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Corona und die Politik - Druckversion

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RE: Corona und die Politik - Martin - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:23)messalina schrieb:  Aber wenn es jetzt viele jüngere gibt oder so Ü40 die absolut was dagegen haben sich anstecken zu lassen einfach weil eine starke Grippe und 1 Woche Kopfweh auch blöd ist? Oder weil Eltern Angst haben wenn ihre Kinder angesteckt werden weil man eben doch nie genau weiß wie es ausgeht? Bleibende Schäden können ja trotzdem bleiben, also dass man kurzatmig wird oder im Gehirn was passiert. Ich glaub schon dass viele so denken, also ich muss das auch nicht unbedingt haben. Müssen dann trotzdem jeden Monat 4 Millionen irgendwo hinkommen und sich zwangsanstecken lassen damit die Herde immun wird? Nanu Das ist doch gruselig, also ich weiß ja nicht?

Was ist die Alternative? Wirtschaftskollaps mit Zusammenbruch aller staatlichen Institutionen und marodierende Banden auf den Straßen?

Martin


RE: Corona und die Politik - FCAler - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:03)Wohrischscho schrieb:  Ich möchte mich aber nicht isolieren lassen. Ich bin zwar 66 Jahre alt, ohne Vorerkrankungen und eigentlich ganz fit. Auf Grund meines Pensionistenstatus ist es mir zeitlich möglich aus Hauptzeiten, z.B. beim Einkaufen rauszuhalten. Zum Essen geh ich in Lokale, in denen ich sicher bin, dass der nötige Abstand eingehalten wird.
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass eine gehörige Portion Eigenverantwortung der älteren Generation schon eingefordert werden kann. Wenn ein Gleichaltriger mit Bluthochdruck, Zuckererkrankung und dem dritten Herzkasper unbedingt meint, er muß ins Kaffee, in dem die Tische zwar 2 Meter auseinander stehen, aber an jedem Tisch 6 Personen sitzen, dann sei ihm das unbelassen; über das Risiko muß er sich aber bewußt sein. 

Warum aber soll ich, nur des Alters wegen, deshalb isoliert werden. Ich geh nicht in solche Kaffees, ich will endlich wieder auf den Golfplatz. Und sollte ich dann irgendwann doch krank werden, dann glaub ich, trotz meines Alters, gute Überlebenschancen zu haben. Denn manch fettleibige, kettenrauchende Jüngling  hat da deutlich mehr Risiko. 

Fazit: A bisserl Vernunft, a Portion Verantwortung und a g'scheider Optimismus, dann schaut's gar nicht so schlecht aus.

Dem kann ich nur zustimmen,

ich war ja Anfangs auch etwas leichtsinnig, aber inzwischen habe ich gelernt und bin froh im Alter noch soviel zu kapieren, was die Jüngeren oftmals nicht schaffen und sich verhalten, wie ohne Hirn.  Stur

Deshalb bleibe ich in der Regel jetzt fast immer zuhause, bzw. auf meinem Grundstück zum Rasenmähen, das jetzt wieder angegangen ist und vielleicht ein bisschen Radfahren die Wertach entlang.  Idea

Und zum Essen muss ich auch nicht gehen, weil mich meine Frau vorzüglich bekocht, was will man denn noch mehr, als gesund bleiben, auch noch im Alter.  Yes


RE: Corona und die Politik - jackson - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:24)Martin schrieb:  Man muss die schützen, die eine Ansteckung womöglich nicht überleben würden. Da diese Gruppe i. d. R. weniger berufstätig ist, erscheint es schon sinnvoll, diese für eine gewisse Zeit zu isolieren.
[...]

Und  - woran wollen Sie das festmachen? Nur am Alter?
Sieht man es den möglicherweise Gefährdeten an, daß sie möglicherweise gefährdet sind.
Keiner trägt einen Umhang auf dem die Vorerkrankungen stehen.
Ich meine, daß jeder selbst wissen sollte ob er zu den Gefährdeten gehört und sich dann,
wenn er ein Gefährdungspotential bei sich sieht, sich freiwillig selbst isolieeren.


