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EU: Urheberrecht, "Artikel 13"
#31

(26.03.2019, 17:48)PuK schrieb:  Wenigstens eines ist jetzt hieb- und stichfest nachgewiesen. Dass das EU-Parlament keine Volksvertretung, sondern eine Organisation zur Durchsetzung von Lobbyinteressen ist. 

Wenn mir Google gehören würde, würde ich jetzt einen ganz anderen Filter in YouTube einbauen. Nämlich einen, der Internetnutzer in der EU vom Angebot ausschließt. 

Die EU bugsiert sich immer mehr ins Abseits und hat zudem das Internet nicht verstanden. Schon heute bekommt man bei diversen US-Zeitschriften einen Disclaimer, dass man mit einer IP aus der EU unterwegs ist und dann a) der Inhalt mit Hinweis auf die EU-Datenschutzbestimmungen einfach geblockt wird oder b) man einer Vereinbarung zum Datenschutz zustimmen muss. Das ganze Filter- und Zustimmungsgedöns kann natürlich einfach mit einer VPN-Verbindung ins Nicht-EU Ausland umgangen werden. Wie wirksam diese ganzen "Schutzmaßnahmen" sind, hat man ja bei dem Anschlag in Neuseeland gesehen. Wenn man sich auskennt, braucht man ganze 5-10 Minuten um das Video zu bekommen.

Ach ja, natürlich geht es NICHT um die Künstler, sondern um die Rechteverwerter. Die schon in der Vergangenheit die Künstler bis aufs Hemd ausgeraubt haben und sich jetzt als Robin Hood gerieren. Lächerlich.

Martin
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#32

(26.03.2019, 15:38)Klartexter schrieb:  
Konzerne wie Google verdienen Milliarden mit der Leistung diverser Urheber, ohne dass diese dafür eine finanzielle Beteiligung erhalten. Ganz zu schweigen vom drücken vor der Steuerpflicht, welche diese Konzerne perfekt beherrschen.

Wer ist für die Steuergesetzgebung in der EU zuständig? Google?

Martin
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#33

(26.03.2019, 21:26)Martin schrieb:  Die EU bugsiert sich immer mehr ins Abseits und hat zudem das Internet nicht verstanden. Schon heute bekommt man bei diversen US-Zeitschriften einen Disclaimer, dass man mit einer IP aus der EU unterwegs ist und dann a) der Inhalt mit Hinweis auf die EU-Datenschutzbestimmungen einfach geblockt wird oder b) man einer Vereinbarung zum Datenschutz zustimmen muss. Das ganze Filter- und Zustimmungsgedöns kann natürlich einfach mit einer VPN-Verbindung ins Nicht-EU Ausland umgangen werden. Wie wirksam diese ganzen "Schutzmaßnahmen" sind, hat man ja bei dem Anschlag in Neuseeland gesehen. Wenn man sich auskennt, braucht man ganze 5-10 Minuten um das Video zu bekommen.

Ach ja, natürlich geht es NICHT um die Künstler, sondern um die Rechteverwerter. Die schon in der Vergangenheit die Künstler bis aufs Hemd ausgeraubt haben und sich jetzt als Robin Hood gerieren. Lächerlich.

Was hältst du eigentlich von der Theorie, dass diese Inhalte nach Inkrafttreten dieser neuen Regelung ganz einfach aus dem frei zugänglichen Teil des Internets verschwinden werden, dass man sie künftig aber im pöhsen "Darknet" finden wird und dass gleichzeitig das fast tote Usenet eine Wiederbelebung erfahren wird? 

Für Videos ist das schnelle Usenet ideal und für Texte genügt das langsame Darknet auch. 

Und das bekommen diese Amateure dann nicht in den Griff, so viel ist sicher. Ich meine, einbilden kann man sich ja viel, aber nicht, dass Google künftig für das Privileg bezahlen wird, den Verlagen, Filmproduzenten und Plattenfirmen künftig Leser, Zuschauer und Hörer zuführen zu dürfen. Das ist vollkommen abwegig und absurd. Das wäre, wie wenn RTL dem Henkel-Konzern Geld dafür bezahlen müsste, um einen Werbespot für Persil ausstrahlen zu dürfen.
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#34

(26.03.2019, 21:44)PuK schrieb:  Was hältst du eigentlich von der Theorie, dass diese Inhalte nach Inkrafttreten dieser neuen Regelung ganz einfach aus dem frei zugänglichen Teil des Internets verschwinden werden, dass man sie künftig aber im pöhsen "Darknet" finden wird und dass gleichzeitig das fast tote Usenet eine Wiederbelebung erfahren wird? 

