08.05.2019, 11:26
(08.05.2019, 11:04)Sophie schrieb: Jetzt wollen wir mal der Sache an einem Beispiel auf den Grund gehen.
Heute sind im Spiegel zwei Stochastikaufgaben veröffentlicht:
Vorab die Definition von Stochastik:
>>Teilgebiet der Statistik, das sich mit der Untersuchung vom Zufall abhängiger Ereignisse und Prozesse befasst<<
So hatte ich das an der FOS auch gelernt. Wahrscheinlichkeitsrechnung sagten wir dazu.
Hier die Aufgabe:
Stochastik Aufgabe 1 (Originaltext aus Bayern)
Bei einer Losbude wird damit geworben, dass jedes Los gewinnt. Die Lose und die zugehörigen Sachpreise können drei Kategorien zugeordnet werden, die mit "Donau", "Main" und "Lech" bezeichnet werden. Im Lostopf befinden sich viermal so viele Lose der Kategorie "Main" wie Lose der Kategorie "Donau".
Ein Los kostet 1 Euro. Die Inhaberin der Losbude bezahlt im Einkauf für einen Sachpreis in der Kategorie "Donau" 8 Euro, in der Kategorie "Main" 2 Euro und in der Kategorie "Lech" 20 Cent. Ermitteln Sie, wie groß der Anteil der Lose der Kategorie "Donau" sein muss, wenn die Inhaberin im Mittel einen Gewinn von 35 Cent pro Los erzielen will.
Jetzt frage ich mich zum einen, was das mit Stochastik zu tun haben soll. Hier soll eine betriebswirtschaftliche Berechnung vorgenommen werden, wie sich die Lose zusammensetzen müssen, um einen Gewinn von 35 Cent pro Los zu erzielen. Wahrscheinlichkeiten sind da eher wenig hilfreich.
Und dann frage ich mich, nach der Schlüssigkeit des letzten Satzes. 'Wie groß muss der Anteil der Lose Kategorie 'Donau' sein, wenn die Inhaberin im Mittel einen Gewinn von 35 Cent erzielen will.'
Wie kommt man dazu, mit der Formulierung 'muss' nach dem Anteil der Lossorte zu fragen, der niemals zu einem Gewinn führen kann, weil der damit verbundene Sachpreis das Achtfache des Lospreises beträgt?
Wenn ich auf den Gewinn abstellen möchte muss ich nach der Lossorte Lech fragen, wenn ich wissen will wieviel Lose Donau anteilig in Prozent im Topf sein dürfen, um noch auf einen Gewinn von 35 Cent pro Los zu kommen, muss ich anders fragen.
Meiner Meinung nach sind die Bedenken hinsichtlich der Formulierung der Aufgabe berechtigt.
Lass mich aber auch überzeugen, wenn die Begründung einleuchtend ist. Serge/Uglywinner und andere - was meint Ihr?
Klar hat das was mit Stochastik zu tun. Es geht um die relative Häufigkeiten der einzelnen Los-Kategorien und der Wahrscheinlichkeit, dass man mit 1x Ziehen eben z.B. ein Donau-Los erhält, mit welchem man dann pro Los eben eine Verlust von 7 Euro hat.
Gewinn macht man nur mit dem Lech-Los, deren Anteil muss hoch genug sein, dass im Mittel ein Gewinn von einmal Ziehen = 0,35 bleibt.
Mein Mathe-LK-Abi ist zwar 20 Jahre her, das war damals aber nicht groß anders oder leichter.
Viele Schüler klagen: Wozu muss ich das lernen, wofür brauche ich das ...?
Jetzt macht man Aufgaben im Laufe der Jahre immer praxisbezogener und es passt wieder nicht.