17.03.2018, 00:17
(16.03.2018, 19:41)Serge schrieb: Beruhigen Sie sich und ordnen Sie Ihre Gedanken neu.
Außer dem Islam gibt derzeit keine große monotheistische Religion, die so sehr mit einem weltlichen, sprich politischen Führungsanspruch verbunden ist. Darum gibt es ja auch islamische Republiken, die auf dem islamischen Gesetz, Scharia genannt, fußen, z.T. ausschließlich. Afghanistan, Pakistan, Iran, Mauretanien, Gambia. Zu Chomeini brauche ich Ihnen hoffentlich nichts erzählen, und auch heute noch ist der mächtigste Mann im Staat der Religionsführer oder geistliche Führer, an zweiter Stelle der Staatspräsident.
Und in der Türkei wandelt der weltliche Präsident Erdogan auf der Spuren der osmanischen Kalifen, die zugleich politische und religiöse Führer waren. Er strebt sogar das Kalifat an.
Dass dies nicht in der islamischen Religion angelegt sei, müssen Sie mir jetzt noch erklären.
Das Führerprinzip ist im Katholizimus auf die Religion beschränkt.
Und verbreiteter Judenhass war ein europäisches Phänomen, die Unterordnung der Frau auch, im Katholizismus wie im Protestantismus. Trotzdem ist man im "christlichen" Europa in dieser Hinsicht schon mindestens drei Generationen weiter, und was die Rolle der Religion im Staat angeht, schon viel mehr.
Ich denke, wir können uns darauf einigen: Das Christentum ist dem Islam entwicklungsmäßig im Schnitt etwa 50 Jahre voraus. Und ich nehme die Evangelikalen bei dieser Bewertung sogar dazu. Rühmlich ist das alles nicht, wenn man den Mensch grundsätzlich als vernunftbegabtes Wesen sehen will.
PS: Judenhass ein europäisches Problem? Womöglich Vorläufer der EU? Hat Juncker was damit zu tun? Wie lächerlich wollen Sie sich hier noch machen? Der Antisemitismus wächst seit 2000 Jahren auf christlichem Nährboden. Da gab's die Muslime noch gar nicht.