Für Videos ist das schnelle Usenet ideal und für Texte genügt das langsame Darknet auch. 

Und das bekommen diese Amateure dann nicht in den Griff, so viel ist sicher. Ich meine, einbilden kann man sich ja viel, aber nicht, dass Google künftig für das Privileg bezahlen wird, den Verlagen, Filmproduzenten und Plattenfirmen künftig Leser, Zuschauer und Hörer zuführen zu dürfen. Das ist vollkommen abwegig und absurd. Das wäre, wie wenn RTL dem Henkel-Konzern Geld dafür bezahlen müsste, um einen Werbespot für Persil ausstrahlen zu dürfen.

Natürlich wird es Ausweichstrategien geben. Wie die im einzelnen aussehen bleibt abzuwarten. Darknet ist eine Alternative. Musik kann man sich schon heute tonnenweise auf russischen Servern kostenlos downloaden. Ohne Tor, ganz "normal" über Browser. Treffen wird's wieder die, die ohnehin nichts "Böses" machen und sich nicht auskennen.

Martin
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#35

(26.03.2019, 19:09)PuK schrieb:  Keiner hat diese Konzerne ins Internet eingeladen. Ich kann mich noch gut an die Frühzeit des WWW erinnern, mit 56-k-Modems usw. Das war auch angenehm, so ein nichtkommerzielles Medium. 

Dann kamen die Zeitungsverlage und stellten ihre Inhalte lange Zeit kostenlos ins Netz. Und jetzt wollen sie plötzlich alle Geld dafür. Das muss ich deshalb aber keinesfalls bezahlen, sondern ich kann auch einfach diese Dienste nicht in Anspruch nehmen und mich auf Seiten beschränken, die umsonst zugänglich sind. 

Außerdem, überlege mal, was so ein Filmschnipsel aus einem Kinofilm auf YouTube eigentlich ist. Im Grunde ist das Werbung dafür, sich den Film in voller Länge und besserer Qualität für Geld im Kino oder auf DVD/BluRay anzusehen. Oder was meinst du, warum sonst wohl auf jeder Disk Trailer für Filme drauf sind und auch im Kino vor jedem Film laufen? Genau das selbe ist ein Song von einer Band, den jemand auf YouTube stellt. Das ist Werbung für die CD oder den offiziellen bezahlten Download. 

Die haben sich mit der heutigen Entscheidung selbst Werbung für ihre Produkte weggenommen, die sie nicht einmal etwas gekostet hat.

Ich kenne das Internet seit seinen Anfängen, damals brauchte man neben einem Modem auch einen Anbieter wie Compuserve oder AOL, um ins Internet zu kommen. Auf den Portalseiten fand man diverse Berichte, aber die Anzahl von Homepages war in den 90er Jahren noch sehr überschaubar. Als Suchmaschine gab es damals AltaVista, Zeitungen waren damals allenfalls mit einem Minimalangebot online. Das Internet kostete damals noch richtig Geld, denn die Telekom rechnete pro Minute die Gebühreneinheit ab. Wollte man online gehen und gleichzeitig aber weiter telefonisch erreichbar sein, kam man nicht um einen ISDN-Anschluss herum. Und Compuserve oder auch AOL verlangten Geld für den Internetzugang. Soviel mal zum angeblich nichtkommerziellen Medium.

Es geht auf YouTube mit Sicherheit auch nicht um Filmschnipsel. Dort findet man jede Menge Spielfilme in voller Länge, Dokumentationen oder Krimiserien, ich bezweifle, dass die Einsteller die notwendigen Rechte dazu besitzen. Das selbe gilt für die diversen Musikvideos. Und dass Zeitungen für ihre Inhalte Geld wollen, das sollte eigentlich verständlich sein!
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#36

(26.03.2019, 21:58)Klartexter schrieb:  
Ich kenne das Internet seit seinen Anfängen, damals brauchte man neben einem Modem auch einen Anbieter wie Compuserve oder AOL, um ins Internet zu kommen. Auf den Portalseiten fand man diverse Berichte, aber die Anzahl von Homepages war in den 90er Jahren noch sehr überschaubar. Als Suchmaschine gab es damals AltaVista, Zeitungen waren damals allenfalls mit einem Minimalangebot online. Das Internet kostete damals noch richtig Geld, denn die Telekom rechnete pro Minute die Gebühreneinheit ab. Wollte man online gehen und gleichzeitig aber weiter telefonisch erreichbar sein, kam man nicht um einen ISDN-Anschluss herum. Und Compuserve oder auch AOL verlangten Geld für den Internetzugang. Soviel mal zum angeblich nichtkommerziellen Medium.

