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Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit auf dem Vormarsch

Da ist sicher wieder die Ampel schuld. Aber vielleicht brauchen ja die Menschen erst wieder zerstörte Häuser, Verschleppung in Gefängnisse wegen einer Kritik an den Machthabern, Angst um das eigene Überleben, um zu begreifen, wie wertvoll die Demokratie ist? Nur dann ist es leider zu spät für eine Rückholung der Demokratie, jeder Versuch wird mit aller Härte durch die Machthaber verhindert. Vielleicht sollte man die leute einfach mal ein Jahr nach Russland schicken, vielleicht begreifen sie dann, was sie anrichten würden....
(21.09.2023, 22:21)Klartexter schrieb: [ -> ]Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit auf dem Vormarsch

Da ist sicher wieder die Ampel schuld. Aber vielleicht brauchen ja die Menschen erst wieder zerstörte Häuser, Verschleppung in Gefängnisse wegen einer Kritik an den Machthabern, Angst um das eigene Überleben, um zu begreifen, wie wertvoll die Demokratie ist? Nur dann ist es leider zu spät für eine Rückholung der Demokratie, jeder Versuch wird mit aller Härte durch die Machthaber verhindert. Vielleicht sollte man die leute einfach mal ein Jahr nach Russland schicken, vielleicht begreifen sie dann, was sie anrichten würden....

In Krisenzeiten besteht diese Gefahr leider immer, aus Verunsicherungen saugen die radikalen ihren Honig.
Die seltsame Vorstellung ein starker wird es schon richten kollidiert mit der eigentlichen Erfahrung, dass zu viel Macht weit größere Gefahren birgt.
Wir leben gerade in einer Zeit in der Diktaturen und Autokratien die Schwächen liberaler Demokratien schnell zu reagieren für sich ausnutzen wollen.
Klar können solche Systeme Entscheidungen weit schneller umsetzen, wenn sie denn dann auch die richtigen sind und ob sie so auch von der Mehrheit überhaupt gewollt werden spielt dann auch keine Rolle mehr.
Diese Strömungen auch noch zu "füttern" in dem man Wahlkampf/Politik mit Ängsten macht ist mir unbegreiflich.
Passender Artikel, der wie ich meine recht gut einige Hintergründe und Auswirkungen beschreibt.

https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2...wtab-de-de
Klartexter, diese Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewalt­forschung und der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung ist in meinen Augen nicht wissenschaftlich und daher auch nur bedingt aussagekräftig, weil sie einen ganz wesentlichen, wenn nicht den wesentlichsten Aspekt für die zunehmende Unzufriedenheit der Bevölkerung und die daraus resultierende Verschiebung nach rechts total unter den Tisch fallen lässt: es ist der eklatante Kontrollverlust in der Flüchtlingspolitik (ich sage ausdrücklich nicht Migrationspolitik, denn die gibt es nicht wirklich). So äußerte sich kürzlich auch der ehemalige Bundespräsident Gauck.
Man spürt förmlich, wie sich die Autoren dieser „halbgaren” Studie um den heißen Brei herumdrücken. Kein einziges Mal fallen Worte, die mit „Flüchtling” oder "Migration" in irgendeine Beziehung gebracht werden könnten. Das wäre, wie wenn eine andere Studie alle diese Gründe nennen würde, aber nicht die Ängste um den Klimawandel.
Hallo, aufwachen und der Realität ins Auge sehen!!
Damit an die Öffentlichkeit zu gehen, ohne sich zu schämen, muss man erst mal fertigbringen.

