11.01.2017, 14:19
(11.01.2017, 13:23)forest schrieb: Ich denke mir eine Medaille mit dem Rubikon auf beiden Seiten, auf der einen Seite das linke Ufer, auf der anderen das rechte.
Der rubikonsche Detailteufel besteht darin, dass Diekmann Wulff mit einer 'kritischen' Berichterstattung überzog, WEIL dieser als Präsident der BILD nicht mehr so zur Verfügung stand (stehen wollte), wie diese sich das erhofft hatte (meinte Anspruch darauf zu haben - Stichwort Fahrstuhl). NUR, dass grundsätzlich Wulff in dieser Hinsicht die Verfassung im Rücken die besseren Karten hatte. Der Präsident ist nämlich keine politische Figur mehr, die die Medienmeute so einfach vor sich hertreiben kann. Er wird nicht vom Volk und nicht mal vom Bundestag gewählt sondern von der Bundesversammlung und ist dies geschehen, so kann er nicht mehr abgewählt werden. Die Grenzen für einen erzwingbaren Rücktritt (nur durch das Verfassungsgericht) sind ganz ganz eng gesteckt und wenn ein Präsident weiß, dass er sich strafrechtlich nichts hat zu Schulden kommen lassen, dann hat er alles Recht der Welt sich von einem Kai Diekmann nicht unter Druck setzen zu lassen. Insofern waren die Worte vom Rubikon sicher nicht geschickt, aber auch nicht völlig verkehrt. Und Diekmann ging es auch gar nicht um kritische Berichterstattung sondern um einen Machtkampf zwischen ihm und dem Präsidenten. Wie erbärmlich, dass sich alle einfanden, diesen zugunsten des BILD-Chefs zu entscheiden.