Es geht auf YouTube mit Sicherheit auch nicht um Filmschnipsel. Dort findet man jede Menge Spielfilme in voller Länge, Dokumentationen oder Krimiserien, ich bezweifle, dass die Einsteller die notwendigen Rechte dazu besitzen. Das selbe gilt für die diversen Musikvideos. Und dass Zeitungen für ihre Inhalte Geld wollen, das sollte eigentlich verständlich sein!

Ja, ich kann mich gut an die Streitereien mit meinen Eltern erinnern, wenn ich mal wieder die Telefonleitung blockierte. Nicht unbedingt, weil sie selbst jemanden anrufen wollten in dem Moment, aber es hätte ja ein Anruf kommen können. Na und? Dann war halt belegt und der Anrufer hätte in einer halben Stunde wieder anrufen können. 

Geld zahlst du heute für die Flatrate auch. Aber das Angebot innerhalb des Internets war kostenlos. Das Wort "Paywall" gab es damals gar nicht. 

Heute will aber jeder für jeden Dreck noch zusätzlich abkassieren. Dann sollen Sie einen Deal mit den Providern machen. Alles, was mit Computern zu tun hat, wird ständig billiger, nur Flatrates kosten schon ewig und drei Tage lang 30 € pro Monat. Das muss inzwischen auch billiger gehen, und wenn nicht, stecken da inzwischen mindestens 10 € drin, die man für Lizenzzahlungen verwenden könnte.  

AOL war übrigens sowieso der letzte Laden. Die verseuchten nämlich nicht nur die Umwelt mit Millionen von Software-CDs, sondern du bekamst dadurch auch nur zu einen relativ kleinen Teil des Internets Zugang, zum jugendfreien, sogenannten "AOL-Universum". Das AOL war also nicht das "richtige" Internet. Bei Compuserve war es nicht viel anders, wenn ich mich richtig erinnere. Bis auf die CDs, die die nicht oder lange nicht in dieser Menge unters Volk brachten. Ich war damals immer bei Tele2 (01013).

Und wer sich totkomprimierte ganze Filme auf YT ansieht, ist sowieso selbst schuld. Das Witzige ist, dass sie die immer nochmal komprimieren, egal wie platzsparend du sie rauflädst. Manchmal sind sie hinterher sogar größer als vorher, aber qualitativ schlechter sind sie immer. Diese Qualität reicht (mir) gerade einmal zu einer Entscheidung, ob sie mir gefallen und ich sie mir nochmal woanders in besserer Qualität ansehe (und dann auch bereit bin, dafür zu bezahlen). Aber Filmgenuss ist etwas völlig anderes als ein YouTube-Video.
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#37

(26.03.2019, 21:58)Klartexter schrieb:  
Und dass Zeitungen für ihre Inhalte Geld wollen, das sollte eigentlich verständlich sein!

Ach ja, ist das so? Und warum haben sie dann über Jahre hinweg ihre Inhalte kostenlos ins Netz gestellt, tun das heute großteils immer noch und haben sich nie darum gekümmert, eine vernünftige gemeinsame Plattform aufzubauen, die dem Nutzerverhalten, das sie selbst erzeugt haben, gerecht wird?

Ich habe schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass es völlig gaga von der Osnabrücker Zeitung ist anzunehmen, dass ich mir ein Abo bei ihr zulege, nur weil ich vllt. animiert durch eine Titelzeile, die mir GOOGLE (!) offeriert an einem ihrer Artikel interessiert bin. Ich bezahle dafür auch gewiss keinen Euro, wenn die ganze Zeitung 2 Euro kostet und schon gar nicht gebe ich wieder mal wo meine Daten an.