Naja, man weiß ja, dass sich die „progressiven” Kräfte in der SPD hinsichtlich der Flüchtlingspolitik nicht von den Grünen und auch kaum von der Linken unterscheiden - wofür man auch regelmäßig um die 17% in den Wahlprognosen erhält und deutlich hinter der AfD mit 21/22% liegt.
Als wesentliche Gründe bzw. Faktoren für die Verunsicherung der Bevölkerung und den Rechtsruck nennt man das Gefühl politischer Machtlosigkeit und Populismus, was zu Verschwörungstheorien führe und außerdem zu menschenfeindlicher, demokratiegefährdender und antisemitischer Einstellung, sowie Einsamkeit, soziale Ungleichheit, und - selbstverständlich - die Angst hinsichtlich der Klimakrise.
Die These vom Gefühl der politischen Machtlosigkeit bleibt eine solche. Es ist halt einfach so, da braucht man wohl - Gott sei Dank - nichts weiter erklären.
Macht-, Tat- und Ideenlosigkeit - oder Ignoranz - angesichts der neuen großen Flüchtlingswelle, damit direkt oder indirekt verbunden zunehmende soziale Not und Ungleichheit, hohe Sozialleistungen und Bürgergeld für Flüchtlinge, eklatante Wohnungsnot, zu hohe Mietpreise, hohe Strom -und Benzinpreise … und aus all dem resultierender sozialer Neid, dazu steigende Kriminalität in Form von schweren Gewalttaten aller Art, No-Go-Areas in Großstädten, Übergriffe und Schlägereien in öffentlichen Schwimmbädern usw. sind in dieser Studie nicht die Rede wert.
Hauptsache, man hat eine gut dotierte Studie gemacht und festgestellt, dass immer mehr Menschen eine rechtsextreme Einstellung haben.

PS:
Zum Vergleich ein Link zur Deutschen Welle vom 01.06.23
Rechtsruck in Deutschland? AfD so stark wie SPD

Gründe für mögliche AFD-Wahl:
67% sind von anderen Parteien enttäuscht.

Gründe dafür (Mehrfach-Nennungen möglich)
65% der Befragten nennen Migrationspolitik,
47% Energie - und Klimapolitik
43% Wirtschaft
29% Soziales
25% Außen- und Sicherheitspolitik
23% Inflation
usw.
(22.09.2023, 08:17)KuP schrieb: [ -> ]Passender Artikel, der wie ich meine recht gut einige Hintergründe und Auswirkungen beschreibt.

https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2...wtab-de-de

Das Lesen des Artikels ist sehr lohnenswert, weil er die derzeitigen gesellschaftlichen Verwerfungen und Brennpunkte insgesamt und auch im Detail gut beschreibt.
Lohnenswert auch deswegen, weil der Autor trotz echten oder gespielten Verständnisses in den letzten vier Abschnitten in seine Rolle als belehrender und besserwissender Kommentator zurückfällt.
Zitat:Falsch sind allerdings die Behauptungen, wonach diese Leute an der Macht seien. Falsch ist der Befund, dass, wer nicht der „woke-grün-gendersensiblen Norm entspreche“ („NZZ“), nichts mehr zu melden habe. Falsch ist die Annahme, dass es eine Verschwörung gebe, von den Klimaklebern bis ins Bundeskanzleramt, mit dem Ziel, den normalen Menschen das Recht, normal zu sein, zu nehmen.

"Diese Leute" sind nicht nicht an der Macht, sprich Regierung, dafür ist diese zu heterogen.
Aber sie sitzen in einigen Regierungsämtern, und machen aus ihrer "„woke-grün-gendersensiblen" Berufung kein Hehl. Und die mehrheitlich genauso ausgerichteten Leitmedien (SPIEGEL,SZ,ZEIT ...) plus ÖRR schließen sich dem an.
Auch seine Definition des "Ressentiments" ist einseitig. Ressentiments haben nicht nur "Zu-kurz-Gekommene" und Verlierer.
Auch die "Sieger", die ökonomisch, bildungsmäßig und moralisch Überlegenen haben ihre Ressentiments. Nicht nur gegen bildungsmäßig und ökonomisch Unterlegene, sondern gegen alle, gebildet oder ungebildet, die ihren Werte-Kodex kritisch kommentieren oder gar in Frage stellen. Wie sie diese dann bezeichnen, weiß man ja.
(23.09.2023, 10:39)harvest schrieb: [ -> ]"Diese Leute" sind nicht nicht an der Macht, sprich Regierung, dafür ist diese zu heterogen.
Aber sie sitzen in einigen Regierungsämtern, und machen aus ihrer "„woke-grün-gendersensiblen" Berufung kein Hehl. Und die mehrheitlich genauso ausgerichteten Leitmedien (SPIEGEL,SZ,ZEIT ...) plus ÖRR schließen sich dem an.

