03.06.2018, 09:49
... die Besserwisser aus dem Norden
Ein Plädoyer von Heiner Flassbeck* für den Bruch der europäischen Verträge … um Europa zu retten.
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* Heiner Flassbeck
(* 12. Dezember 1950 in Birkenfeld ) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2012 Chef-Volkswirt [i](Chief of Macroeconomics and Development)[/i] bei der UNO -Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD ) in Genf . Er ist neben Paul Steinhardt Herausgeber der Online-Zeitschrift Makroskop .[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Flassbeck#cite_note-1][/url]
Zitat:Italiens Koalition hat Deutschland und große Teile Nordeuropas verbal schon wieder in den Griechenland-Modus versetzt: Der Norden sei solide, der Süden marode und unberechenbar. Die Klügeren unter den nördlichen Besserwissern heben lediglich warnend den Zeigefinger ob der drohenden Konsequenzen südlicher Ausgaben-Orgien, die dumpfbackigen Besserwisser sprechen unverhohlen von südlichen „Schnorrern“, gefährlichen Populisten und rechtsradikalen Feinden der Demokratie (…)
Das alles ist großer Unsinn. Diesen aber verbreiten die nördlichen Besserwisser nicht bewusst, sondern reflexartig: weil sie nach Jahren der Verdrängung einfach nicht mehr zu erkennen imstande sind, wie groß ihr Anteil an der italienischen und an der südeuropäischen Misere ist. Würden sie nur einen Hauch von Makroökonomik verstehen, müssten sie sehen, dass sie selbst Italien eine Falle gestellt haben, die dem Land nur „radikale“ Optionen belässt.
Italiens Wirtschaft hat sechs Jahre Rezession hinter sich. Die dringlichste Aufgabe einer neuen Regierung ist es, diese Wirtschaft zu beleben. Doch wie belebt man eine Wirtschaft, die am Boden liegt? Jeder Ökonom, der volkswirtschaftliche Gesamtrechnung beherrscht, weiß, dass man dafür einen Impuls braucht (…)
Ja, es muss jemand einen Kredit aufnehmen und mehr Geld für Güter und Dienste ausgeben, als er selbst eingenommen hat: Jemand muss neue Schulden machen. Denn wenn alle nur so viel ausgeben, wie sie einnehmen, bleibt die Wirtschaft stehen. Geben bestimmte Gruppen sogar weniger aus, als sie einnehmen, ohne dass andere entsprechend entsparen oder sich verschulden, bricht die Wirtschaft weiter ein
Ein Plädoyer von Heiner Flassbeck* für den Bruch der europäischen Verträge … um Europa zu retten.
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* Heiner Flassbeck
(* 12. Dezember 1950 in Birkenfeld ) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2012 Chef-Volkswirt [i](Chief of Macroeconomics and Development)[/i] bei der UNO -Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD ) in Genf . Er ist neben Paul Steinhardt Herausgeber der Online-Zeitschrift Makroskop .[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Flassbeck#cite_note-1][/url]