03.10.2016, 11:04
(03.10.2016, 10:54)Martin schrieb: Die BBC stellt auch die 98% Zustimmung in den Vordergrund und erwähnt die Wahlbeteiligung nur in einem Nebensatz. Natürlich ist das eine Bestätigung sondersgleichen für seine Politik.
Die deutsche Presse ist schon ganz besonders modisch gefärbt in der Wolle, ja. Sie schillert immer in den Regierungsfarben.
BBC kann man natürlich ergänzend sehen, hören und lesen, auch den Guardian, und wenn es deutschsprachig sein soll, bietet sich nzz.ch, die Neue Zürcher Zeitung, an. Zur Abrundung dann noch einen Schuss RT, denn alles Außenpolitische hat immer mindestens zwei Seiten.
Es liegt auch mit an der Ausdünnung der Redaktionen und daran, dass vieles 1:1 von den Agenturen übernommen wird. Die Onlineausgaben deutscher Zeitungen gleichen sich bei vielen Meldungen aufs Wort, und beim Print wird es nicht viel anders sein. Und die deutschsprachigen Agenturen scheinen inzwischen dazu übergegangen zu sein, wenn nicht Meinung unter die Nachrichten zu mischen, dann wenigstens selektiv zu berichten und zu gewichten.
Es hängt wohl vieles damit zusammen, dass die Regierungen dazu übergehen, in Pressekonferenzen und Videobotschaften nicht mehr viel Interessantes von sich zu geben. An Hintergrundinformationen (oder was die Politik als Hintergrund ausgeben möchte) kommt nur noch der, der Regierungskritik nur in homöopathischen Dosen in seine Berichterstattung einstreut. Wir haben da inzwischen so eine Art embedded journalism in Deutschland.