02.08.2019, 13:21
(02.08.2019, 13:06)PuK schrieb: Was es auf jeden Fall gibt, ist eine Presse, die den Abschwung schon lange herbeischreibt. Irgendwann wird's dann halt zu einer self-fulfilling-prophecy, man muss es allen nur lange genug einhämmern.
Wobei "Abschwung" weit entfernt von "Rezession" ist. "Rezession" ist, wenn die Wirtschaftsleistung tatsächlich im Vergleich zurückgeht. "Abschwung" ist, wenn das Wachstum sich verlangsamt. Daran wird man sich sowieso gewöhnen müssen, denn ein unbegrenztes, gar exponentielles Wachstum, wie es im Stabilitätsgesetz gefordert wird, kann es in einer endlichen Welt nicht geben. Und das in ein Gesetz zu schreiben, war ohnehin eine Schnapsidee. Genausogut könnte man vorschreiben wollen, dass es im August nicht kälter als 15° werden darf oder dass keine Unfälle mehr passieren dürfen.
Ja - unsere Presse ist stark im "Herbeireden".
Abschwung und Rezession - beide Begriffe sind m.e. Definitionssache und sehr eng miteinander verbunden.
Gängig ist doch wenn man sagt, daß eine Rezession vorliegt wenn in 2 Quartalen im Vergleich zum Quartal davor ein Abschwung, also eine Minderung der Wirtschftsleistung, vorliegt.
Ist aber für eine wirkliche Rezession etwas zu kurz gedacht. Die Börse und die Lohnentwicklung sind m.e. ebenso wichtige Indikatoren. Die Börse, sagt man, bildet die wirtschaftliche Entwicklung bereits 6 Monate vor dem Eintreten ab. Und wenns dann noch keine Lohnsteigerungen gibt, die Löhne also stagnieren -> dann wirds allmählich ernst.