11.10.2020, 12:43
(11.10.2020, 12:03)Klartexter schrieb: Ich hatte bei meinem Stand auf dem Christkindlesmarkt den direkten Blick auf einen Abfallkorb vor dem Fenster der Stadtsparkasse. Da kam jeden Tag ein sehr gut gekleideter Herr mehrmals am Tag vorbei, um sich die Flaschen dort zu holen. Dann kam noch ein Mann, den man allgemein als Stadtstreicher bezeichnen würde und ein Ausländer mit Aldi-Tüten. Mehr war da nicht.
Es sind auch gar nicht die Reformen von Schröder, die an den Flaschensammlern schuld sind. Ein Berufskollege von mir hatte sich freiwillig weiter rentenversichert, in 1999 wurde ihm eine wahrscheinliche Rentenhöhe von 1400 Mark angekündigt. Von dem Geld konnte man damals durchaus noch gut leben, zumal mein Freund im eigenen Haus lebt. Dann kam der Euro, für den ja letztlich Helmut Kohl verantwortlich zeichnet, und bei Rentenbeginn in 2003 waren aus 1400 Euro plötzlich nur noch 720 Euro geworden. Ich kenne einige dieser Fälle, aber dafür Gerhard Schröder verantwortlich zu machen ist wohl fehl am Platz.
Ja, Sie schneiden ein weiteres Thema völlig richtig an, den unglückseligen Euro. Wer damals 3.000 DM netto verdiente, konnte sich Miete, Auto und Urlaub problemlos leisten. Mit 1.500 Euro kommen sie gerade noch so über die Runden. Und nein, für den Euro kann man Schröder nicht alleine die Schuld geben. An der unglückseligen EU tragen sie alle die Schuld, quer durch das Parteienspektrum.
Martin