07.01.2017, 16:57
(07.01.2017, 16:39)leopold schrieb: Ich habe versucht, mit diesem Thread und dem Eingangsbeitrag eine Diskussion über eine gerechtere Sozial- und Wirtschaftspolitik anzufachen und bin damit gescheitert. Im Grunde wundert mich das auch nicht: Es läuft hier ja grundsätzlich nicht anders als in unserer Gesellschaft insgesamt. Ich hatte bereits vor der letzten Bundestagswahl vor 4 Jahren die Hoffnung, dass die Verteilungsgerechtigkeit, insbesondere die Verteilung des Vermögens in unserem Land zum Wahlkampfthema von SPD, Grünen und Linken wird. Sie wurde es nicht und sie wird es auch dieses Mal nicht werden.
Thema Nummer 1 ist und bleibt die Flüchtlingsthematik: Die politische Konfrontationslinie verläuft nicht zwischen denen, die in unserem Land überpropoprtional von der Globalisierung profitieren und denen, die zunehmend den Anschluss verlieren. Die Konfrontationslinie verläuft stattdessen zwischen denen, die das Glück haben, in unserem Land zu leben und denen, die hier hineinwollen. Für die Unternehmer und Vermögenden ist diese Ignoranz ein großes Glück, gerade in einer Zeit, in der eine technische Revolution vor der Tür steht, die unsere Arbeitsgesellschaft verändern wird wie seit 100 Jahren nicht mehr.
Personalisiert werden kann diese Schizophrenie der deutschen Politik auch: Sarah Wagenknecht, die seit Monaten das Lied der Rechtspopulisten singt, statt sich um die Ursachen der Unzufriedenheit derer zu kümmern, die nicht allein aus Fremdenhass den Rechtspopulisten nachlaufen. Davon gibt es zwar jede Menge, aber diese Leute wird Frau Wagenknecht mit ihren Botschaften sowieso nicht erreichen. Die lachen sie nur aus.
Sehen Sie, darum bin z.B. ich auf ihren ach so wertvollen Diskussionsanstoß gar nicht eingegangen, oder, wie Sie sagen würden, Ihnen nicht auf den Leim gegangen. Ich ahnte nämlich, worauf es bei Ihnen hinauslaufen würde. Viel zu vordergründig war Ihr plötzlich sich rührendes soziales Gewissen.
Sie wollten einfach das Problem, das derzeit nicht ohne Grund das dominierendere ist, mit dem anderen wichtigen Problem wegreden, dem der Verarmung und Verelendung unserer Gesellschaft. Beides ist aber wichtig, und beides ist bei Frau Wagenknecht sowohl auf dem Radar als auch in guten Händen. Leider versuchen Sie sich bei Wagenknecht wie auch bei Putin in gepflegtem Mainstream-Populismus.
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