(01.05.2019, 08:56)leopold schrieb: [ -> ]Lesen Sie den von Ihnen sonst so verehrten Zagler, da wird Ihnen geholfen.
Die Aussage von Zagler ist ja widersprüchlich. Er beginnt mit der Feststellung:
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Außer Bayern und Dortmund (und wohl auch Leipzig) ist in der Fußballbundesliga niemand vor dem Abstiegsgespenst sicher. Der stets mögliche Abstieg in die zweite Liga ist längst durch den Verteilungsschlüssel der Fernsehgelder zu einer existenzbedrohenden Angelegenheit geworden: Wer auch nur ein Jahr in der zweiten Liga kickt, kommt bestenfalls als finanziell „benachteiligter Aufsteiger“ zurück oder versinkt für lange Zeit in den Untiefen der Zweit- oder Drittklassigkeit.<<
Bestärkt diese mit der Feststellung:
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Manchmal muss man alles, was gestern noch richtig war, über Bord werfen, um in großer Not einen Schub durch einen neuen Impuls zu erhalten.<<
Um dann eine 180-Grad-Wende zu vollführen:
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Das Wechsel-Manöver von Baum zu Schmidt wirkte, Krise hin, Leistungsschwankungen her, jedenfalls viel zu kurz gedacht und nervös am Tabellenstand orientiert. Wirkte aber auch nach den Mythen des Fußballgeschäfts verständlich: Wenn der Absturz in die zweite Liga droht, muss jeder Stein umgedreht werden.<<
Jetzt wären es auf einmal die 'die Mythen' des Fußballgeschäfts.
Was er vermeidet zu schreiben ist, ob er der Meinung gewesen wäre, man solle ggf. mit Baum in die zweite Liga gehen, wie es Freiburg gemacht hat. Das wäre eine Haltung, die aber zur eingangs gemachten Aussage konträr ist.
In der Tat ist es so, dass sogar finanziell starke Vereine Mühe haben, den Wiederaufstieg zu bewerkstelligen - kann man aktuell exemplarisch verfolgen. Mal sehen, ob der HSV es noch verdaddelt. In der Tat ist es so, dass Mannschaften nach dem Wiederaufstieg nicht selten nicht wieder richtig in die Gänge kommen (siehe Hannover, Stuttgart).
Und da soll ein Präsident, der seine Kohle in dem Verein stecken hat, einfach so zusehen, wie die Sache den Bach runtergeht?
Kein Mensch hat von Schmidt erwartet, dass er die Mannschaft in den letzten Spielen BESSER macht.
Er sollte dafür sorgen, dass die nötigen Punkte eingefahren werden und das hat er aller Voraussicht nach geschafft. Mission erfüllt.
Zwischen den Zeilen ist deutlich die tiefe Sympathie Zaglers für Baum zu lesen (so wie Ihre Einlassungen hautsächlich auf dieser fußen), die Enttäuschung, dass er (auch)Opfer einer verfehlten Kaderplanung wurde (was SIE eher nicht einzuräumen bereit wären).
Natürlich hätte Baum die Saison überstehen können, wenn Giefer nicht sechs Punkte durch die Finger hätte gleiten lassen. Das sind die sechs, die Schmidt nun für ihn holen musste. Trotzdem trägt er die Endverantwortung dafür - er hatte sich ja für ihn entschieden. Und dass die Spieler - zumindest etliche Spieler - mit seinen taktischen Anweisungen nicht mehr zurecht kamen, war evident.