(26.11.2016, 11:12)leopold schrieb: Dass man Spitzenpolitiker nun schon persönlich kennen muss, um sie für fähig und charismatisch halten zu dürfen, ist ulkig. Werden die Rechten schon nervös ob der unverhofften Konkurrenz? Schulz liegt in Umfragen gar nicht so weit hinter Merkel. Beide wären aber eine gute Lösung. Deutschland kann sich glücklich schätzen, dass es über brauchbares politisches Personal verfügt. Das ist offensichtlich nicht mehr selbstverständlich, wenn man ins Ausland blickt.
Naja, es klingt halt alles so medial vorformuliert, was Sie da von sich geben. Mitreißende Reden habe ich von Schulz noch nicht gehört.
Was das Personal angeht, kann ich Ihren Optimismus nicht teilen.
Merkel sollte abdanken, 12 Jahre reichen, zumal sie zuletzt mit ihrer konfusen Flüchtlingspolitik die Rechten erst so richtig stark gemacht hat. Gegrummelt und gebrodelt hatte es allerdings schon Jahre zuvor unter der scheinbar harmonischen Oberfläche, wegen der Tatenlosigkeit der Merkel-Regierungen angesichts der sich immer mehr der zuspitzenden sozialen Schieflage. Und da die Linke im Westen schon immer und dann auch im Osten von den "staatstragenden und demokratischen" Parteien mit Erfolg als SED-Nachfolge-Partei bzw. Kommunisten- und Stalinistenpartei (O-Ton Leopold) diffamiert wurde, braucht man sich nicht wundern, wenn sich die unzufriedenen Wähler von den Altparteien in Scharen abwenden und mangels Auswahl dann die Rechten wählen, zu großen Teilen aus einer Protesthaltung heraus. Da legte nämlich nicht irgendein geheimer Obernazi plötzlich den Schalter um und plötzlich wählten dann 15-20 % die AfD.
Genau diese von mir genannten Ursachen für den Erfolg der AfD nehmen die Altparteien anscheinend immer noch nicht wirklich ernst, siehe z.B. die Rentenproblematik und die Erhöhung des Lebensalters für den Renteneintritt, an der immer noch nur ein bisschen herumgeschnippelt wird. Der Eindruck drängt sich auf, dass man es gerne sehen würde, wenn ein beträchtlicher Teil der Arbeitnehmer noch vor ihrem Renteneintritt wegsterben würde. Von der besch...enen Arbeitssituation und von der permanent schön geredeten Arbeitslosenstatistik ganz zu schweigen.
Man braucht sich eigentlich nicht wundern, dass es so gekommen ist.
PS: Mit dieser Äußerung "Werden die Rechten schon nervös ob der unverhofften Konkurrenz?" kann ich nichts anfangen. Sollten Sie damit die Merkel- und Schulz-Kritiker meinen (denn anders kann ich mir Ihre Anspielung nicht erklären), so möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ein Neoliberaler wie Sie, egal ob grün oder SPD-rot, für mich ein Liberalkonservativer und damit rechts zu verorten ist .