Vielleicht solltest Du Dir mal Gedanken darüber machen, werter harvest, ob denn die sogenannten Leitmedien plus dem ÖRR alle daneben liegen, also nach Deiner Definition "woke-grün-gendersensibel" sind, oder ob Du schlicht und ergreifend falsch liegst. Es gibt da den Spruch "Alle doof außer mich", an den muss ich immer denken, wenn man den Medien und dem ÖRR unterstellt, Gehirnwäsche zu betreiben. Bestimmte Medien wie BILD und WELT machen das mit Sicherheit, weil sie wenig Information, aber viel Stimmungsmache liefern. Schau Dir die Auflagen von den beiden Springerprodukten an und vergleiche sie mit den Auflagezahlen der SZ. Die SZ liegt bei rund 281.400 Exemplaren, BILD bei rund 1,11 Millionen Exemplaren. In der Süddeutschen werden jede Menge Informationen und Hintergrundberichte geliefert, dort wird durchaus auch kritisch über die Regierungsarbeit geschrieben. Aber dazu muss man auch bereit sein, diese großen Artikel zu lesen und sich mit der Politik auseinander zu setzen. Da nehmen dann viele Leute lieber die BILD, die hat halbseitige Schlagzeilen, ein paar Bildchen und redet den Leuten nach dem Mund. Wirklichen Journalismus sucht man da vergeblich, dafür wird sehr viel Stimmung gegen Ausländer, gegen die Ampel oder gegen das GEG erzeugt, mit Information hat das alles nichts zu tun. Ein Boulevardblatt eben, für das jeder Cent zu schade ist.

Ich habe bewusst Spiegel und Zeit außen vor gelassen, weil die nur wöchentlich erscheinen. Aber auch die beiden Zeitschriften arbeiten journalistisch und liefern Informationen. Wenn man die beiden Zeitschriften in die Ecke "woke-grün-gendersensibel" stellen will, wo muss man dann den FOCUS verorten?
Na ja - immer wieder BILDZEITUNG.
Nun oute ich mich mal.
- im Ausland kaufe ich mir die gelegentlich um ganz grob informiert zu sein
- gelegentlich kaufe ich die "dicke" BILD am Sonntag - die hat nämlich einen schönen und nicht so schlechten Sportteil
- gelegentlich kaufe ich mir auch die Computer-BILD

Einverstanden - die BILD ist eine einfache Zeitung und versucht mit kräftigen Schlagzeilen zu punkten.
                        "Wir sind Papst" - fand ich eine sehr gute Schlagzeile
Was mir auch auffällt (ohne daß ich eine Statistik darüber geführt habe): in den Nachrichten (1. und 2. ) wird sie relativ oft zitiert, da sie manchmal schon  ziemlich früh an Nachrichten dran ist.

So dies war jetzt kein Lobgesang auf die Bild, sondern nur meine Beobachtung(en).
(23.09.2023, 13:15)Anonymous schrieb: [ -> ]Was mir auch auffällt (ohne daß ich eine Statistik darüber geführt habe): in den Nachrichten (1. und 2. ) wird sie relativ oft zitiert, da sie manchmal schon  ziemlich früh an Nachrichten dran ist.

Ja, sie ist oft als erste dran mit einer Nachricht, gerade im Sport, was nicht weiter verwunderlich ist. Aber BILD meldet eine Nachricht, ohne erst einmal genauer zu recherchieren, was an der Nachricht wirklich dran ist. Bestes Beispiel war das GEG von Habeck. Da gab es einen internen Vorschlag, der BILD zugespielt wurde, und schon begannen die Spekulationen, ohne dass sie als solche kenntlich gemacht wurden. Das Ergebnis ist hinreichend bekannt.

In den Nachrichten des 1. und 2. Programms heißt es dann in der Regel so: Nach Informationen der Bild-Zeitung soll.... oder auch Nach einer Meldung der Bildzeitung soll/ist.. es wird also in der Regel darauf hingewiesen, dass es sich noch um eine ungeprüfte Meldung handelt.
(23.09.2023, 10:39)harvest schrieb: [ -> ]Das Lesen des Artikels ist sehr lohnenswert, weil er die derzeitigen gesellschaftlichen Verwerfungen und Brennpunkte insgesamt und auch im Detail gut beschreibt.
Lohnenswert auch deswegen, weil der Autor trotz echten oder gespielten Verständnisses in den letzten vier Abschnitten in seine Rolle als belehrender und besserwissender Kommentator zurückfällt.

