16.02.2019, 19:58
Zitat:2018 war mit Blick auf das vielerorts verlorengegangene Vertrauen in Medien kein einfaches Jahr für den Journalismus und für Plattformbetreiber. Der jährliche Digital News Report der Universität Oxford und des Reuters Instituts wagt nun einen Blick in die Glaskugel – und sieht für 2019 eine massive Entlassungswelle im Medienbereich. Grund dafür sind vor allem fehlende Online-Einnahmen. Auch, weil Paywalls und Abomodelle in ihrer bisherigen Form Widerstand auslösen könnten.
Quelle: Meedia
"Widerstand auslösen könnten?" Nein, ich leiste keinen "Widerstand". Wenn sie die Hälfte ihrer Artikel hinter einer Paywall verstecken wollen, nur zu.
Aber ich lese ganz einfach keine Artikel, die hinter einer Paywall sind. Habe ich noch nie getan und werde ich auch nie tun. Entweder ich kann die Paywall austricksen, wie die alte "Spiegel+"-Paywall oder ich lese das Zeug halt ganz einfach nicht.
Schon, weil es das sinngemäß Gleiche fast immer auch noch woanders und dort kostenlos gibt (wenn nicht, war es eh nicht wichtig).
Und auch, weil ich es mir einfach nicht leisten könnte bzw. möchte, bei jeder Zeitung, die ich regelmäßig im Internet lese, das zugehörige Online-Abo abzuschließen. Da käme ich auf 150 € oder sowas im Monat.
Zitat:Dennoch gebe es für Verlage auch Lösungen, erneut in Form der großen Tech-Anbieter. Der US-Konzern Apple hat sich mit Texture erst kürzlich eine App einverleibt, die es erlaubt, mit einem Abo gleich mehrere Zeitschriften online zu lesen. Die Implementierung der Software in Apple News ist nur noch eine Frage der Zeit – das Netflix des Journalismus: 2019 könnte es wirklich kommen.
Genau das habe ich dem Herrn Borowski von der AZ ja schon zu Zeiten des alten AZ-Forums schriftlich gegeben. Dass es die einzige Chance ist, mit Online-Zeitungsinhalten Gewinne zu machen, wenn auch magere, wenn man den Nutzern ein Abo für alle Zeitungen zu einem vernünftigen Preis anbietet.
Und zwar wohlgemerkt nur eine Chance, ohne Garantie darauf, dass es auch wirklich funktioniert. Weil die Leute es nicht mögen, wenn sie plötzlich für Dinge Geld bezahlen sollen, die man ihnen bisher umsonst hinterhergeschmissen hat. Da kommen sie sich nämlich "angefixt" vor. (Das, was man früher immer den Drogendealern vorgeworfen hat. Dass sie angeblich auf dem Schulhof anfangs gratis Rauschgift verteilen würden, und dann, wenn die Kinder süchtig danach geworden sind, plötzlich Geld dafür verlangen. Das machten und machen die Dealer aber gar nicht. Das macht nur der Kapitalismus.)
Weil die deutschen Zeitungsverlage aber nicht fähig oder nicht willens zur Kooperation untereinander waren, wird das Sammelabo jetzt halt Apple anbieten, will aber 50 % der Einnahmen(!) als Provision und die Mailadressen und Zahlungsinformationen der Kunden nicht an die Verlage rausgeben.
Dass die Jubelmeldungen von Axel Springer und Spiegel-Verlag, wie gut doch "Bild+", "Welt+" und "Spiegel+" angeblich liefen, gelogen waren, hatte ich geahnt. Also eher so ein Zwischending zwischen ahnen und wissen. Aber schön, dass das jetzt mal seriös bestätigt wird.