20.06.2020, 23:46
Zitat:Debatte um koloniale Denkmäler: "Es gelingt selten, Erinnerungen zu löschen"
Im Zuge der weltweiten Demonstrationen gegen Rassismus versenken Demonstranten die Statue eines Sklavenhändlers im Hafenbecken von Bristol. Dirk van Laak beschäftigt sich an der Universität Leipzig mit der Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts und wünscht sich einen anderen Umgang mit den Denkmälern aus der Kolonialzeit.
ntv: Zurzeit gibt es eine angeregte Diskussion darüber, wie man mit Denkmälern aus der Kolonialzeit umgehen sollte. Wie sehen Sie diese Debatte?
Dirk van Laak: Wir Historiker freuen uns immer über Debatten über die Geschichte, das ist klar und das ist ja auch ein ganz wichtiger Aspekt der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. In der Regel sind wir aber nicht dafür, solche Denkmäler abzureißen. Denn was weg ist, darüber kann man nicht mehr reden, das ist nicht mehr präsent. Es kann Sinn ergeben, Denkmäler abzureißen, wenn man an Saddam Hussein oder an andere Potentaten denkt, deren Zeit einfach vorbei ist. Aber wir haben es ja hier mit historischen Denkmälern zu tun und da sind wir in der Regel reservierter, was das Abmontieren anbelangt. Darüber sollte man in Ruhe reden.
Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Es-gelingt-...54577.html
Es ist gut, dass sich Historiker gegen diese hysterische Bilderstürmerei aussprechen. Die historische Hinterlassenschaft von halb Augsburg müsste abgerissen werden; Römer, Fugger und Welser haben in beträchtlichem Umfang von Sklaverei profitiert.
Martin