Ich will aber im Grunde genommen gar nichts umsonst haben, ich will nur ein faires vernünftiges Angebot. Ich habe ein Druck- und Onlineabo einer Tageszeitung und ich wäre bereit mir ein Abo einer Wochen- oder Monatszeitschrift zuzulegen und dann eine Flatrate dazuzubuchen über 50 oder 100 oder meinetwegen 500 Artikel im Monat bei diversen anderen Zeitungen. Aber das haben sie ja nicht auf die Reihe bekommen. Weil sie tatsächlich glauben, mit ihren einzelnen Paywalls besser zu fahren. Wie sie meinen. Ich klicke immer sofort weg, wenn dieser Hinweis eingeblendet wird.

Dabei wäre das Lesen dieser Artikel ja ggf. auch eine Werbung für die Zeitung. Vllt. liest man ja dann mehr, dann bekämen sie auch mehr aus dem gemeinsamen Topf.

Ich sehe das auch bei Youtube durchaus so, wie PuK, dass es sich dabei auch um Werbung handelt. Man informiert sich, was es so gibt. Wie man früher auch im Plattenlatten Platten probe hören konnte. Man muss ja nicht die Scheibe im Sack kaufen. Das ist ja irgendwie auch nicht richtig, oder? Auch da gilt: Ich wäre bereit, eine gewisse angemessene Grundgebühr für Youtube zu zahlen - so wie es inzwischen bei den Streamingdiensten ist. Es kommt halt darauf an, wie hoch diese ausfiele. 10 Euro monatlich wäre mir zuviel, soviel sehe ich mir nicht an, an honorierungswürdigem Content.

Im Übrigen - weil Du immer sagst jeder würde alles umsonst wollen, aber nichts zahlen. Es üben sehr viele Menschen in diesem Land Ehrenämter aus, für die sie NADA bekommen außer vllt. einen feuchten Händedruck und ggf. mal eine Verdienstmedaille. Da muss doch nicht jeder, der sich für einen Urheber hält, weil ihm mal ein nettes Liedchen eingefallen ist für immer und ewig Kohle requierieren, weil sich nochmal jemand den Song anhört. Reproduktionsfähiges Schaffen ist absolut überbezahlt.
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#38

Die Urheberrechtsreform ist durch! ENDLICH! Danke an die Abgeordneten und Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben, viele von Euch noch viel, viel mehr als ich!

Die Diskussionen waren zeitraubend, kräftezehrend, oft zermürbend und sehr oft frustrierend.

Aber die Diskussionen - gerade auf meiner Facebook-Seite - haben mir auch und vor allem gezeigt, wo wir in Deutschland in Diskussionen angekommen sind - beim puren Trumpismus:

1. Jemand stellt eine Behauptung auf ("Wir müssen gegen Upload Filter sein")

2. Meinereiner erklärt, dass die Diskussion in dieser Form sinnlos ist, da die Richtlinie gar nichts von Upload-Filtern sagt und warum die Richtlinie sinnvoll und für die aller-aller-meisten ein Vorteil ist.

3. Troll 1 ("Der Trump-Troll") kommt aus dem Busch: "Du hast ja gar keine Ahnung und ich erkläre Dir jetzt, warum wir gegen Upload-Filter sein müssen" - Doofe Situation, muss ich also wieder erklären, dass es doch gar keine Upload-Filter gibt.

4. Troll 2 ("Der Beleidigungs-Troll") kommt aus dem Busch: "Leider ist das meiste falsch, was Josef schreibt" - und verschwindet wieder in dem Busch, aus dem er gekrochen ist. Doofe Situation, denn ich kann darauf gar nicht antworten. Ich weiß ja gar nicht, WAS falsch ist.

5. Troll 3 ("Der Besserwisser Troll") kommt aus dem Busch und erklärt in epischer Breite, wieso Upload-Filter das Ende der Menschheit darstellen, wir ja sowieso gegen einen großen US-Konzern keine Chance haben und alle sterben werden und dann doch wenigstens bis dahin alles kostenlos haben sollten und die Urheber "Ach, die verdienen ja eh genug".

6. Troll 4 ("Der FDP-Abgeordneten Troll") kommt aus dem Busch und schreibt mir in AfD-verdächtigem Deutsch "Man(n), ich will meine Memes und meine Videoclips" - ich stelle mir ein trotziges Kind vor, das mit dem Fuß aufstampft und sagt "Mir ist doch egal, ob die Urheber was verdienen, ich will alles für mich und umsonst". Passt für mich bisher nicht ins Bild eines FDP-Abgeordneten, aber wieder etwas dazu gelernt.

