22.02.2018, 15:44
(22.02.2018, 04:12)Sophie schrieb: Wieso tun Sie so als sei es Schulzens einsame Entscheidung gewesen, die Fortsetzung der GroKo auszuschließen? Das war einstimmiger Vorstandsbeschluss. Gab es bei Platzen von Jamaika denn schon einen anderen? Nein? Aber man brauchte natürlich einen Watschenmann, die anderen dürfen dann ja umfallen.
Die SPD durfte solange an ihrer Vorstandsentscheidung festhalten, bis die CDU kategorisch eine Minderheitsregierung ausschloss, damit der Bundespräse in die Zwickmühle geriet und so die SPD in die Pflicht nahm. Sie hat sich nehmen lassen. Das ist kein Umfallen.
Wo tu ich das? Fakt ist allerdings, dass Schulz am Wahlabend als Spitzenkandidat und Parteivorsitzender vor die Kameras trat und verkündete, dass die SPD in die Opposition geht. Das war erst einmal richtig, um die Verantwortung an FDP und Grüne abzugeben und Druck aufzubauen. Leider verknüpfte er diese Aussage mit einer Beschimpfung Merkels und der Ankündigung, er werde niemals unter Merkel Minister sein. Das hätte er als Politprofi wohl besser gelassen. Der schlimmere Fehler war aber, dass er nach dem Jamaika-Aus seine Aussagen bekräftigte, obwohl er eigentlich wissen musste, welcher Druck anschließend auf die SPD ausgeübt wurde. Da hat bereits mancher Spitzenpolitiker der SPD den Kopf geschüttelt, denn das wäre die Gelegenheit gewesen, sich ohne Gesichtsverlust in die Pflicht nehmen zu lassen. Schulz hat sie verpasst und damit nahm das Unheil sein Lauf.
Merkel hat eine Minderheitsregierung übrigens nie absolut ausgeschlossen. Dazu ist sie zu sehr Profi.