27.01.2019, 19:58
(27.01.2019, 18:53)leopold schrieb: Natürlich ist der Stickoxid-Grenzwert von 40µ/m3 willkürlich. 30µ wie in der Schweiz oder ein höherer Wert wie in den USA wären genauso möglich. Maßgeblich ist aber nicht dieser Wert, sondern die Pflicht der Politik, der Industrie vorzuschreiben, Produkte auf dem Stand der Technik anzubieten, dies auch durchzusetzen und die Bevölkerung damit vor unnötiger Luftverschmutzung zu schützen.Auf diesem bescheidenen Niveau bewegt schon lange und jetzt erst recht das Argumentationslevel der Debatte üvon Panikmachern wie Sie.
Denn dass Luftverschmutzung Krankheiten hervorruft, dürfte außer Frage stehen. Oder würden Sie an einer stark befahrenen Straße bei offenem Fenster schlafen wollen?
Die Autoindustrie sollte man doch bitte gesondert an die Brust nehmen und blechen lassen, das hat nur indirekt etwas mit dem Grenzwertirrsinn zu tun.
Wie schon von anderen gesagt, der Grenzwert von 40µg ist absolut willkürlich und nur zur Panikmache gut.
Denn solange die Innenraumrichtwerte für Büroarbeitsplätze und Privaträume bei 60µg liegen (wo man sich in der Regel mit Sicherheit länger am Tag aufhält) und der Arbeitsplatzgrenzwert (z.B. für Werkstätten, Werkhallen und größere Produktionsstätten) bei 950µg liegt, braucht man gar über den Sinn der 40µg NOx im Freien, was bedeutet dicht an den Straßen der Innenstädte, wo gemessen wird, gar nicht ernsthaft diskutieren.
Auch die folgende Differenzierung des Bundesumweltamts zeigt das Problem deutlich auf:
Zitat:Der EU-Grenzwert (Jahresmittelwert) für die Stickstoffdioxidkonzentration (NO2) in der Außenluft beträgt 40 µg/m³ – der Arbeitsplatzgrenzwert ist mit 950 µg/m³ wesentlich höher. Ein Arbeitsplatzgrenzwert ist ein Wert für die zeitlich begrenzte Belastung gesunder Arbeitender, während durch NO2 in der Außenluft auch empfindliche Personen rund um die Uhr betroffen sein können.Wie ist ein 24 mal höherer Grenzwert selbst für gesunde Arbeitende und trotz zeitlicher Begrenzung auf 40 h/Woche dann zurechtfertigen - oder um gekehrt: Wie ist ein Grenzwert von 40µg im Freien angesichts dieser 950µg zu rechtfertigen? Das wären 226µg (immer pro cbm) pro Woche, aber nur am Arbeitsplatz. Nicht im Straßenverkehr, nicht zuhause.
Am Straßenrand (denn so definiert sich "im Freien") dürfen diese 40µg/cbm/h nur an die 20 mal pro Jahr überschritten werden.