"Diese Leute" sind nicht nicht an der Macht, sprich Regierung, dafür ist diese zu heterogen.
Aber sie sitzen in einigen Regierungsämtern, und machen aus ihrer "„woke-grün-gendersensiblen" Berufung kein Hehl. Und die mehrheitlich genauso ausgerichteten Leitmedien (SPIEGEL,SZ,ZEIT ...) plus ÖRR schließen sich dem an.
Auch seine Definition des "Ressentiments" ist einseitig. Ressentiments haben nicht nur "Zu-kurz-Gekommene" und Verlierer.
Auch die "Sieger", die ökonomisch, bildungsmäßig und moralisch Überlegenen haben ihre Ressentiments. Nicht nur gegen bildungsmäßig und ökonomisch Unterlegene, sondern gegen alle, gebildet oder ungebildet, die ihren Werte-Kodex kritisch kommentieren oder gar in Frage stellen. Wie sie diese dann bezeichnen, weiß man ja.

Ist in Teilen so, genauso wie in anderen Teilen pauschal der politische Gegner alswoke-grün-gendersensibel bezeichnet wird, nur führt das lediglich dazu sich nicht mehr zuzuhören und sich mit den Argumenten zu beschäftige, also Spaltung.
Diejenigen die eine solche Spaltung anderen vorwerfen tun dies meist selbst.

Besser wäre sich mit Argumenten zu beschäftigen anstatt, gerade im Wahlkampf, nur mit Schlagwörtern der Verunglimpfung Vorschub zu leisten.
Dies führt nur zur Polarisierung, Spaltung, aber nicht zu annehmbaren Lösungen und vor allem nicht zu einer akzeptierten Demokratie sondern Politikfrust und Verdrossenheit
Ich bin es langsam so leid als Bestätigung der Richtigkeit der eigenen Meinung immer wieder nur solche narrative um die Ohren zu bekommen, das führt zu rein gar nichts außer völlig unkonstruktivem Konflikten.

Auffällig wird mir das immer dann wenn man es nicht lassen kann immer wieder in die selbe Kerbe zu hauen, quasi Framing zu betreiben.
Ansonsten kann ich mich nur Klartexter anschließen und es mit einem zusätzlichen Beispiel verdeutlichen:
Ein Geisterfahrer? Nein, das sind ja hunderte!

Geld regiert die Welt, leider, aber das führt dazu das "konservative" zu bewahren, es soll alles bleiben wie es ist, weil daraus auch die Vorteile resultieren, trotzdem die Wissenschaft eigentlich seit dem Club of Rome über die kommenden Entwicklungen warnt.
Die treten mehr und mehr ein und teils sogar schneller als erwartet, nur haben manche nicht besseres zu tun wie gut gemeinte Vorschlägen als Verbote umzudeklarieren, sowie es nicht lassen zu können bei jeder noch so kleinen Auseinandersetzung mit Argumenten mit einer ständigen Verschlagwortung, Narrativen und Framing darauf zu reagieren, eigene Vorschläge außer dieser Dauerkritik Fehlanzeige.

Best of aber ist, wir sind ja nur für einen ganz kleinen Teil zuständig. 
Soll was bedeuten?
Klar, alles lassen wie es ist, man will ja weder verzichten noch Verhalten ändern als Gewohnheitstier das der Mensch nun mal ist.
das nur kommt einer kompletten Aufgabe gleich und damit kann ich mich nicht abfinden.
(23.09.2023, 13:15)Anonymous schrieb: [ -> ]Na ja - immer wieder BILDZEITUNG.
Nun oute ich mich mal.
- im Ausland kaufe ich mir die gelegentlich um ganz grob informiert zu sein
- gelegentlich kaufe ich die "dicke" BILD am Sonntag - die hat nämlich einen schönen und nicht so schlechten Sportteil
- gelegentlich kaufe ich mir auch die Computer-BILD

Einverstanden - die BILD ist eine einfache Zeitung und versucht mit kräftigen Schlagzeilen zu punkten.
                        "Wir sind Papst" - fand ich eine sehr gute Schlagzeile
Was mir auch auffällt (ohne daß ich eine Statistik darüber geführt habe): in den Nachrichten (1. und 2. ) wird sie relativ oft zitiert, da sie manchmal schon  ziemlich früh an Nachrichten dran ist.

So dies war jetzt kein Lobgesang auf die Bild, sondern nur meine Beobachtung(en).

Sensations- und Aufreger-Überschriften sind leicht und schnell entworfen, journalistischer Tiefgang dagegen ist deutlich aufwendiger, gut wenn es einem darum nicht geht sondern reinen Verkaufszahlen, dann sollte man das aber auch immer als Leser im Hinterkopf behalten.
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