22.12.2017, 12:07
(21.12.2017, 14:56)bbuchsky schrieb: Ich kenne Vermieter, die sich auf solche Verfahren niemals einlassen würden.
Ich auch. Selbsterkenntnis und so.
Nö, sry, unter diesen Umständen nicht.
Ich hab mal eine durchschnittliche Wohnung in O'hausen angeboten. Branderstraße, das ist da, wo dieses Dingens für die Abhängigen hinkommen sollte. (Für bbuchsky, der sich nicht auskennt: Das ist ein Viertel, das gegen Ende des ersten WK entstanden ist, die Häuser da sind so ungefähr von 1914 bis 1918.) Wenig dezidierte Wärmeisolierung, aber dafür 70 cm starke Ziegelwände (im Erdgeschoss, nach oben hin nimmt die Wandstärke ab. Das puffert aber auch, und zwar ganz gewaltig. Was im Sommer da an Wärme reinkommt, wird über Monate wieder in den Innenraum abgegeben.) 8,45 €/m2 habe ich verlangt, also weit über dem Schnitt, was die Bestandsmiete zahlen. Denn nur so rechnet sich das, wenn man eine einigermaßen vernünftige Kaptialrendite von 3,5 bis 4 Prozent rauskriegen will. Sorry, liebe Wohnraumsuchende. Es ist so. Die Wohnung muss nicht nur für den Mieter finanzierbar sein, sondern sich auch für den Vermieter lohnen. Sonst hat er nämlich kein Interesse daran, Wohnungen zu vermieten und sieht sich nach anderen Anlagemöglichkeiten um.
Was die, die angeblich "Mieterinteressen" vertreten, immer übersehen: Wohnung gibt es nicht umsonst. Die muss man kaufen. Und die kaufmännische Rechnung ist die Gleiche wie schon immer: Es muss Gewinn dabei rauskommen. Also: Kaltmiete * 12 * 20 (Jahre) = Kaufpreis. Umgekehrt heißt das aber auch: Kaufpreis / 12 / 20 = Kaltmiete.
Ich musste die Anzeige aus dem immoscout24 ungefähr nach drei Stunden rausnehmen, denn die haben mir die Bude eingerannt. Ich hatte nach einer Stunde schon 50 Anfragen. Und ich musste die ja alle durch die Wohnung durchschleusen. Das ging trotz Herausnahme der Anzeige nur, indem ich die, die keinen Termin vereinbart hatten, mit anderen einfach mitlaufen ließ.