05.09.2019, 13:26
(05.09.2019, 11:52)messalina schrieb: Das finde ich jetzt aber nicht ok, jemand das nachdenken abzusprechen wenn er/sie nicht richtig Verben kann, also das nachdenkenkönnen? Ich weiß z. B. jetzt auch nicht genau was Metaironie ist aber ich kann trotzdem klar denken und viel verstehen, das meiste jedenfalls.
Doch, das ist schon berechtigt. Denn wie denken wir? Z.T. in Bildern und Gefühlen, aber doch hauptsächlich in Worten. Denken ist quasi ein innerliches Selbstgespräch. Also hat Denken sehr viel mit Sprache zu tun. Das geht bis in den Schlaf hinein. Wenn du in ein fremdsprachiges Ausland fährst, von dem du aber die Landessprache beherrschst, dann bist du erst richtig "angekommen", wenn du nachts auch in dieser Sprache träumst. Das dauert bei mir, wenn ich z.B. ins englischsprachige Ausland fahre, erfahrungsgemäß vier oder fünf Tage. In den ersten Nächten träume ich noch auf Deutsch und plötzlich wache ich morgens auf und merke, dass ich gerade auf Englisch geträumt habe.
Worauf ich raus will: Wer Schwierigkeiten mit der Sprache hat, wird sich auch mit dem Denken schwer tun.
"Meta" ist immer eine Ebene höher. Also wenn du z.B. einen Witz über Fritzchen- oder Blondinenwitze machtest, dann wäre das ein Metawitz. Oder wenn man über eine Bundestagsdebatte debattierte, wäre das eine Metadebatte. Und metaironisch wäre also, sich ironisch mit dem Phänomen der Ironie zu beschäftigen.