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Corona und die Politik - Druckversion

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RE: Corona und die Politik - Kreti u. Plethi - 27.04.2020

(27.04.2020, 07:24)Martin schrieb:  Dieser Weg darf als gescheitert gelten. Zum einen sind die Leute - welch Überraschung - doch nicht vernünftig genug, zum anderen resultiert er in deutlich mehr Sterbefällen.

Martin
Genau so war es zu erwarten.

https://treffpunkt-koenigsplatz.de/showthread.php?tid=3980&pid=115984#pid115984


RE: Corona und die Politik - jackson - 27.04.2020

(27.04.2020, 07:36)Kreti u. Plethi schrieb:  Genau so war es zu erwarten.

https://treffpunkt-koenigsplatz.de/showthread.php?tid=3980&pid=115984#pid115984

Noch ist Schweden weit weg von bayerischen Verhältnissen.


RE: Corona und die Politik - Kreti u. Plethi - 27.04.2020

(27.04.2020, 08:26)jackson schrieb:  Noch ist Schweden weit weg von bayerischen Verhältnissen.
Und wird es ihnen etwas nützen?
Den Versuch der Einsicht und Vernunft habe ich zwar verstanden, aber nicht die späte Reaktion, als klar wurde es funktioniert nicht.
Am Ende wird es nur eine zeitliche Verschiebung sein mit vermutlich massiveren Auswirkungen, was ja an den von mir beschriebenen Zahlen schon deutlich zu sehen ist.


RE: Corona und die Politik - harvest - 27.04.2020

Laschets und Lindners Auftritte bei "Anne Will" am gestrigen Abend waren verheerend.
Gut, bei Letzterem könnte man diese Erkenntnis vernachlässigen, er hat eh nicht viel zu melden.
Bei Laschet dagegen hatte man den Eindruck, dass ständiges und vor allem unmotiviertes Gestikulieren und Geringe mit Armen und Händen überzeugende Argumente ersetzen sollte.
Beide vermittelten den beruhigenden Eindruck, dass jeder halbwegs gebildete Bürger, der nicht gerade Mediziner ist, auch an ihrer Stelle hätte sitzen können, ohne eine schlechtere Figur abzugeben  Innocent 
Virologenschelte und voreilige Schulöffnung ohne kontrollierte Durchführung durch höhere Instanzen als die jeweiligen Schulen und Kommunen (Laschet) sowie wie eine Politik des beliebigen Vor und Zurück bei den Lockerungen (Lindner) können weder beruhigen noch überzeugen.
Gut, das neben der nicht nur kleidungsmäßig blassen Frau Baerbock auch noch Epidemiologe Lauterbach (SPD) und die Wissenschaftsexpertin Berndt von der SZ anwesend waren. Die wiesen die recht einfach gestrickten entscheidungsfreudigen "Männer der Tat" mit einleuchtenden Argumenten in die Schranken.

Man sollte man die folgende Kritik der Sendung im Detail lesen, das ist teilweise fast unglaublich, wie Ignoranz und fehlender Durchblick bei Entscheidungsträgern verbreitet sein können.

Talk über Corona-Lockerungen bei "Anne Will": Lindner und Laschet verlieren gegen Lauterbach und Berndt 

Auch in anderen Medien durchwegs schlechte Kritiken für Laschets Auftritt.

Corona-Talk bei Anne Will: Die Selbstdemontage des Armin Laschet 
Zitat:Einer ungläubigen Moderatorin und Millionen Zuschauern vor den Fernsehgeräten musste Laschet dann aber einräumen, zwar den Start von Unterricht an Schulen gefordert, doch erst jetzt erfahren zu haben, dass dafür die notwendigen Voraussetzungen fehlen. Laschet wörtlich: “Ich habe mich auch gewundert. Abiturienten sollen wieder in die Schule kommen, aber die Schulträger haben das nicht vorbereitet.”
Schmutzige Toiletten, kein warmes Wasser, zu wenige Masken: Als ihn Grünen-Chefin Annalena Baerbock mit der Realität konfrontierte und ihm dafür die Verantwortung als Regierungschef seines Bundeslandes zuwies, wiegelte dieser ab: Dafür sei er nicht verantwortlich. Das sei Aufgabe von Städten und Gemeinden. Mit anderen Worten: Laschet musste zugeben, sich für etwas stark gemacht zu haben, für das alle notwendigen Voraussetzungen fehlen.

Anne Will: Armin Laschet wirkt beim Corona-Talk überfordert 


RE: Corona und die Politik - Klartexter - 27.04.2020

Einzelhandel wirft bayerischer Politik Willkür und Wettbewerbsverzerrung vor 

Es ist ja auch wirklich nicht nachvollziehbar, warum ein Modehaus Jung oder ein Rübsamen geschlossen bleiben müssen, während ein Bauhaus in Lechhausen geöffnet sein darf. Zudem hat bisher niemand nachvollziehbar erklären können, warum in Bayern die Lockerungen erst eine Woche später wie in anderen Bundesländern erlaubt wurden. Die Wirtschaft ist schon jetzt nachhaltig beschädigt, aber das interessiert bei der bayerischen Staatsregierung ganz offensichtlich niemand, in der CDU aber schon eher. Heute ist in der Augsburger Allgemeine auch ein Interview mit Carsten Linnemann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, hier ein Auszug daraus:

