16.01.2019, 00:08
Der Brexit
16.01.2019, 00:17
(16.01.2019, 00:08)leopold schrieb: Ich habe Chaos erwartet. Aber nicht in diesem Umfang. GB ein Failed State.
...ja leopold, Sie sind ja vorzeitig aus dem Stadion gerannt.
Die Schiedsrichter waren nicht überaus gutmütig,
unsere Mannschaft doch nur knapp, durch den letzten Ballverlust, nicht als Sieger vom Platz gegangen.
Tolle Partie.
So und jetzt habe ich schon wieder themenfremd geschrieben.
Hoffentlich gewöhne ich mich nicht dran.
16.01.2019, 00:41
16.01.2019, 11:45
Ich erinnere mich kaum noch an den Tag, als Europa Großbritannien mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen hat, aus der EU auszutreten. Aber muss es diesen Tag gegeben habe, denn sonst verstehe ich nicht, wie britische Politiker jetzt dagegen wettern, wie schlecht doch der Deal sei, den Europa ihnen anbietet. Demnach kann der Austritt nicht der Wille des britischen Volkes gewesen sein, oder...?
Eigentlich ist das eingetreten, was die meisten vorhergesagt haben: Die Brexit-Befürworter hatten den Briten Cherry-Picking in Reinkultur versprochen. Der Austritt habe nur Vorteile: Man würde jede Menge Geld sparen – von den bisher gezahlten 250 Mio. Euro pro Woche werde man mindestens 350 sparen und anderweitig ausgeben können – man habe keine Verpflichtungen mehr, müsse sich nach keiner EU-Verordnung mehr richten, keine Ausländer mehr ins Land lassen, habe aber im Gegenzug weiterhin alle Vorteile, die eine Handels-Union mitbringe, den die werde Europa dem Königreich weiterhin auf dem Silbertablett schenken... "United Kingdom First", sozusagen. Und keiner der 52 % "Leave"-Befürworter scheint auf die Idee gekommen zu sein, dass Europa daran kein Interesse haben kann. Wer gehen will, kann gehen, dann aber auch mit aller Konsequenz und ohne etwas mitzunehmen – oder maximal das, was auch Europa nützt. "Europe First!" Immer noch!
Und so taugt das teure britische Trauerspiel vielleicht als Lehrstück, was dabei rauskommt, wenn man den Populisten ins Taschentuch und in den Stimmzettel kriecht. Die Ober-Populisten, die den Briten ohne EU blühende Landschaften versprochen haben, die Nigel Farages und Boris Johnsons des Empires, die wissen das selbst, haben sich bereits längst verkrochen und lassen andere den Schlamassel ausbaden.
Eigentlich ist das eingetreten, was die meisten vorhergesagt haben: Die Brexit-Befürworter hatten den Briten Cherry-Picking in Reinkultur versprochen. Der Austritt habe nur Vorteile: Man würde jede Menge Geld sparen – von den bisher gezahlten 250 Mio. Euro pro Woche werde man mindestens 350 sparen und anderweitig ausgeben können – man habe keine Verpflichtungen mehr, müsse sich nach keiner EU-Verordnung mehr richten, keine Ausländer mehr ins Land lassen, habe aber im Gegenzug weiterhin alle Vorteile, die eine Handels-Union mitbringe, den die werde Europa dem Königreich weiterhin auf dem Silbertablett schenken... "United Kingdom First", sozusagen. Und keiner der 52 % "Leave"-Befürworter scheint auf die Idee gekommen zu sein, dass Europa daran kein Interesse haben kann. Wer gehen will, kann gehen, dann aber auch mit aller Konsequenz und ohne etwas mitzunehmen – oder maximal das, was auch Europa nützt. "Europe First!" Immer noch!
Und so taugt das teure britische Trauerspiel vielleicht als Lehrstück, was dabei rauskommt, wenn man den Populisten ins Taschentuch und in den Stimmzettel kriecht. Die Ober-Populisten, die den Briten ohne EU blühende Landschaften versprochen haben, die Nigel Farages und Boris Johnsons des Empires, die wissen das selbst, haben sich bereits längst verkrochen und lassen andere den Schlamassel ausbaden.
16.01.2019, 19:29
Wegen der Berichterstattung über das Brexit-Chaos gewinnt man ja zunehmend Einblick in die zumindest sonderbaren Gebräuche der Briten während ihrer Parlamentsdebatten. Als Außenstehenden befremdet einen das zusehends: Die teilweise bizarre Traditionspflege scheint wichtiger zu sein als eine ernsthafte Beschäftigung mit der Aufgabe, für die diese Leute gewählt wurden und sicher gut bezahlt werden - auch wenn es die meisten wahrscheinlich gar nicht nötig haben. Aber vermutlich ist Letzteres der Grund für ihre Pflichtvergessenheit. Die Folgen des Versagens der politischen Elite in Großbritannien werden nämlich die kleinen Leute auszubaden haben.
16.01.2019, 20:47
Gerade in einem Live-Blog gelesen:
Zitat:Am Abend muss Premier May ein Misstrauensvotum überstehen. Vorher beschäftigt sich das Unterhaus mit Briefschlitzen an Haustüren. Die sollen künftig in 70 Zentimeter Höhe angebracht werden - wie in der EU.
16.01.2019, 23:31
Jetzt ist Corbyn mit Anlauf auf der Schnauze gelandet. Hätte er einen Funken Ehre und Verantwortungsbewusstsein im Leib, würde er nun den Platz für einen Nachfolger freimachen, der eine Idee hat, wie es weitergeht. Aber darauf sollte man lieber nicht wetten.
16.01.2019, 23:40
17.01.2019, 07:55
Zitat:Brexit-Abstimmung: May übersteht Misstrauensvotum und will „jetzt liefern“
Die Abstimmung über den Brexit-Deal endete im britischen Unterhaus mit einem „No“. Theresa May hat das anschließende Misstrauensvotum überstanden und wird den Brexit weiter vorantreiben.
Quelle: https://www.merkur.de/politik/brexit-abs...30853.html
Gut so. Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter. Und auch Juncker kann sich ein Schlückchen gönnen.
Martin
17.01.2019, 09:19
(17.01.2019, 07:55)Martin schrieb: Gut so. Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter. Und auch Juncker kann sich ein Schlückchen gönnen.
Martin
Aber ja doch.
No deal, no hope
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