'Der Augsburger' ist in etwa so aussagekräftig wie 'der Radfahrer'.
Bei dem hohen Anteil an Zugezogenen, lässt sich ohnehin nur mehr schwer feststellen, welche Unfreundlichkeit oder Stoffligkeit von wem kommt. Vllt. sind ja auch die eingewanderten Preußen die, an denen sich Herr Bergmann aufreibt. ^^
Zutreffend ist, dass man in Augsburg über Jahrzehnte sein Licht unter den Scheffel stellte, wohl auch deshalb, weil man von der Bayerischen Staatsregierung stiefmütterlich behandelt wurde. Das Selbstbewusstsein, das man aufgrund seiner großartigen Vergangenheit durchaus haben durfte, war angeknackst. Dazu kam, dass der Stadtsäckel immer leer war - auch weil die Struktur in Augsburg eher finanzschwach war.
Wundert man sich, dass es mit Augsburg gerade auch aufwärts geht, seit ein OB einen guten Draht nach München hat und dort die Bereitschaft größer wurde, Augsburg angemessen zu unterstützen?
Was mangelnde Höflichkeit und Anstand anbelangt, so trifft man sie heute häufiger an als vor ein paar Jahrzehnten. Auf Augsburg möchte ich das nicht beschränkt sehen.
Dass man sich hier Wirtshaus nicht zu jemanden an den Tisch setzt (niemand dazu setzen lässt) halte ich für ausgesprochen angenehm. Zum Essen geht man nicht, um jemand kennen zu lernen sondern oftmals, um sich mit dem, mit dem man speist mal in aller Ruhe unterhalten zu können. Das entfällt dann. Entweder spricht man nicht das, was man eigentlich besprechen möchte oder man spricht überhaupt nicht miteinander sondern um nicht unhöflich zu sein mit den Tischnachbarn. Oder aber man wird von einem Alleinunterhalter zugetextet. Das braucht kein Mensch.