7. Troll 5 ("Der Spam-Troll") kommt aus dem Busch und beginnt damit, den Diskussions-Faden nicht stringent weiter zu führen, also so richtig klassisch mit Argument, Gegenargument ... - sondern unter möglichst viele Kommentare auf meinen Post die Antwort "Josef liegt falsch" zu schreiben - Doofe Situation, nicht nur, dass ich immer noch nicht weiß, WAS er auszusetzen hat, ich müsste auch an 97 Stellen gleichzeitig gegenargumentieren.

8. Troll 6 ("Der kurzangebundene, allwissende Link-Spammer") kommt aus dem Busch und postet einen Link, der das Thema streift, aber aus einer Quelle der Kategorie "EpochTimes" stammt. Oder sogar aus dem "Spiegel" in Form der Kolumne von Sascha Lobo. Die natürlich trefflichst angriffig ist und über die man - doofe Situation - herrlichst streiten könnte. Will der Troll aber ja nicht, er ist ja nach Posten seiner Link-Weisheit direkt wieder im Busch verschwunden...

Ich habe es dennoch versucht. Versucht, mit den Trolls zu diskutieren. Konkrete Nachfragen gestellt
... wann immer es hieß "Aber die Upload-Filter..." – "Wo steht was von Upload-Filtern?"
... oder wenn es hieß "Dann muss YouTube schließen, wenn die 100.000 Leute zur Kontrolle einstellen müssen..." – "Wo steht etwas davon, dass YouTube kontrollieren muss?". Konkrete Rückfragen. Antworten kamen immer. Sehr lange Antworten. Aber nie zu meiner Frage. Sondern weitere Aspekte, die zumeist genau so haltlos und am Thema vorbei waren.

Summa Summarum zeigte sich ein immer klareres Bild.
- Man stelle eine Behauptung auf
- Man wiederhole diese Behauptung (damit sie wahrer wird)
- Wenn Gegenargumente kommen, wiederhole man die Behauptung noch einmal (damit sie NOCH wahrer wird)
- Wenn weitere Gegenargumente kommen, stelle man neue Behauptungen auf
- Wenn auf Behauptung 1 und/oder 2 Gegenargumente kommen, wiederhole man diese und/oder stelle Behauptung 3, 4, 5 oder 6 in den Raum... (unendlich zu vervollständigen)
- Nun hat man die freie Auswahl, ob man eine der bereits aufgestellten Behauptungen wieder-wieder-wiederholt oder schreibt "Zu Behauptung 37 antworten Sie nicht?! – da sind Sie wohl mit Ihrem Latein am Ende. Da bricht Ihre ganze Argumentationskette in sich zusammen" (=> Vermeintlicher Endsieg des Trolls)
- oder man geht direkt auf die persönliche Ebene über und/oder beleidigt sein Gegenüber, um es entweder einzuschüchtern und/oder zu diskreditieren und allen anderen Lesern zu zeigen, welchem Schwachkopf sie hier folgen...

Daher:
DANKE an alle, die mir trotzdem folgen, die tapfer geblieben sind, sich meine Argumentation angehört haben, sie sogar verstanden und/oder zu ihrer eigenen gemacht haben ... – und/oder selbst ein ganz klein bisschen dazu beigetragen haben, dass auch andere verstanden haben, warum diese Urheberrechtsreform am Ende sinnvoll, gut und "alternativlos" ist!
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#39

(26.03.2019, 23:59)Josef schrieb:  Die Urheberrechtsreform ist durch! ENDLICH! Danke an die Abgeordneten und Danke an alle, die sich dafür eingesetzt haben, viele von Euch noch viel, viel mehr als ich!

Die Diskussionen waren zeitraubend, kräftezehrend, oft zermürbend und sehr oft frustrierend.

Aber die Diskussionen - gerade auf meiner Facebook-Seite - haben mir auch und vor allem gezeigt, wo wir in Deutschland in Diskussionen angekommen sind - beim puren Trumpismus:

1. Jemand stellt eine Behauptung auf ("Wir müssen gegen Upload Filter sein")

2. Meinereiner erklärt, dass die Diskussion in dieser Form sinnlos ist, da die Richtlinie gar nichts von Upload-Filtern sagt und warum die Richtlinie sinnvoll und für die aller-aller-meisten ein Vorteil ist.

3. Troll 1 ("Der Trump-Troll") kommt aus dem Busch: "Du hast ja gar keine Ahnung und ich erkläre Dir jetzt, warum wir gegen Upload-Filter sein müssen" - Doofe Situation, muss ich also wieder erklären, dass es doch gar keine Upload-Filter gibt.

