14.07.2017, 16:55
Interessante Aussagen von deutschen und britischen Gewerkschaftsführern zu Brexit und EU. Diese sollten sich alle EU-Hasser und -Kritiker hinter die Ohren schreiben, die im Nationalimus das Heil sehen wollen:
"Keine Versprechungen, sondern Garantien"
Zitat:O'Grady: Eine der Früchte der EU ist ein Sozialmodell, das grundlegende Rechte garantiert. Mutterschutz, bezahlten Urlaub. Die britischen Arbeiter haben diese Rechte, weil die Gewerkschaften EU-weit gemeinsam dafür gekämpft haben. Jetzt sagt unsere Regierung: Wir werden diese Rechte schützen. Das sagt sie jetzt. Aber was, wenn es in Zukunft mal eine andere Regierung gibt? Wird sie für Investitionen werben, indem sie die Rechte der Arbeiter abbaut? Wir brauchen keine Versprechungen, sondern Garantien. Workers first!
Hoffmann: Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es die EU ist, die zentrale Arbeitnehmerrechte eingeführt hat. Nehmen Sie die Richtlinie zum Umgang mit Gefahrstoffen. Die EU-Regeln haben die Arbeitsbedingungen in Deutschland sehr verbessert. Das ist nicht nur für die Beschäftigten gut, sondern auch für die Firmen. Es wird ein Wettbewerb nach unten verhindert. Wenn wir Gewerkschaften hier Konzern für Konzern Regeln erkämpfen müssten, wäre das für die Unternehmen ein Problem.
O'Grady: Es ist für Arbeiter überall wichtig, dass Europas Sozialmodell gedeiht. (...) Was gibt es denn sonst noch in der Welt? Amerika, wo wir extreme Ungleichheit haben. Russland, wo wir Autokratie und extreme Ungleichheit haben. Und China? Ähnlich. Es gibt zu viele Orte auf der Welt, wo Arbeiter fairere Deals bekommen müssten. Über die Sozialpolitik könnte der EU ein Neustart gelingen. Und alle hätten mehr Grund zur Zuversicht.
"Keine Versprechungen, sondern Garantien"