22.01.2019, 23:44
(22.01.2019, 22:41)Martin schrieb: Und warum wurde mein Beitrag verschoben, der auf die Elektro-Kleinstfahrzeuge Regelungen Bezug nahm? Gehört auch zum Themenkomplex Verkehr und indirekt auch zum Thema 130 km/h.
Collateral damage.
Zitat:Deutschland stößt zur Zeit rund 905 Mio. Tonnen CO2 aus, davon entfallen rund 171 Mio. Tonnen CO2 auf den Sektor „Verkehr“. Fast ein Drittel davon – nämlich 54,7 Mio. Tonnen – sollen laut Plan der Kommission des Bundesverkehrsministeriums bis 2030 eingespart werden. Das hört sich ambitioniert an und ist es auch. Leider sind die Zahlen jedoch um Längen ambitionierter als die Vorschläge.
(...)
Das Umweltbundesamt schätzt, dass der Gesamtkraftstoffverbrauch in der PKW-Sparte durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h auf Fernverkehrsstraßen um drei Prozent gesenkt werden könnte. Das Expertenpapier schlägt 130 km/h als Limit vor, was dann nur noch rund zwei Prozent Einsparung entspräche. Nun beträgt der Anteil des PKW-Verkehrs an der CO2-Bilanz des Verkehrssektors 61% und der gesamte Verkehrssektor repräsentiert 12% der nationalen CO2-Emissionen. Der ganze Streit [darüber, ob das Limit bei 130 oder 120 km/h liegen soll, PuK] dreht sich also um eine – großzügig geschätzte – Einsparung von etwas mehr als einem einzigen Promille. Ein Nebenkriegsschauplatz, der jedoch die gesamte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zieht.
Quelle: NDS
Das ist das selbe wie damals mit dem Glühbirnenverbot. Der Anteil der Beleuchtung am Gesamtenergieverbrauch privater Haushalte lag (vor dem Glühbirnenverbot) bei 10 %. Und ausgerechnet da fängt man an zu sparen. Der Vorteil von Maßnahmen wie einem Tempolimit oder einem Glühbirnenverbot ist ein rein psychologischer. Ein Tempolimit bemerkt jeder Autofahrer, sobald er auf eine Autobahn auffährt, und dass es nur noch Energiesparlampen gibt, bemerkt jeder, der ein neues Leuchtmittel kaufen will (oder eher muss).
Der Gedanke, der so bei möglichst vielen möglichst oft ausgelöst werden soll, ist "unsere Regierung tut was für den Umweltschutz". Ob sie tatsächlich etwas tut oder nur Alibimaßnahmen ergreift, ist dabei ziemlich unwichtig.