23.12.2016, 07:30
(23.12.2016, 00:40)PuK schrieb: Könnte man, also könnte man eigentlich nicht ein ganz, ganz tiefes Loch buddeln. Ein Loch, so tief wie es Bauarbeiter dort für einen Keller nie graben würden. 20 oder 25 Meter tief oder so. Groß genug, dass diese Luftmine da reinpasst.
Nur mal theoretisch. Eine Entschärfung, der anschließende Abtransport der Luftmine von der Fundstelle und die anschließende Vernichtung des Kampfmittels in einer geeigneten Anlage sind natürlich optimal. Aber ich suche nach einer "Alternativlösung". Ein postfaktisches Zeitalter gibt es nicht, und fast nichts ist alternativlos.
Also, könnte man nicht alternativ dieses Loch gleich daneben buddeln (so dass nachher der Autokran nicht rangieren muss mit dem Teil), das Teil ganz, ganz langsam hochhieven, rüberschwenken, und wie ein rohes Ei da runter lassen. Dann das Tragseil kappen.
Und dann könnte man sich überlegen, ob man das Loch schön langsam mit Beton zulaufen lässt und die Mine "endlagert" oder versucht, die Bombe da unten im Loch, z.B. mit einem ferngesteuerten Roboter, der auf die Aufschlagzünder hämmert oder versucht, diese oder andere Zünder anderweitig auszulösen, falls sie noch funktionieren, kontrolliert zur Explosion zu bringen. Notfalls halt irgendein brennbares Pulver einfüllen und anzünden, irgendwann geht sie schon hoch, wenn der Sprengstoff nicht "umgekippt" ist inzwischen. Es gäbe halt dann ein kleines Erdbeben dort.
Die Druckwelle könnte dann durch den Schacht nur nach oben entweichen und keinen Schaden anrichten.
Das ist jetzt sicherlich ein gewagter Workaround, und es gibt sicher Gründe, warum das nicht gemacht wird. Nur fallen mir momentan keine ein. Ich halte das für eine relativ gute Alternative. Das ist doch ungefährlicher, als oben an hochgefährlichen Zündern herumzuschrauben, die durch den Zeitablauf und die Korrosion unberechenbar geworden sind.
Und das Ding fliegt nicht gleich bei der geringsten Berührung in die Luft. Das wurde ja im Boden entdeckt, vermutlich als ein Bagger oder etwas Ähnliches da grub. Bagger sind nicht sehr feinfühlig. Das wurde also kürzlich schon mal ziemlich heftig angerumst, und es ist nicht hochgegangen dabei.
Klar, man müsste jemanden finden, der sich mit so einem Kran auskennt und dazu bereit ist. Aber das ist nur eine Frage des Geldes. Und der Sprengmeister riskiert ja auch sein Leben.
Ich stelle das jetzt mal zur Diskussion. Vielleicht ist es eine dumme Idee, der Abend ist nicht mehr ganz jung, dann kommen die "Nachtgedanken". Dann sagt es mir. Aber sagt mir bitte auch, warum es eine dumme Idee ist.
Vllt. ist eine Antwort auf Deine aufgeworfene Frage auch in dieser Passage aus dem von mir verlinkten Artikel aus der ZEIT http://www.zeit.de/2014/14/fliegerbomben...ettansicht begründet:
>>Bomben sind Ländersache. Deshalb unterhalten die meisten Länder einen eigenen Kampfmittelräumdienst. Vor drei Jahren versuchte der Bundesrat, die Gesetzeslage zu ändern und den Bund stärker in die Verantwortung zu nehmen. Schwarz-Gelb lehnte den Antrag ab. Begründung: kein Geld. Für Einsätze von Polizei und Feuerwehr kommen in der Regel die Kommunen auf. Für den Rest haftet der Grundeigentümer – etwa für die Schäden durch eine kontrollierte Sprengung, wenn also keine Entschärfung möglich ist und sofern es sich nicht um eine deutsche Bombe handelt. Da ist eine gute Gebäudeversicherung ratsam. <<