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Corona und die Politik - Druckversion

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RE: Corona und die Politik - messalina - 14.04.2020

(14.04.2020, 13:54)Martin schrieb:  Der Beitrag ist zwar schon ein paar Tage alt, wurde hier aber m. W. noch nicht diskutiert. Grundsätzlich finde ich Palmers Vorschlag gut, besonders Gefährdete für eine gewisse Zeit zu isolieren.

Also ich bin da grundsätzlich ganz anderer Meinung jetzt. Weil das ist jetzt fast so wie die Schutzzelte für Frauen an Silvester, damit die anderen sich besser austoben können weil ja die die nicht angetatscht werden wollen sich zurückgezogen haben. Oder wie wenn man uns Frauen weil wir ja meistens kleinere Autos haben nicht mehr auf die Autobahn lassen würde damit die Männer besser rasen können. Oder wie wenn die Fußgänger daheim bleiben müssten oder mit dem Bus fahren müssten damit die Radler besser auf den Gehwegen flitzen können.

Ich finde, eigentlich müsste man doch die Gefährder wegsperren, oder nicht? Nanu Die müsste man nur besser suchen, mit einer App oder so, also die infizierten oder möglicher Weise infizierten. Und wenn man schon unbedingt was mit Gruppen machen will, dann müssten alle, die eher Gefährder sind als Gefährdete, also alle Jungen, ganz streng Masken tragen und Abstand von den Gefährdeten halten und zu bestimmten Zeiten nicht einkaufen dürfen, oder nicht raus. Aber nicht umgekehrt, ich finde das wären wir den Älteren und Schwächeren schon schuldig, oder?


RE: Corona und die Politik - Martin - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:09)messalina schrieb:  Also ich bin da grundsätzlich ganz anderer Meinung jetzt. Weil das ist jetzt fast so wie die Schutzzelte für Frauen an Silvester, damit die anderen sich besser austoben können weil ja die die nicht angetatscht werden wollen sich zurückgezogen haben. Oder wie wenn man uns Frauen weil wir ja meistens kleinere Autos haben nicht mehr auf die Autobahn lassen würde damit die Männer besser rasen können. Oder wie wenn die Fußgänger daheim bleiben müssten oder mit dem Bus fahren müssten damit die Radler besser auf den Gehwegen flitzen können.

Ich finde, eigentlich müsste man doch die Gefährder wegsperren, oder nicht? Nanu Die müsste man nur besser suchen, mit einer App oder so, also die infizierten oder möglicher Weise infizierten. Und wenn man schon unbedingt was mit Gruppen machen will, dann müssten alle, die eher Gefährder sind als Gefährdete, also alle Jungen, ganz streng Masken tragen und Abstand von den Gefährdeten halten und zu bestimmten Zeiten nicht einkaufen dürfen, oder nicht raus. Aber nicht umgekehrt, ich finde das wären wir den Älteren und Schwächeren schon schuldig, oder?

Man muss die schützen, die eine Ansteckung womöglich nicht überleben würden. Da diese Gruppe i. d. R. weniger berufstätig ist, erscheint es schon sinnvoll, diese für eine gewisse Zeit zu isolieren. Eben kam ein Beitrag von einem Virologen auf T24, der meinte, wenn wir mit den bisherigen Regelungen so weitermachen würden, würde das Erreichen einer Herdenimmunität noch Jahre dauern. Also muss demnächst das Leben weitergehen, vorrangig mit den Nicht-Risikogruppen, weil dadurch die Herdenimmunität deutlich schneller erreicht wird, was auch den Risikogruppen nützt.

Würde man Ihren Vorschlag aufgreifen, würden wir nie eine Herdenimmunität erreichen. Dann wäre bis zur Entwicklung eines Impfstoffes das Land am Boden. Der Vergleich mit Silvester 2015/2016 ist Blödsinn und das wissen Sie.

Martin


RE: Corona und die Politik - messalina - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:24)Martin schrieb:  Würde man Ihren Vorschlag aufgreifen, würden wir nie eine Herdenimmunität erreichen. Dann wäre bis zur Entwicklung eines Impfstoffes das Land am Boden.

Aber man kann die Herdenimmunität in Wirklichkeit ja gar nicht erreichen bevor der Impfstoff da ist, sagen wir mal in 1 Jahr. Weil dafür müssten ja 50 Millionen erkranken, jeden Monat 4 Millionen wenn man 4 Wochen für eine Krankheit rechnet, und bei den schweren Fällen dauert Corona auch so lange. Wenn 10% davon auf Intensiv müssten und da vielleicht die Hälfte noch beatmet, dann wären immer 5% x 4 Millionen = 200.000 an Beatmungsgeräten. Das geht ja gar nicht weil so viele Geräte gar nicht da sind, nur vielleicht 20.000 freie. Weil andere Nicht-Corona-Patienten brauchen ja auch mal eine Beatmung. Also würde das mit der Herdenimmunität 10 Jahre dauern. Was ich sagen wollte, der Impfstoff kommt auf jeden Fall viel viel früher als die natürliche Herdenimmunität.