RE: Corona und die Politik - messalina - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:34)Martin schrieb:  Was ist die Alternative? Wirtschaftskollaps mit Zusammenbruch aller staatlichen Institutionen und marodierende Banden auf den Straßen?

Martin

Aber wenn ich als Nichtrisikoperson einfach nicht angesteckt werden will und einfach von Fremden Abstand halte und eine Maske aufsetze und immer Hände desinfiziere und kein Buch auf einer Bank am Kuhsee lese, das kann mir doch nicht verboten werden, oder? Nanu


RE: Corona und die Politik - Wohrischscho - 14.04.2020

Martin schrieb:Die Isolation war m. W. nur für Heimbewohner, Pflegebedürftige, Schwerkranke, Hochbetagte usw. vorgesehen. Rüstige Rentner mit Mitte 60, bester Gesundheit und vernünftigen Schutzmaßnahmen dürften davon nicht betroffen sein.

Martin
Wenn dem so ist, dann hab ich wohl was falsch verstanden. Ich dachte der Vorschlag von Palmer geht generell ab der Altersgrenze von 60 Jahren. Denn wie kann man feststellen ob ein 60-Jährigen Risikogruppe ist, und damit Ausgangsbeschränkung hat, oder gesunder Mittsechzger.
ich bleib zumindest dabei, dass es ohne Vernuft und Eigenverantwortung nicht geht.

Dass echte Risikogruppen eines besonderen Schutz bedürfen ist wohl unstrittig.


RE: Corona und die Politik - Maskenmann - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:24)Martin schrieb:  Man muss die schützen, die eine Ansteckung womöglich nicht überleben würden.
Da diese Gruppe i. d. R. weniger berufstätig ist, erscheint es schon sinnvoll, diese für eine gewisse Zeit zu isolieren.
Eben ....
Martin
farblich von mir

Wenn aber die ehrenamtliche Mitarbeit von Menschen dieser Gruppe sowohl gewünscht ist als auch wirkungsvoll,
was machen Sie dann mit diesen?
Ich konnte hier erkennen, dass viele der weniger Gefährdeten sich sehr um´s Allgemeinwohl kümmern.
Diese reichen aber bei weitem nicht.

"Gewisse Zeit" ---
wie vage, bis dahin sind auch hier der bereits Isolierten verhungert.
Dreien habe ich ht. Bestelltes zugeführt,   beim Lebensmittelmarkt, der die Bestellungen herrichtet,
da standen mind. 25 Einkaufswagen zur Abholung!


RE: Corona und die Politik - leopold - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:09)messalina schrieb:  Ich finde, eigentlich müsste man doch die Gefährder wegsperren, oder nicht? Nanu Die müsste man nur besser suchen, mit einer App oder so, also die infizierten oder möglicher Weise infizierten. Und wenn man schon unbedingt was mit Gruppen machen will, dann müssten alle, die eher Gefährder sind als Gefährdete, also alle Jungen, ganz streng Masken tragen und Abstand von den Gefährdeten halten und zu bestimmten Zeiten nicht einkaufen dürfen, oder nicht raus. Aber nicht umgekehrt, ich finde das wären wir den Älteren und Schwächeren schon schuldig, oder?

Bezeichnend für Sie. Sie wären eigentlich in einer Diktatur wesentlich besser aufgehoben. Da wird auch alles weggesperrt, was stört.


RE: Corona und die Politik - leopold - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:03)Wohrischscho schrieb:  Ich möchte mich aber nicht isolieren lassen. Ich bin zwar 66 Jahre alt, ohne Vorerkrankungen und eigentlich ganz fit. Auf Grund meines Pensionistenstatus ist es mir zeitlich möglich aus Hauptzeiten, z.B. beim Einkaufen rauszuhalten. Zum Essen geh ich in Lokale, in denen ich sicher bin, dass der nötige Abstand eingehalten wird.
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass eine gehörige Portion Eigenverantwortung der älteren Generation schon eingefordert werden kann. 

Das ist der Punkt. Weder Isolieren noch Wegsperren ist die Lösung. Wir müssen dazu kommen, dass die Leute auf sich und andere achten. Das funktioniert bestens mit Abstandsregeln und wo das nicht geht, muss eine geeignete Maske zur Verfügung stehen. Zwangsmaßnahmen werden sich aber nicht so viele Monate durchhalten lassen.


