20.08.2018, 22:51
(20.08.2018, 17:20)messalina schrieb: Aber die gibt es doch? [Bild: https://treffpunkt-koenigsplatz.de/image...s/nanu.gif]
https://www.destatis.de/DE/Publikationen...lgung.html
Nur hängen die ziemlich hinterher. Im Moment gibt es erst die Verurteilten 2016. Und weil Gerichtsverfahren dauern, ist da der Anfang der Flüchlingskrise noch gar nicht richtig abgebildet glaube ich. Und die Statistik unterscheidet nur zwischen Deutschen und Ausländern, Zuwanderer extra gibt es gar nicht.
Außerdem ist anders, dass jemand, der etwas in Tateinheit mit etwas anderem gemacht hat, nur für das schwerste Delikt in der Statistik landet, darum kann man die Gesamtzahl nicht so vergleichen. 82% wurden verurteilt, die anderen wurden freigesprochen oder das Verfahren eingestellt.
Zu Ausländer und Deutschen: Ausländer hatten 2016 10,5% Bevölkerungsanteil, aber bei den Verurteilten insgesamt waren sie mit 32,5% dabei, bei Vergewaltigung/Sexuelle Nötigung mit 41,3%. Zum Vergleich die PKS 2016: Tatverdächtige insgesamt 30,5% Ausländer, bei Vergewaltigung/Sexuelle Nötigung 38,8%. Ich glaube, soo sehr viel gibt sich das nicht, oder? Also wenn man Verdächtige und Verurteilte vergleicht jetzt.
Zitat:Bundesweite Zahlen liegen nicht vor. Und auch in mehreren Bundesländern werden Delikte mit Stichwaffen nicht extra ausgewiesen - so beispielsweise in Bayern, Hamburg, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und NRW.
Ich habe ja nicht gesagt, dass es die bundesweite Statistik nicht doch vielleicht irgendwo gibt. In der politischen und journalistischen Argumentation kommen immer nur diese Tatverdächtigenstatistiken aus den Ländern vor, die dann auch sowieso nicht vergleichbar sind. Und beim "Faktenfinder" steht es auch so, s. Zitat in diesem Post. Das ist naturgemäß so, weil Polizei eben laut GG Ländersache ist und es deshalb (mindestens) 16 verschiedene Methoden gibt, das statistisch zu erfassen. Eine gerichtliche Täterstatistik ist oder wäre da besser, weil das StGB Bundesrecht und überall in Deutschland gleich ist.
Warum ich das da oben geschrieben habe, siehst du ja an dem dort verlinkten "Faktenfinder"-Artikel. Ein statistisches Messer ist nicht unbedingt ein Messer, das irgendwem weh getan hat. Sondern es ist u.U. einfach ein Messer, das zur falschen Zeit am falschen Ort war. Und das macht eine Statistik, die Messer auf diese Weise erfasst, wertlos. Und es wird eben auch sonst in der Presse meistens so dargestellt, als gebe es nur diese 16 regionalen, untereinander nicht vergleichbaren Tatverdächtigenstatistiken und sonst nichts.
Dazu passt dann auch ganz gut, dass wenn es keine belastbaren Zahlen geben kann, weil die Statistiken sie halt einfach nicht hergeben, ein Handlungsbedarf politisch sehr gut verleugnet oder zumindest maximal prokrastiniert werden kann.