29.08.2022, 20:05
(29.08.2022, 19:36)Klartexter schrieb: Wer in einer Nachrichtensendung interviewt wird, der weiß.dass es da immer Zeitdruck gibt. Für vertiefende Nachfragen bleibt da schlicht keine Zeit, dafür gibt es dann die politischen Magazine, zu denen auch die Sommerinterviews gehören. Frau Bannerjee hat auch Frau Weidel von der AfD sehr kritische Fragen gestellt, was für mich absolut in Ordnung geht. Denn die Sommerinterviews geben einerseits den Politikern die Möglichkeit, sich volksnah darzustellen. Natürlich wäre es denen am liebsten, sie könnten ihre ganze Show ohne Fragen haben, und manche Journalisten haben es auch nicht so mit kritischen Nachfragen. Frau Bannerjee hat es aber gemacht, was mich durchaus - angenehm - überrascht hat. So stelle ich mir echten Journalismus vor.
Denn ein Journalist sollte nicht Stichwortgeber zur Selbstdarstellung narzistischer Politiker sein, sondern Informationen zu politischen Themen einfordern. Ich weiß nicht, warum sich Politiker so schwer tun, auf klare Fragen auch klare Antworten zu geben. Da wird von Dingen schwadroniert, die gar nicht Gegenstand der Frage waren, Dein Freund Söder beherrscht das besonders gut. Herr Lindner sah übrigens im Sommerinterview auch alles andere als souverän aus, bei ihm wurde auch nachgefragt.
Tja, und wenn für Dich Ausgewogenheit nur dann gegeben ist, wenn es nur die politische Richtung gibt, welche auch die Deine ist, dann ist das nicht meine Sicht.
Genau das habe ich deutlich geklärt: Es ist nicht so.
Aber offensichtlich ist es bei dir und manchen anderen so.
Ich kann mit Meinungsvielfalt und offener Diskussion gut leben.
Ich mag es nur nicht, wenn ich bei einem Interview schon nach einer bzw. zwei Minuten merke, worauf das hinausläuft.
Das war bei Bannerjee so, das war bei Slomka so.
PS: Söder ist nicht mein Freund, wie kommst du darauf, so etwas zu behaupten, also alles was recht ist.
Wenn ich z.B. für eine zeitweise Reaktivierung der AKW's bin, dann bin ich kein Söderfreund. Oder willst du das den Millionen anderer unterstellen, die das auch wollen?
Er regt mich durchaus auf, was ich ja in meinem ersten Beitrag deutlich gesagt habe (sein kaum zu unterbindender Wortschwall, sein häufiges Eigen- bzw. Bayernlob), aber der Interviewte sollte eine faire Chance haben und nicht mit Vorwurfsfrage über Vorwurfsfrage überhäuft werden. Das war mir zu plump. Ich glaub, die Dame hat es letztendlich selbst gemerkt. Sie schien mir etwa verunsichert.
PS: Ich bezog mich jetzt teilweise auch auf deinen längeren Beitrag in "Energie ..." und deine dortige AA-Kritik.