24.01.2019, 14:10
(24.01.2019, 12:42)Klartexter schrieb: Wie heißt es doch - leicht abgewandelt - so schön: Frag drei Ärzte und du bekommst fünf Meinungen. Mir war da etwas in Erinnerung aus der Ecke Leverkusen: Lungenarzt stellt Strafanzeige gegen VW
Bezüglich Dr. Köhler werden dessen Thesen aber durchaus auch von anderen kompetenten Ärzten angezweifelt: Lungenarzt spricht bei ARD von Schadstoff-Lüge – die Aussagen im Faktencheck
Das gilt aber doch, wenn schon, dann für alle.
Dann sollte man halt an diese Frage wissenschaftlich, nicht ideologisch herangehen, um sie so gut wie möglich zu klaren.
Klar ist jetzt nach vielen Jahren NO2- und Feinstaub-Alarm mit Berufung auf die WHO die öffentlich Meinung ziemlich einseitig geprägt, auch die der Fachleute. Diese Prägung wurde natürlich noch durch die Betrügereien der Autoindustrie bei den Grenzwerten regelrecht beflügelt.
Übrigens gab ja auch der jetzige Vorsitzende der DPG zu, dass er von der Vielzahl der Unterzeichner überrascht war und dass man deshalb aus seiner Sicht durchaus Diskussionsbedarf habe.
Wenn man den von dir verlinkten Focus-Artikel "Lungenarzt spricht bei ARD ..." genauer anschaut, dann läuft es doch auf ein halbschariges Gedruckse hinaus.
Zu erst mal nein, dann aber/jedoch und zum Schluss Nicht-Eindeutiges und Widersprüchliches
Beispiele:
Zitat:These: Raucher atmen viel mehr Stickstoff ein und ihnen passiert nichtsoder
Köhler vergleicht den Grenzwert im Straßenverkehr mit der Menge, die ein Raucher einatmet. Denn beim Verbrennungsvorgang entsteht aus Stickstoff Stickstoffdioxid. "Die Dosis ist im Vergleich zum Grenzwert tausendfach höher", sagt Köhler. Beim Inhalieren gelangten bis zu 1000 Mikrogramm NO2 in die Lunge. Das sei um ein Vielfaches schädlicher, als den ganzen Tag über an einem Verkehrs-Hot-Spot Abgase einzuatmen.
"Stickstoffdioxid tötet keine Gesunden, insofern stirbt man nicht akut am NO2, wenn man eine Zigarette raucht. Richtig wäre die Aussage, dass die städtische verkehrsbedingte Luftschadstoffbelastung, für die NO2 ein Marker ist, zu einer Lebzeitverkürzung zählt", korrigiert Dennis Nowak vom Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität München die These.
Zitat:These: In Deutschland ist noch kein Mensch durch Stickoxide gestorbenDoch das wurde schon von den anderen Experten und selbst ernannten Experten behauptet. Siehe direkt darüber die gefettete Passage. Und gestern Abend in einer Nachrichtensendung - ich weiß nicht mehr, welche es war, weil ich wegen Handball hin-und herzappte - behauptete eine Ärztin vor der Kamera, dass in Deutschland jährlich 6000 Menschen an/wegen NO2-Belastung sterben.
"Die EU-Grenzwerte für Stickstoffoxid und Feinstaub seien in keiner Weise gesundheitsgefährdend, in Deutschland sei noch kein Mensch durch Stickoxide gestorben. Trotz Diesel", wird Köhler auf stern.de zitiert.
Das bestätigen auch die anderen Experten.[b] Aber von ihnen hat dies auch niemand so behauptet. "Stickstoffdioxid ist ein Marker der verkehrsbedingten Luftschadstoffbelastung. NO2 ist nicht der Killer selbst. NO2 korreliert hoch mit der Partikelbelastung, diese ist der Killer. Wenn die Verkehrsbelastung reduziert wird, sinkt NO2, bleibt aber Marker und ist nicht Verursacher des Gesundheitseffektes", erklärt Dennis Nowak.[/b]
Laut einer Statistik der Europäischen Umweltagentur EEA kam es in Deutschland 2017 zu rund 54.000 bis 66.000 vorzeitigen Todesfällen durch Feinstaub, 12.000 bis 44.000 durch Stickoxide und 2200 durch Ozon.
Ja, immer wieder diese ominöse Zahl 6000 Tote durch NO2.
Wer hat sie erfunden?
Also bitte, kann man wenigstens mal die Begriffe auseinanderhalten?
NO2 ist nicht Feinstaub (das ist Russ, aufgewirbelter Staub, Reifenabrieb usw.), sondern gehört zum sekundären Feinstaub.
Zitat:Die Feinstaub-Immissionsbelastung wird nicht nur durch direkte Emissionen von Feinstaub verursacht, sondern zu erheblichen Teilen auch durch die Emission von gasförmigen Schadstoffen wie Ammoniak, Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden. Diese reagieren in der Luft miteinander und bilden sogenannten „sekundären“ Feinstaub. Einhergehend mit einer starken Abnahme der Schwefeldioxid (SO2)-Emissionen und dem Rückgang der primären PM10-Emissionen im Zeitraum von 1995 bis 2000 sanken im gleichen Zeitraum auch die PM10-Konzentrationen (siehe Abb. „Trend der PM10-Jahresmittelwerte“) deutlich. Der abnehmende Trend des Konzentrationsverlaufs setzt sich seitdem fort. Die zeitliche Entwicklung der PM10-Konzentrationen wird von witterungsbedingten Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren – besonders deutlich in den Jahren 2003 und 2006 erkennbar – überlagert.(Quelle: UMwelt Bundesamt )
Seit 2012 wurden laut Bundesumweltamt keine relevanten Grenzwertüberschreitungen mehr festgestellt, 2017 nur an der Station Stuttgart Neckartortor.
Doch die Panikmache geht weiter.
Um die deutlich bis viel höheren NO2-Werte an Arbeitsplätzen und in den Haushalten kümmert sich dagegen kein (grünes) Schwein.
Wir müssen alle sterben ...