08.11.2016, 12:32
(08.11.2016, 10:43)Martin schrieb: Das Thema ist weitaus verzwickter. Der Tempelberg ist zwar israelisches Staatsgebiet, steht aber unter jordanischer Verwaltung. Resultiert aus einer Vereinbarung nach dem Sechs-Tage-Krieg. Es wird selbst Israelis empfohlen, die Kippa dort abzulegen, um keine Übergriffe von Muslimen zu provozieren. Muslime fühlen sich von anderen Religionen stets provoziert. Der Felsendom hat, anders als man aufgrund des Namens vielleicht annehmen würde, nicht den Status einer Moschee, er ist lediglich ein Schrein. Der Zugang ist übrigens nur für Muslime kostenlos und uneingeschränkt möglich. Das weitaus wichtigere "Heiligtum" der Friedensreligion ist die benachbarte Al-Aqsa-Moschee. Die Auszeichnung als "Heiligtum" dient vor allem dafür, um territoriale Ansprüche auf den Tempelberg geltend zu machen. Die Anwesenheit eines Rabbi ist aus zwei Gründen nicht möglich. Zum einen gilt der Berg im Judentum als heilig und ein Rabbi würde ihn deswegen nicht betreten wollen, zum anderen würde die Anwesenheit eines Rabbi von den Muslimen ebenfalls als Provokation empfunden und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Ausschreitungen führen.
Martin
Danke für die Hintergrund-Informationen. :thumbup1: