(21.05.2018, 09:56)Kreti u. Plethi schrieb: Meine von Ihnen bezeichnete "flapsige" Haltung resultiert rein aus bisherigen Erfahrung (letzter Tropfen) und sagt genau genommen gar nichts über meine eigne Einstellung zu dem Thema aus.
Die habe ich dazu nämlich noch gar nicht zum Ausdruck gebracht und muss ich auch nicht zu allem und jeden Umstand haben.
Man wird nie erfahren worin der tatsächliche Grund eines Zerwürfnisses besteht und über die Begründungen die öffentlich werden kann und darf man durchaus geteilter Meinung sein.
Wird nicht bei gescheiterten Beziehungen oft nach Begründungen gesucht nur weil man einfach nicht mehr will, oder den wahren Grund eben nicht veröffentlicht haben will?
Beide haben in diesem Fall öffentlich etwas zu verlieren deswegen stellt man seine, ob wahren oder nicht, Ansichten dar.
Muss aber mit den Realitäten rein gar nichts zu tun haben.
Um mal meine Einstellung zu dem immer wieder hochkochenden Thema Antisemithismus darzulegen, einerseits haben wir tatsächlich eine besondere Verantwortung durch die Geschichte müssen uns ihn aber nicht bei jeder Gelegenheit unterstellen lassen.
Solches hat oft den Geschmack sich von der anderen Seite seinen Vorteil daraus zu ziehen.
Andererseit muss Kritik hingegen gegenüber dem Staat Israel immer erlaubt sein und wenn die mit der Vermischung von Religionszugehörigkeit und Politik abgewehrt werden soll
versucht man die Geschichte schlicht auszunutzen.
So gesehen interpretiert jede Seite in eine Karikatur oft nur das hinein das er selbst sehen will, prinzipiell ist sie nur eine Form von Humor die mit Überspitzung auf eine Unerträglichkeit hindeutet, auch weil jede Form von Humor eine Art ist Unerträgliches erträglich zu machen.
Wird einem die verwehrt ist es nichts anderes als der Versuch Kritik zu unterbinden was sich wiederum mit demokratischen Verhältnissen nur schwer vereinbaren lässt.
Die nämlich lebt hauptsächlich von offenem Austausch.
Über die Karikatur selbt kann man geteilter Meinung sein, aber die Suche nach den wahren Gründen des Zerwüfnisses in dieser Zweierbeziehung ist müßig.
Gründe sind fast immer vorgeschoben da zuweilen beide es selbst gar nicht wissen. einer oder beide wollen nur nicht mehr warum auch immer.
Danke für die ausführliche Antwort. Die Ausführungen zum Antisemitismus - sowohl was unsere besondere Verantwortung anbelangt, wie auch, dass man sich durch diese nicht völlig in seinen demokratischen Rechten und Meinungen beschneiden lassen kann - teile ich vollkommen.
Nach wie vor bin ich anderer Meinung, was den Umstand anbelangt, dass man den Vorwurf des Antisemitismus a la Stürmer, benutzt, weil man jemanden aus welchen Gründen auch immer los werden möchte und die von Ihnen benutzte Formulierung 'letzter Tropfen' geht ja auch zu Lasten Hanitzsch' wie auch schon die verklausulierte 'Nichtaltersmilde'. Das waren auch reine Interpretationen in einem Aufruf, nicht zu interpretieren.
Ich bleibe auch dabei, dass jemand nicht 'einsichtig' sein muss, etwas falsch gemacht zu haben, wenn die Angelegenheit durchaus kontrovers beurteilt wird.
Wenn die SZ nicht mehr mit Hanitzsch zusammenarbeiten hätte wollen, hätte sie das einfach dadurch machen können, dass sie ihm weniger Aufträge gegeben hätte oder die eingereichten Skizzen als untauglich befunden. Dann wäre ein verdienter langjähriger Mitarbeiter nicht so bloß gestellt und diffamiert worden.