4. Troll 2 ("Der Beleidigungs-Troll") kommt aus dem Busch: "Leider ist das meiste falsch, was Josef schreibt" - und verschwindet wieder in dem Busch, aus dem er gekrochen ist. Doofe Situation, denn ich kann darauf gar nicht antworten. Ich weiß ja gar nicht, WAS falsch ist.

5. Troll 3 ("Der Besserwisser Troll") kommt aus dem Busch und erklärt in epischer Breite, wieso Upload-Filter das Ende der Menschheit darstellen, wir ja sowieso gegen einen großen US-Konzern keine Chance haben und alle sterben werden und dann doch wenigstens bis dahin alles kostenlos haben sollten und die Urheber "Ach, die verdienen ja eh genug".

6. Troll 4 ("Der FDP-Abgeordneten Troll") kommt aus dem Busch und schreibt mir in AfD-verdächtigem Deutsch "Man(n), ich will meine Memes und meine Videoclips" - ich stelle mir ein trotziges Kind vor, das mit dem Fuß aufstampft und sagt "Mir ist doch egal, ob die Urheber was verdienen, ich will alles für mich und umsonst". Passt für mich bisher nicht ins Bild eines FDP-Abgeordneten, aber wieder etwas dazu gelernt.

7. Troll 5 ("Der Spam-Troll") kommt aus dem Busch und beginnt damit, den Diskussions-Faden nicht stringent weiter zu führen, also so richtig klassisch mit Argument, Gegenargument ... - sondern unter möglichst viele Kommentare auf meinen Post die Antwort "Josef liegt falsch" zu schreiben - Doofe Situation, nicht nur, dass ich immer noch nicht weiß, WAS er auszusetzen hat, ich müsste auch an 97 Stellen gleichzeitig gegenargumentieren.

8. Troll 6 ("Der kurzangebundene, allwissende Link-Spammer") kommt aus dem Busch und postet einen Link, der das Thema streift, aber aus einer Quelle der Kategorie "EpochTimes" stammt. Oder sogar aus dem "Spiegel" in Form der Kolumne von Sascha Lobo. Die natürlich trefflichst angriffig ist und über die man - doofe Situation - herrlichst streiten könnte. Will der Troll aber ja nicht, er ist ja nach Posten seiner Link-Weisheit direkt wieder im Busch verschwunden...

Ich habe es dennoch versucht. Versucht, mit den Trolls zu diskutieren. Konkrete Nachfragen gestellt
... wann immer es hieß "Aber die Upload-Filter..." – "Wo steht was von Upload-Filtern?"
... oder wenn es hieß "Dann muss YouTube schließen, wenn die 100.000 Leute zur Kontrolle einstellen müssen..." – "Wo steht etwas davon, dass YouTube kontrollieren muss?". Konkrete Rückfragen. Antworten kamen immer. Sehr lange Antworten. Aber nie zu meiner Frage. Sondern weitere Aspekte, die zumeist genau so haltlos und am Thema vorbei waren.

Summa Summarum zeigte sich ein immer klareres Bild.
- Man stelle eine Behauptung auf
- Man wiederhole diese Behauptung (damit sie wahrer wird)
- Wenn Gegenargumente kommen, wiederhole man die Behauptung noch einmal (damit sie NOCH wahrer wird)
- Wenn weitere Gegenargumente kommen, stelle man neue Behauptungen auf
- Wenn auf Behauptung 1 und/oder 2 Gegenargumente kommen, wiederhole man diese und/oder stelle Behauptung 3, 4, 5 oder 6 in den Raum... (unendlich zu vervollständigen)
- Nun hat man die freie Auswahl, ob man eine der bereits aufgestellten Behauptungen wieder-wieder-wiederholt oder schreibt "Zu Behauptung 37 antworten Sie nicht?! – da sind Sie wohl mit Ihrem Latein am Ende. Da bricht Ihre ganze Argumentationskette in sich zusammen" (=> Vermeintlicher Endsieg des Trolls)
- oder man geht direkt auf die persönliche Ebene über und/oder beleidigt sein Gegenüber, um es entweder einzuschüchtern und/oder zu diskreditieren und allen anderen Lesern zu zeigen, welchem Schwachkopf sie hier folgen...

