Aus dem Spiegelartikel:
>>H. hatte eingeräumt, zwischen 2003 und 2005 etwa 90 Patienten eines von drei Medikamenten gespritzt zu haben, die Herzversagen oder einen Kreislaufkollaps auslösten. Dann belebte er die Schwerkranken wieder, um als heldenhafter Retter vor seinen Kollegen dazustehen. Das gelang jedoch nicht immer. Die Mordserie gilt als eine der größten in der deutschen Kriminalgeschichte.<<
Der Mörder hat also nach diesem Sachstand mehr als 90 Patienten versucht wiederzubeleben, wobei es offenbar bei vielen nicht gelang. Und keinem in der Klinik fiel auf, dass ausgerechnet bei Nils H. immer Herzstillstände eintreten, bei denen er dann tätig werden muss? In drei Jahren 90 Wiederbelebungen bzw. Versuche?
In deutschen Krankenhäusern ist ja offenbar nichts unmöglich bzw. das Vertrauen ins Personal grenzenlos.
Es ist ja noch viel schlimmer als gestern angenommen. Ich hatte von dem Fall gestern erstmals auf B5 gehört.
Tatsächlich IST das aufgefallen in der Klinik Oldenburg. Der Täter wurde sogar von einer Kollegin ertappt, der Umstand, dass er ein tödliches Medikament injizierte durch Blutkontrolle nachgewiesen. Und was machte die Klinikleitung? Nichts. Weil der Pfleger ja ohnehin dann erstmal drei Wochen in Urlaub ginge. In der Nacht seines letzten Dienstes vor Urlaubsbeginn hat er dann noch jemanden vergeblich 'wiederbelebt'.
Eigentlich gehören die Verantwortlichen doch wegen Beihilfe zum Mord auf die Anklagebank, oder? Das ist doch nicht mehr nur fahrlässige Tötung. Das ist in Kaufnehmen von Todesfällen aus niedrigen Beweggründen - nämlich um sich Unannehmlichkeiten für die eigene Person und die Klinik vom Hals zu halten. (nehmen wir mal die neuesten Raserurteile analog)
Aus diesem Grund wurde Nils H. später auch zu vollen Bezügen freigestellt und es wurde ihm ein gutes Arbeitszeugnis ausgestellt mit dem er dann sein Treiben in Delmenhorst fortsetzen konnte. Wenn von den Verantwortlichen der Klinik niemand hinter Gittern landet, dann hat der Rechtsstaat ausgerechtstaatet.
Er war auch Mitarbeiter des Monats, dafür haben ihm Kollegen aus Spritzenkanülen eine Kette geflochten, für die hervorragende Leistung
bei der Reanimation von Patienten.
Von dem mal abgesehen, dass so mancher Friedhof hell erleuchtet wäre, wenn auf jedem Grab eine Kerze brennen würde, für nicht
entdeckte Morde.