26.09.2021, 10:41
(26.09.2021, 10:06)harvest schrieb: Nach langem Nachdenken und mit erheblichen Bauchschmerzen hatte ich mich Mitte der Woche entschlossen, Scholz zu wählen. Er ist das kleinere Übel, dachte ich.
Aber nach seiner Entscheidung, der Erpressung der beiden sich im trockenen Hungerstreik befindenden Klima"aktivisten" nachzugeben, ist das hinfällig.
Das geht überhaupt nicht, sich als Kanzlerkandidat erpressen zu lassen. Da bin ich anderes gewohnt. Das ist eine beflügelndes Signal für alle, die im Klimaschutz aktiv sind.
Natürlich hätte sich Scholz nie von einem hungerstreikenden, weil im Dauerstress befindlichen Paketboten mit Niedriglohn, oder einem hungerstreikenden jungen Paar mit zwei Kindern, die keine bezahlbare Wohnung in der Nähe ihrer Arbeitsstätten finden, erpressen lassen.
Und nein, ich bin nicht unmenschlich.
Schuld am möglichen Tod der Hungerstreikenden wären nicht die oder der Erpresste, sondern deren Eltern, deren Partner und Freund, deren Organisation - und vor allem letztlich sie selbst.
Das Gehabe dieser "Aktivisten" hat mittlerweile sektenmäßige Züge angenommen, mit teilweise todesbereiten Fanatikern, die die Grünen schon lange nicht mehr im Griff haben.
Nebenbei sei auch noch erwähnt, dass sich Scholz mit den beiden anderen Kanzlerkandidaten abgesprochen hatte, unter der Ultimatum kein öffentliches Gespräch mit den Klimaaktivisten zu führen.
Billiger Stimmenfang kurz vor der Wahl, um grüne Aktivisten abzufischen?
Na gut, was man daraus lernen kann, ist, dass er wahrscheinlich als Kanzler von Eskens und Kühnert und deren Fraktion genauso erpressbar wäre.
Wenn man mit keinem der Kandidaten einverstanden ist kann man nur taktisch wählen, sprich wer oder welche Partei soll es auf keinen Fall werden.
Ob da in der derzeitigen Situation die Umfragen besonders hilfreich sind ist, je nach Präferenzen, schwer zu sagen.
Die Unentschlossenheit noch immer vieler Wähler spricht da Bände.