10.01.2022, 15:54
Der große Zapfenstreich für Merkel ist Geschichte ... aber einige ihrer Fehlentscheidungen sind sehr nachhaltig ... wie man in grünen Zeiten gerne sagt.
Es geht zunächst mal um den überhasteten Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie ... der sich noch als schwerer Fehler erweisen könnte, denn so sicher kann man keineswegs sein, dass Deutschland bis 2030 weg von der Kohle und vom Erdgas sein kann.
Christoph Schwennicke, einst bei SZ, SPIEGEL und CICERO, meint dazu:
Und eine weitere "nachhaltige" Entscheidung Merkels, mit der Deutschland in der EU allein auf weiter Flur steht:
Über die Abschaffung der Wehrpflicht könnte man auch noch sprechen ...
Es geht zunächst mal um den überhasteten Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie ... der sich noch als schwerer Fehler erweisen könnte, denn so sicher kann man keineswegs sein, dass Deutschland bis 2030 weg von der Kohle und vom Erdgas sein kann.
Christoph Schwennicke, einst bei SZ, SPIEGEL und CICERO, meint dazu:
Zitat:Deutschland hat sich hingegen in einem landestypischen Anfall von überschießendem Idealismus dem doppelten Ausstieg verschrieben. Raus aus der Kohle und raus aus der Kernkraft. Während anderswo neue Reaktoren gebaut werden, gehen hier dieses Jahr die letzten sechs verbliebenen vom Netz. Zum Jahreswechsel waren es bereits drei davon. Angela Merkel hatte da nochmals den Booster eingeschaltet.
Erst hatte sie den rot-grünen Atomausstieg zurückgenommen beziehungsweise gestreckt, dann, als sie sah, dass das in dem ihr mental unbekannten Westen der Republik nicht gut ankam, anlässlich des Tsunamis und der daraus resultierenden Havarie des Kraftwerks von Fukushima abrupt beendet (...)
Vorreiter wollte Deutschland damit sein. Das Problem: Es reitet keiner mit. In der Europäischen Union hat es die neue Bundesregierung über den Jahreswechsel mit einem politischen Atomschlag vor allem des Nachbarn Frankreich zu tun bekommen.
Und eine weitere "nachhaltige" Entscheidung Merkels, mit der Deutschland in der EU allein auf weiter Flur steht:
Zitat:Atommüll strahlt sehr lange. Das politische Erbe von Angela Merkel auch. Der überhastete Atomausstieg nach Fukushima war eine der beiden eklatantesten, impulsgesteuerten Fehlleistungen ihrer Amtszeit. So wie ihre Flüchtlingspolitik. Beide werden noch über Jahrzehnte unselig nachwirken. Die Effekte stellen sich erst jetzt allmählich ein. Sie überdauern ihre Amtszeit für Jahrzehnte.
Und die beiden Fehler greifen in ihren politischen Folgen im Bündnis unselig ineinander. Beide Male hat Merkel in der EU einen Alleingang hingelegt. Weder in der einen noch in der anderen Sache folgte ihr die Mehrheit der EU-Mitglieder. Und jetzt ist die Zeit fürs Rückspiel. Die Reihen haben sich geschlossen: vom Ungarn Viktor Orbán über Mario Draghi in Italien bis zu Emmanuel Macron. Es nicht mehr so zu machen, wie es Deutschland vorgegeben hat. Sondern die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
t-online
Über die Abschaffung der Wehrpflicht könnte man auch noch sprechen ...