RE: Corona und die Politik - harvest - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:00)harvest schrieb:  Inmitten des nahezu allgemeinen Exit-Gebettels gibt es auch Besonnene und sogar Bremser. Hier die Helmholtz-Gesellschaft.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_87700688/corona-bei-zu-frueher-lockerung-forscher-warnen-vor-jahrelangen-kontaktverboten.html 

Auch der Wieler, der Präsident des RKI, ist zurückhaltend und bremsend.
Zitat:RKI sieht noch keine Eindämmung der Corona-Pandemie
In Deutschland hat sich die Zahl der Coronavirus-Infektionen nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) auf einem "relativ hohen Niveau eingependelt". Bei der derzeitigen Dynamik droht demnach kein Engpass bei den Intensivbetten.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland noch nicht für gestoppt. "Wir können noch nicht von einer Eindämmung sprechen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. "Wir sehen eine Verlangsamung."
Trotz "einiger positiver Tendenzen" bei der Entwicklung der Infektionszahlen gelte es, die Abstands- und Hygieneregeln weiterhin unvermindert einzuhalten.
RKI sieht noch keine Eindämmung der Corona-Pandemie 

Zitat:Lehrer warnen, dass oft Seife und Handtücher fehlen - und vor allem Respekt.
Sie haben Mails geschrieben, sehr viele sogar. Und als immer noch keine Antwort kam, haben sie angerufen in Düsseldorf. "Bei den Büro-Bewohnern im Kultusbereich", wie Stephanie W., die Deutschlehrerin, die Beamten im Bildungsministerium nennt. Auch Lisa F. versucht schon seit Wochen, "irgendwo verlässliche Informationen zu bekommen, wie es nun weitergehen soll nach den Osterferien". Bezirksregierung, Gewerkschaft, Rathaus: "Niemand sagt einem etwas." Und niemand von denen "da oben" höre zu. Der Blick der Lehrerin für Mathematik schweift ins Leere: "Schule unter Corona - das funktioniert nicht."(…)
Dieselben Sozialdaten prägen das Klima an der Gesamtschule im nördlichen Ruhrpott, an der Lisa F. arbeitet. Lisa F. ist Anfang 50, hat ebenfalls drei Kinder - und ein Problem: Als Mitglied der Schulleitung soll sie den Plan entwerfen für den Tag X - für den Tag, da die Schule wieder öffnet. Sie muss umsetzen, was die hohe Politik dekretiert: "Ich muss loyal ausführen, was mein Dienstherr anordnet." Sie schluckt, hält kurz inne: "Falls die Regierung nächste Woche die Schulen öffnet, lasse ich meine Schüler und Kollegen ins Verderben laufen."
Corona-Krise: Angst vor der Schule als "Durchseuchungs-Ort"  

Es gibt halt auch noch eine andere Seite, die man nicht außer Betracht lassen sollte.
Zumindest sollte man mit dem Exit sehr, sehr vorsichtig sein. Ich hielte es für gut, wenn die Schulen (Ausnahme: die Abiklassen) noch zwei Wochen geschlossen blieben.
Denn Schulen sind die größte Bakterien- und Virenschleuder, die es gibt.
Vielleicht steckt ja das Ansinnen der schnellen Durchseuchung hinter dem Ruf nach der baldestmöglichen Schulöffnung.
Laut verschiedener Umfragen in Bayern und anderen Bundesländern sind 2/3 bis 80% der Bevölkerung gegen eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen.
Das sollte zu denken geben.


RE: Corona und die Politik - leopold - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:14)Martin schrieb:  Die Isolation war m. W. nur für Heimbewohner, Pflegebedürftige, Schwerkranke, Hochbetagte usw. vorgesehen. Rüstige Rentner mit Mitte 60, bester Gesundheit und vernünftigen Schutzmaßnahmen dürften davon nicht betroffen sein.

Martin

Wenn man weiß, wie lange diese Personengruppen in den Pflegeeinrichtungen im Schnitt  noch zu leben haben, werden die meisten tot sein, bevor die Isolation beendet ist. Das kann eigentlich nicht das Ziel sein.