08.11.2019, 10:32
(08.11.2019, 09:06)Sophie schrieb: Die Lehrerin ist doch vor Ort. Sie wird ja nicht ersetzt und soziale oder moralische Einstellungen können auch weiterhin durch sie vermittelt werden. Sie sieht, was die Kinder jeweils erarbeiten. Sie kann gezielt auf diejenigen zugehen, bei denen sie sieht, dass etwas verkehrt ist, kann sie im Zweiergespräch darauf ansprechen erläutern - nicht vor der ganzen Klasse die Fehler aufdecken. Loben kann auch ein Lernprogramm.Am 31.10. veröffentlichte die AZ auf S.17 unter der Überschrift "Lassen Sie Kinder nicht zu früh an diese Technik" ein ganzseitiges Interview mit Prof. Zierer (Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der UNI Augsburg).
Außerdem ist das, was Sie als Vorteil erachten, manchmal auch Nachteil oder haben Sie es noch nie erlebt, dass ein Lehrer mit einem Kind nicht so gut zurechtkommt, es schneidet oder über die Maßen tadelt, weil er es nicht leiden kann? Ein Programm ist neutral. Mir wäre jedes Programm lieber als ein Lehrer, der mich mobbt.
Herr Zierer stellte fest, dass Schüler und Studierende Texte nicht mehr verstehen (weswegen die Ergebnisse beim letzten Mathe-Abitur auch schlechter ausfielen).
Und dieser Sachverhalt hängt mit dem digitalen Lesen zusammen.
Leider stellt nicht nur die UNI Augsburg fest, dass bezüglich des Lesens - v. a. auch tiefgründigeren und anspruchsvolleren Texten - das Niveau sehr gesunken ist.
Beispielsweise - Herr Zierer zitiert in dem Interview auch Maryanne Wolf (Autorin des Buches "Schnelles Lesen, langsames Lesen"), liest der Mensch beim digitalen Lesen schneller. Demzufolge sind seine Aktionen und/oder Reaktionen auch schneller.
Bezüglich der Konzentration, der Aufnahme und Verarbeitung von (komplexen) Informationen und der Reflexion des Gelesenen ist diese Schnelligkeit kontraproduktiv. Außerdem weist die digitale Technik ein "hohes Ablenkungspotential" auf (bunte Bildchen, bunte Bildchen, die sich bewegen, Geräusche etc., viele Tasten), die die notwendige Aufmerksamkeit der Kinder beim Schreiben und Lesen lernen auf andere Wege führt. Das überfordert 5 - 10 - jährige Kinder.