28.12.2018, 14:22
Zitat:Wenn „Haltung“ mehr zählt als Wahrhaftigkeit
Der „Spiegel“ stößt seinen als Betrüger entlarvten Reporter Claas Relotius empört ab. Doch die Hexenjagd ist verlogen. Denn vielen der relevantesten Medien scheint die richtige Haltung wichtiger zu sein als die Wahrheit, [...]
Dass eine derartige fatale Verschiebung der Koordinaten des Anstands bei vielen großen Medien längst erfolgt ist, zeigt die weiterhin rasant anwachsende Zahl von Journalistenpreisen, die im deutschsprachigen Raum inzwischen bei mindestens 570 liegt. Benötigt werden all die Statuen, Blechmedaillen und Urkunden nur zu einem einzigen Zweck: Journalistenpreise verleihen ihren Trägern eine Scheinautorität, die sie fürderhin dazu berechtigt, ihren Mitmenschen die von Haltungsfetischisten wie Restle gewünschte Brille aufzunötigen. Dass sie selbstverständlich auch die menschliche Eitelkeit bedienen, macht sie umso begehrenswerter, wodurch der Konformitätsdruck noch weiter ansteigt.
Quelle: https://www.cicero.de/kultur/fall-claas-...org-restle
Eine schonungslose Abrechnung mit der Verlogenheit der Berichterstattung weiter Teile der deutschen Leitmedien. Es scheint so, als hätte der Fall Relotius doch noch etwas Gutes: Ein einsetzender Selbstreinigungsprozess, der die Gralshüter der Selbstgerechtigkeit und des Gesinnungsjournalismus hoffentlich hinwegfegen wird, damit in Deutschland wieder ein offener und sachlicher Journalismus stattfinden kann. So oder so, die Zeit der über Merkel träumenden „Flüchtlinge“, die pralle Geldbörsen finden und obendrein hochgebildet sind, ist jedenfalls vorbei.
Martin