Daher:
DANKE an alle, die mir trotzdem folgen, die tapfer geblieben sind, sich meine Argumentation angehört haben, sie sogar verstanden und/oder zu ihrer eigenen gemacht haben ... – und/oder selbst ein ganz klein bisschen dazu beigetragen haben, dass auch andere verstanden haben, warum diese Urheberrechtsreform am Ende sinnvoll, gut und "alternativlos" is

Schreiben S' des Ihren Facebookern. Hier ist nicht Facebook.

Wer Facebook lesen will, liest Facebook und nicht hier.

Wer hier lesen will, will nicht Facebook lesen.
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#40

(26.03.2019, 23:41)Sophie schrieb:  Da muss doch nicht jeder, der sich für einen Urheber hält, weil ihm mal ein nettes Liedchen eingefallen ist für immer und ewig Kohle requierieren, weil sich nochmal jemand den Song anhört. Reproduktionsfähiges Schaffen ist absolut überbezahlt.

Eben. Deshalb auch der "Micky-Maus-Law"-Link oben, den leopold nicht verstanden hat. 

Der hat nämlich sehr viel mit dem Thema zu tun. Denn was ist denn den Erben von Walt Disney oder der Walt Disney Company eingefallen? Gar nichts. Walt Disney hat sich wenigstens eine gezeichnete Maus einfallen lassen vor langer, langer Zeit. Aber diese Typen jetzt haben doch gar nichts damit zu tun, außer dass sie sich am Werk eines schon lange Toten immer noch bereichern wollen. 

Wenn man das aufs reale Leben umlegt, wäre das so, als ob ein Zimmermann, der mal einen Dachstuhl gebaut hat, jedes Jahr Geld vom Hauseigentümer verlangen dürfte. Und dann noch seine Erben für die nächsten 100 Jahre oder so. Das geht beim geistigen Eigentum so wenig, wie es bei einer Handwerkerleistung geht. Es gibt jedenfalls keinen Grund, warum das beim geistigen Eigentum anders sein sollte als bei physischen Gütern. 

Ein Urheberrecht von vielleicht fünf, höchstens zehn Jahren wäre für Musik, Filme und Texte völlig ausreichend. Wer es nach dieser Zeit noch immer nicht geschafft hat, damit Geld zu verdienen, muss auch hinterher keines mehr dafür bekommen. 

Am schlimmsten ist es bei "alten" Bands wie z.B. Led Zeppelin. Die haben alle ihre Proben im Studio und jedes ihrer Konzerte direkt am Mischpult mitgeschnitten, es liegt also von so gut wie allem, was sie jemals live gespielt haben, eine Live-Aufnahme in erstklassiger Qualität vor. Aber die Plattenfirma sitzt immer noch auf dem Urheberrecht und veröffentlicht so gut wie gar nichts davon, und wenn, dann in Zusammenschnitten von Konzerten, die sich dann zwar anhören, als ob es ein einziges Led-Zeppelin-Konzert wäre. Aber diese scheinbaren Konzerte haben so nie stattgefunden. Wenn sich die Aufnahmedaten genau ansieht, dann sieht man, dass das aus drei oder vier verschiedenen Konzerten zusammengestückelt ist. Und das ist nicht nur fast Betrug, sondern vollendeter (Beispiele: "The Song Remains the Same", "How the West Was Won"). 

Allerdings sind diese Originalbänder einmal bei einem Einbruch in Jimmy Pages Villa "abhanden gekommen" und seitdem gibt es jede Menge Bootlegs davon. (Sonst fehlte übrigens nichts; die Einbrecher wussten genau, worauf sie es abgesehen hatten.) Natürlich alles illegal, aber dafür komplett und unverfälscht. Ein echter Fan besorgt sich das natürlich und hört sich das an, weil es viel interessanter ist als diese zusammengefrickelten Versatzstücke aus dem Plattenladen. Kostet auch nichts, und kommt sogar meist als FLAC-Dateien daher, also verlustfrei und nicht als MP3 und dergleichen komprimiert. Wenn man will, kann man sie direkt anhören oder sie auch dekomprimieren und so die ursprünglichen WAV-Dateien wieder herstellen, so dass man dann quasi im Besitz der originalen CDs ist.  

Das finde ich das Allerschlimmste. Darauf bestehen, die Urheberrechte zu haben, aber die Aufnahmen dann auch nach 35 oder 40 Jahren nicht an die, die es brennend interessieren würde, würde herauszugeben. Das ist ein eindeutiger Missbrauch des Urheberrechts.
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