08.02.2017, 22:17
(08.02.2017, 22:02)Serge schrieb: Vieles, was Sie sagen, klingt gut und ist womöglich auch richtig.Auch vieles richtig was Sie schreiben. Aber, brauchen wir dann in Europa lauter rechte Regierungen, damit die Leute nach 8 oder 12 Jahren, wenn's nicht besser geworden ist, dann endlich zur Vernunft kommen? Nee, darauf habe ich keinen Bock. Und man weiß ja gar nicht, ob man es noch erlebt.
Aber die Frage, ob Trump notwendig ist, um die Chance auf eine Umschwung, ja auf eine Umkehr zu ermöglichen, stellt sich meines Erachtens nicht. Er ist die zwingende und logische Folge einer Politik, die darin bestand, dass die die Eliten der Politik unter dem Druck der Eliten des Geldes (Wirtschaft, Waffenindustrie, Bankenwesen usw.) willfährig und jahrzehntelang eine Politik (es begann mit Reagan) gegen die Interessen der Bürger betrieben, eine Politik die nicht nur zu einer großen Verdrossenheit führte, weil man sich die durch Wahlen keinen Einfluss auf eine Veränderung oder Besserung der Verhältnisse erhoffen konnte, sondern auch zu einer Verarmung weiter Teile der Bevölkerung. So höhlt man eine Demokratie aus, so macht man sie kaputt.
Das gilt übrigens natürlich auch für Europa.
Darum braucht man sich auch nicht wundern, dass - ach wie überraschend - überall rechte bis rechtsextreme, aber auch linke oder politisch nur schwer einzuordnende Gruppierungen wie die Cinque Stelle entstehen und entstanden sind. Und zwar nicht erst seit einem oder zwei Jahren.
Deswegen glaube ich, dass die gegenwärtige Lage für die Amis eine echte Bewährungsprobe ist, eine Gelegenheit, wieder zu einer echten Demokratie zurückzukehren. Dazu braucht es keinen Krieg, aber neue Leute. Keine vom Schlage der Clintons. Keine subversiven Eliten. Ich hoffe nur, dass man nicht versucht, Trump auf die eine oder andere Weise loszuwerden, nur um dann dort weiterzumachen, wo man vor Trump aufgehört hat.