28.01.2020, 09:04
(28.01.2020, 08:36)Martin schrieb: Schon heute legen Sie Ihr Leben öfter in die Hände von "Microchips", als Ihnen bewusst ist. Im Flugzeug beim Autopiloten z. B., dessen Steuerung von einer Masse an Parametern abhängig ist und alles andere als trivial ist. Zudem kommt hier die dritte Dimension hinzu. Oder im Krankenhaus, an der Beatmungsmaschine. Oder in der Looping-Achterbahn. Usw.
Die Komplexität des Straßenverkehrs halte ich für gut beherrschbar. Zum einen muss man nur zwei Dimensionen beachten, zum anderen fahren die Autos auch nicht mit Schallgeschwindigkeit. Für die unmittelbare Umgebung gibt es inzwischen hochleistungsfähige und erschwingliche Sensoren, die Erkennung von Verkehrsschildern klappt bereits seit mindestens 10 Jahren ganz gut. Problematischer sehe ich extreme Witterungsverhältnisse, da schaltet sich die Distronic bei meinem Benz (noch) mitunter aus und verweist auf erhöhte Achtsamkeit. Ist allerdings selten, wann gibts bei uns denn noch so richtige Winter-Schneestürme?
Martin
Auf Autobahnen wird das autonome Fahren sicher bald kommen, vorausgesetzt ein Tempolimit wird eingeführt. Erste Anzeichen dafür gibt es ohnehin: Die CSU will das seit Jahrzehnten von ihr geführte Verkehrsministerium plötzlich loswerden und lieber wieder die Landwirtschaft übernehmen. Mit Verkehr, Bahn und Digitalisierung scheint für die CSU aus ihrer Sicht nichts mehr zu gewinnen zu sein und die anstehende Abschaffung der freien Fahrt für freie Bürger soll dann doch lieber jemand anders den Bürgern erklären. Typisch CSU eben.
Viel schwieriger wird das autonome Fahren in Ballungsräumen mit dichtem Verkehr. Vor allem das anfängliche Miteinander von Autonomen und Selbstfahrern dürfte ein Problem werden: Da das autonome Fahren nur mit einer sehr defensiven Fahrweise unfallfrei funktioniert, wird das sehr schnell rücksichtslose Mitmenschen dazu animieren, diesen Umstand zu ihrem Vorteil auszunützen und die Autonomen auszubremsen.
Vermutlich werden deshalb bald verpflichtende Systeme kommen, die jedes Fahrzeug auf die jeweils zulässige Geschwindigkeit begrenzen. Diese Technik gibt es bekanntlich schon.