Zitat:Linnemann: Ich kann die vielen optimistischen Zahlen, die da gerade auf dem Markt sind, nicht nachvollziehen. Die Virologen sagen uns, dass wir unser normales Leben erst wieder aufnehmen können, wenn Medikamente oder besser ein Impfstoff da ist. Und das wird leider dauern. Viele Institute aber gehen davon aus, dass die Wirtschaft nach acht bis 12 Wochen wieder voll hochfahren wird. Das passt nicht zusammen, darüber wundere ich mich. Um den Ernst der Lage zu erkennen, muss man sich nur in den aktuellen Geschäftsklimaindex anschauen. Die Stimmung der Unternehmen ist am Boden, einer Erholung der gebrochenen Lieferketten ist nicht in Sicht. Ich gehe davon aus, dass wir in Deutschland in diesem Jahr ein Minus im zweistelligen Bereich sehen werden.
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/CDU-Politiker-Linnemann-Wir-werden-Wohlstandsverluste-haben-id57289816.html 



RE: Corona und die Politik - harvest - 27.04.2020

TV-Kritik über „Anne Will“: Nach dieser Sendung wird Laschet niemals Kanzler  

Zitat:Das lag vor allem daran, dass Armin Laschet, der CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, so sehr Kanzler werden will, dass er nach dieser Sendung niemals Kanzler werden wird. Das wiederum lag nicht daran, dass er einmal von sich in der dritten Person sprach und irgendwann das Wort „aufgoogeln“ erfand („Sie können die Bilder aufgoogeln!“). Es lag vielmehr daran, dass er in höchster Emotionalität einen Null-Satz nach dem anderen hängte. Damit begann er schon vor Wochen, als er sagte, es gehe „um Leben und Tod“.
Bei „Anne Will“ machte er weiter, allerdings mit dem Gegenteil. Er schimpfte auf die „großen Infektionsdebatten“. Wenn er dabei für „Abwägen“ plädierte, dann machte er Arm- und Handbewegungen, die die Wassergläser vom Tisch gefegt hätten, wenn auf dem Tisch im Studio noch Wassergläser stehen würden (…) Und selbst wenn Laschet nur nickte, dann erinnerte das an das Vorsprechen einen Laiendarstellers, der wegen seines Nickens die Rolle nicht bekommt.

Vernichtende Kritiken. Laschet dürfte auch als CDU-Vorsitzender aus dem Rennen sein, als Kanzlerkandidat sowieso.

@Klartexter
In Bayern macht das der Söder Schritt für Schritt, mit vorsichtigen kleinen Schritten und mit Fingerspitzengefühl. Dass er allerdings gar nicht so viele Finger besitzen kann, wie er die Wünsche aller zufriedenstellen soll, dürfte klar sein. Bei Regelungen gibt es immer auch Ungerechtigkeiten.
Warten wir's ab. Aber eins ist sicher: Wenn man den Exit stoppen und alles zurückfahren müsste, wäre das Geschrei und Geheule der Betroffenen groß. Man kann es eben niemand recht machen.


RE: Corona und die Politik - harvest - 27.04.2020

Und schon ist es passiert … es geht viel zu schnell mit den Schulen.

Zitat:In Nordrhein-Westfalen waren vereinzelte Schulen am vergangenen Montag wieder geöffnet worden. Eine Woche später muss das erste Gymnasium in Dormagen nun schon wieder schließen. Wie die "Rheinische Post" berichtet, soll der Schüler einer Abschlussklasse Kontakt zu einem Covid-19-Erkrankten gehabt haben. Das gehe aus einem Schreiben der Schule hervor, das der Zeitung vorliegt. Ein Test habe bei dem Schüler aktuell zwar keine Infektion nachgewiesen. Die Schule schätze das Risiko möglicher weiterer Infektionen und Quarantänemaßnahmen aber als "gravierend" ein. Deshalb finde die Abiturvorbereitung nun weiter digital statt. Auf Nachfrage von t-online.de wollte sich das betroffene Norbert-Gymnasium Knechtsteden nicht äußern.
Schule in NRW muss wegen Coronafall wieder schließen  



RE: Corona und die Politik - jackson - 27.04.2020

(27.04.2020, 09:26)Kreti u. Plethi schrieb:  Und wird es ihnen etwas nützen?
[...]

Ich weiß es nicht. In 2-3 Wochen werden wir schlauer sein.


RE: Corona und die Politik - jackson - 27.04.2020

(27.04.2020, 11:12)Klartexter schrieb:  Einzelhandel wirft bayerischer Politik Willkür und Wettbewerbsverzerrung vor 

Es ist ja auch wirklich nicht nachvollziehbar, warum ein Modehaus Jung oder ein Rübsamen geschlossen bleiben müssen, während ein Bauhaus in Lechhausen geöffnet sein darf. 

[...]

Für mich ist sehr Vieles nicht nachvollziehbar. Mir ist klar, daß ich da gegen den Mainstream schwimme - aber der Mainstream wird Tag für Tag schwächer.


RE: Corona und die Politik - jackson - 27.04.2020

(27.04.2020, 13:13)harvest schrieb:  Und schon ist es passiert … es geht viel zu schnell mit den Schulen.

Ich bin zwar schon seit Jahrzehnten draußen (aus den Schulen) - aber was ich täglich für Modelle so höre und lese, da überzeugt mich nichts.

Vielleicht sollte man in den sauren Apel beißen und dieses Schuljahr eben als "verloren" abhaken.
Hmm - auch kein guter Vorschlag, oder?
Vielleicht wäre ab September mit einem gestrafften Lehrplan wichtige Teile des alten Schuljahrs in das neue zu integrieren. Die guten Schüler könnten das packen, aber die mittlerern bis schlechtern blieben wohl größtenteils auf der Strecke.