Moin Germoney!
Ein leidiges Thema. Wie so oft, ist auch hier ein Blick über den Zaun erhellend.
Diese Grafik der ARD zeigt , wie hoch die jeweilige Rundfunkgebühr in den europäischen Ländern ist, die eine Rundfunkgebühr erheben. Die Grafik verschweigt, dass europäische Länder wie bspsw.
Spanien, Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien und Ungarn keine Rundfunkgebühren erheben.
Und hier tritt bereits das erste Problem des ÖR in Deutschland zu Tage: Es wird nicht seriös informiert. Der interessierte Leser denkt, dass Deutschland bei den Gebühren im Mittelfeld liegt. Es wird verschwiegen, dass viele Länder in Europa überhaupt keine Rundfunkgebühr erheben.
Das Programmangebot des deutschen ÖR ist im Vergleich lausig. Im Wesentlichen ein Konglomerat aus billigen Soaps, dem "Tatort" und endlosen Talkrunden mit den immer gleichen Gesichtern und Meinungen. Bei letzteren hat man zunehmend den Eindruck, sie dienen weniger der Unterhaltung sondern erfüllen einen Regierungsauftrag.
Zum Vergleich: Für
16,99 Euro monatlich erhält man das Sky Entertainment-Paket , mit einer Fülle von werbeunterbrechungsfreien (!) Spartensendern: Spielfilme, Serien, Krimis, Reportagen, SciFi, Tierfilme. Neuerdings gibt es mit Sky Arts sogar einen Spartensender für das kulturell interessierte Publikum. Bei den Filmen und Serien werden echte Blockbuster geboten, die, wenn überhaupt, erst mit großer Verspätung ins Free TV gelangen und dann meist von den Privaten gekauft und mit endlosen Werbeinseln versehen werden.
Wenn man sich erstmal dazu durchgerungen hat, Pay-TV ins Haus zu holen, kommt das einer Offenbarung gleich: Man kann Filme wieder am Stück sehen, der Abspann wird mit voller Länge gezeigt und im Vordergrund steht die Unterhaltung, nicht der Transport politischer Botschaften.
Aber auch im Vergleich mit modernen Streamingdiensten macht der ÖR eine schlechte Figur: Für rd. 50 Euro jährlich gibt es z. B.
Amazon Prime , damit kann man sich nicht nur seine Pakete kostenlos zustellen lassen, sondern hat auch Zugriff auf eine sehr große Online-Videothek mit Spielfilmen, Serien und Reportagen, z. T. sogar schon im neuen UHD-Format mit "echten" 2160p. Für die Nutzung dieses Dienstes benötigt man lediglich DSL (VDSL für UHD), sowie einen Fire-Stick oder eine Fire-Box von Amazon (einmalig je nach Angebot zwischen 20 und 80 Euro).
Angesichts der Konkurrenz aus dem Internet, der von regulärem Pay-TV und des Preis-/Leistungsverhältnisses insgesamt wirkt die Runkfunkgebühr seltsam aus der Zeit gefallen. Man bezahlt verhältnismäßig viel und bekommt sehr wenig. Eine gute Lösung wäre, das Programm des ÖR wie privates Pay-TV verschlüsselt auszustrahlen. Wer das ÖR-Programm sehen will, kauft sich in der Höhe der derzeitigen Grundgebühren eine Smartcard und kann dann ÖR gucken. Da dem ÖR natürlich bewusst ist, dass sich die Abos angesichts der qualitativ hochwertigen Konkurrenz nahe der Nulllinie bewegen würden, wird weiter auf den Faktor Zwang gesetzt.
Bonmont am Rande: In Israel wurden die Rundfunkgebühren 2015 komplett abgeschafft und die zuständige Behörde gleich mit....
Martin