30.12.2017, 10:23
(30.12.2017, 09:48)Martin schrieb: Eine längst überfällige Entscheidung! Natürlich fühlen sich die Leute verschaukelt, wenn sie Grund- und KFZ-Steuer bezahlen und für die Straße vor dem Haus nochmals extra mit vielen tausend Euro zur Kasse gebeten werden.
Es ist aber auffällig, wie sich die CSU-Vertreter in dem Artikel äußern. Begeisterung ist was anderes. Sie "wollen" es halt abschaffen, weil sie Angst haben, andernfalls bei einem Volksentscheid eine Klatsche zu bekommen.
Viel schlimmer treffen einen übrigens diese Gebühren in der Stadt, wenn man sich bewusst dazu entschieden hat, auf ein Auto zu verzichten und deshalb keine Kfz-Steuer zahlt und lieber mit dem Fahrrad und dem ÖPNV fährt. Dann zahlt man nämlich dafür, dass einem mehr als 95 % ortsfremde Autos auf der Suche nach Parkplätzen, die es nicht gibt, die Atemluft verderben. Das einzige Argument, dass dafür spräche, dass diese Infrastruktur von den Anwohnern bezahlt werden sollte, ist doch das Verursacherprinzip. Das stimmt aber in der Stadt nicht. Denn da will der Anwohner möglicherweise gar keine gut ausgebaute Straße vor dem Haus haben, weil er gar kein motorisiertes Fahrzeug besitzt, um sie auch mal zu benutzen. Vielleicht wäre ihm sogar eine verwahrloste Straße mit vielen großen und tiefen Schlaglöchern lieber, weil dann die vielen fremden Autos eher woanders fahren würden.
Man scheint in der CSU eher ländlich zu wohnen, was auch die Wahlergebnisse nahelegen, wenn man z.B. Augsburg-Stadt mit Augsburg-Land vergleicht. Stimmt, da draußen ist die heile Welt noch in Ordnung und da ist es tatsächlich so, dass auf vielen Sträßlein nur die Leute fahren, die da wohnen. Und einmal am Tag der Postbote. Aber kleine Dörfer sind halt nun mal nicht der Nabel der Welt, auch wenn es sich in der CSU so anfühlen mag. Das täuscht.