RE: Corona und die Politik - harvest - 14.04.2020

Inmitten des nahezu allgemeinen Exit-Gebettels gibt es auch Besonnene und sogar Bremser. Hier die Helmholtz-Gesellschaft.

Zitat:Inmitten der Diskussion um die Corona-Maßnahmen warnt die größte außeruniversitäre Wissenschaftsorganisation Deutschlands eindringlich vor einer vorschnellen Lockerung: Bei einer unmittelbar einsetzenden "vorsichtigen und kontrollierten Lockerung der Beschränkungen und der Einführung geeigneter flankierender Maßnahmen" dürften sich Kontaktbeschränkungen und die starke Auslastung des Gesundheitssystems über Jahre hinziehen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Positionspapier der Helmholtz-Gemeinschaft. Eine vollständige Immunisierung der Bevölkerung werde bei diesem Ansatz "zu lange dauern und zu einer hohen Zahl an Todesopfern führen"(…)
Auswirkungen möglicher Impfstoffe werden im Positionspapier nicht erwähnt. Womöglich aus gutem Grund: Experten des Robert Koch-Instituts und des Weltärztebunds rechnen frühestens im Frühjahr 2021 mit einem Impfstoff.
  Im Falle zu früher Lockerung - Forscher warnen vor jahrelangen Corona-Kontaktverboten 



RE: Corona und die Politik - Kreti u. Plethi - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:24)Martin schrieb:  Man muss die schützen, die eine Ansteckung womöglich nicht überleben würden. Da diese Gruppe i. d. R. weniger berufstätig ist, erscheint es schon sinnvoll, diese für eine gewisse Zeit zu isolieren. Eben kam ein Beitrag von einem Virologen auf T24, der meinte, wenn wir mit den bisherigen Regelungen so weitermachen würden, würde das Erreichen einer Herdenimmunität noch Jahre dauern. Also muss demnächst das Leben weitergehen, vorrangig mit den Nicht-Risikogruppen, weil dadurch die Herdenimmunität deutlich schneller erreicht wird, was auch den Risikogruppen nützt.

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Martin
Das dumme dabei ist nur dass man bei einigen nicht weiß ob sie zur Riskogruppen gehören, es trifft ja leider auch jüngere.
Da möchte ich das Umfeld derer bei einem solchen Vorgehen nicht hören, sollte es solche erwischen sollte.
Die Komplikationsraten sind zwar bei bestimmten Gruppen niedriger, nur leider nicht ausgeschlossen.
Zudem ist ja leider so dass die die ein hohes Risiko haben, soweit bekannt ist, erst wirklich geschützt sind, wenn es wirksame Medikamente oder eine Impfung gibt.

edit: ups zu langsam


RE: Corona und die Politik - Wohrischscho - 14.04.2020

Ich möchte mich aber nicht isolieren lassen. Ich bin zwar 66 Jahre alt, ohne Vorerkrankungen und eigentlich ganz fit. Auf Grund meines Pensionistenstatus ist es mir zeitlich möglich aus Hauptzeiten, z.B. beim Einkaufen rauszuhalten. Zum Essen geh ich in Lokale, in denen ich sicher bin, dass der nötige Abstand eingehalten wird.
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass eine gehörige Portion Eigenverantwortung der älteren Generation schon eingefordert werden kann. Wenn ein Gleichaltriger mit Bluthochdruck, Zuckererkrankung und dem dritten Herzkasper unbedingt meint, er muß ins Kaffee, in dem die Tische zwar 2 Meter auseinander stehen, aber an jedem Tisch 6 Personen sitzen, dann sei ihm das unbelassen; über das Risiko muß er sich aber bewußt sein. 

Warum aber soll ich, nur des Alters wegen, deshalb isoliert werden. Ich geh nicht in solche Kaffees, ich will endlich wieder auf den Golfplatz. Und sollte ich dann irgendwann doch krank werden, dann glaub ich, trotz meines Alters, gute Überlebenschancen zu haben. Denn manch fettleibige, kettenrauchende Jüngling  hat da deutlich mehr Risiko. 

Fazit: A bisserl Vernunft, a Portion Verantwortung und a g'scheider Optimismus, dann schaut's gar nicht so schlecht aus.


RE: Corona und die Politik - Martin - 14.04.2020

(14.04.2020, 15:59)messalina schrieb:  Aber man kann die Herdenimmunität in Wirklichkeit ja gar nicht erreichen bevor der Impfstoff da ist, sagen wir mal in 1 Jahr. Weil dafür müssten ja 50 Millionen erkranken, jeden Monat 4 Millionen wenn man 4 Wochen für eine Krankheit rechnet, und bei den schweren Fällen dauert Corona auch so lange. Wenn 10% davon auf Intensiv müssten und da vielleicht die Hälfte noch beatmet, dann wären immer 5% x 4 Millionen = 200.000 an Beatmungsgeräten. Das geht ja gar nicht weil so viele Geräte gar nicht da sind, nur vielleicht 20.000 freie. Weil andere Nicht-Corona-Patienten brauchen ja auch mal eine Beatmung. Also würde das mit der Herdenimmunität 10 Jahre dauern. Was ich sagen wollte, der Impfstoff kommt auf jeden Fall viel viel früher als die natürliche Herdenimmunität.

Die Herdenimmunität wird erreicht, wenn ein gewisser Anteil der Bevölkerung nicht mehr angesteckt werden kann. Das KANN durch Impfung erreicht werden, aber auch durch geheilte Infektionen, wenn die genesene Personen Antikörper produzieren. Wenn jetzt vorrangig Jüngere wieder am Leben teilnehmen, stecken die sich zwar gegenseitig an, aber durch den milden Verlauf in diesem Alter ist das normalerweise nicht so schlimm.

Martin


RE: Corona und die Politik - Martin - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:00)Kreti u. Plethi schrieb:  Das dumme dabei ist nur dass man bei einigen nicht weiß ob sie zur Riskogruppen gehören, es trifft ja leider auch jüngere.
Da möchte ich das Umfeld derer bei einem solchen Vorgehen nicht hören, sollte es solche erwischen sollte.
Die Komplikationsraten sind zwar bei bestimmten Gruppen niedriger, nur leider nicht ausgeschlossen.
Zudem ist ja leider so dass die die ein hohes Risiko haben, soweit bekannt ist, erst wirklich geschützt sind, wenn es wirksame Medikamente oder eine Impfung gibt.

edit: ups zu langsam

Das ist richtig, vermutlich gehöre ich mit 3 überstandenen Lungenentzündungen und allergischem Asthma auch dazu, trotz relativ geringen Alters, bezogen auf die Hochrisikogruppen. Deshalb verlasse ich mich auf meine Maske und halte ansonsten Abstand. Wenn es mich erwischt, wird es bestimmt nicht lustig, darüber bin ich mir im Klaren. Bei Ihnen ist es sicherlich noch riskanter, eine unschöne Situation für uns alle.

Martin


RE: Corona und die Politik - Martin - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:03)Wohrischscho schrieb:  Ich möchte mich aber nicht isolieren lassen. Ich bin zwar 66 Jahre alt, ohne Vorerkrankungen und eigentlich ganz fit. Auf Grund meines Pensionistenstatus ist es mir zeitlich möglich aus Hauptzeiten, z.B. beim Einkaufen rauszuhalten. Zum Essen geh ich in Lokale, in denen ich sicher bin, dass der nötige Abstand eingehalten wird.
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass eine gehörige Portion Eigenverantwortung der älteren Generation schon eingefordert werden kann. Wenn ein Gleichaltriger mit Bluthochdruck, Zuckererkrankung und dem dritten Herzkasper unbedingt meint, er muß ins Kaffee, in dem die Tische zwar 2 Meter auseinander stehen, aber an jedem Tisch 6 Personen sitzen, dann sei ihm das unbelassen; über das Risiko muß er sich aber bewußt sein. 

Warum aber soll ich, nur des Alters wegen, deshalb isoliert werden. Ich geh nicht in solche Kaffees, ich will endlich wieder auf den Golfplatz. Und sollte ich dann irgendwann doch krank werden, dann glaub ich, trotz meines Alters, gute Überlebenschancen zu haben. Denn manch fettleibige, kettenrauchende Jüngling  hat da deutlich mehr Risiko. 

Fazit: A bisserl Vernunft, a Portion Verantwortung und a g'scheider Optimismus, dann schaut's gar nicht so schlecht aus.

Die Isolation war m. W. nur für Heimbewohner, Pflegebedürftige, Schwerkranke, Hochbetagte usw. vorgesehen. Rüstige Rentner mit Mitte 60, bester Gesundheit und vernünftigen Schutzmaßnahmen dürften davon nicht betroffen sein.

Martin


RE: Corona und die Politik - messalina - 14.04.2020

(14.04.2020, 16:08)Martin schrieb:  Die Herdenimmunität wird erreicht, wenn ein gewisser Anteil der Bevölkerung nicht mehr angesteckt werden kann. Das KANN durch Impfung erreicht werden, aber auch durch geheilte Infektionen, wenn die genesene Personen Antikörper produzieren. Wenn jetzt vorrangig Jüngere wieder am Leben teilnehmen, stecken die sich zwar gegenseitig an, aber durch den milden Verlauf in diesem Alter ist das normalerweise nicht so schlimm.

Martin

Aber wenn es jetzt viele jüngere gibt oder so Ü40 die absolut was dagegen haben sich anstecken zu lassen einfach weil eine starke Grippe und 1 Woche Kopfweh auch blöd ist? Oder weil Eltern Angst haben wenn ihre Kinder angesteckt werden weil man eben doch nie genau weiß wie es ausgeht? Bleibende Schäden können ja trotzdem bleiben, also dass man kurzatmig wird oder im Gehirn was passiert. Ich glaub schon dass viele so denken, also ich muss das auch nicht unbedingt haben. Müssen dann trotzdem jeden Monat 4 Millionen irgendwo hinkommen und sich zwangsanstecken lassen damit die Herde immun wird? Nanu Das ist doch gruselig, also ich weiß ja nicht?