Treffpunkt Königsplatz

Normale Version: EU: Urheberrecht, "Artikel 13"
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(27.03.2019, 12:56)Sophie schrieb: [ -> ]Du hast ja oft genug selbst schon auf Youttube-Beiträge verlinkt. BGE erinnere ich mich. Hoffentlich hast du überprüft, dass diese Filme durch die rechtmäßigen Urheber eingestellt wurden. Ich habe mich nämlich auf dich verlassen.

Ja, denn das ist rechtskonform. Ich lade ja keine Dateien hoch, für die ich kein Urheberrecht habe, ich verlinke nur auf eine Seite.

PuK

(27.03.2019, 18:50)Klartexter schrieb: [ -> ]
Warum plapperst Du immer wieder den Quatsch vom kaputten Internet? 

Weil ich weder dem Gniffke-TV noch dem Kleber-Sender noch ein Wort glaube, ganz einfach. Wenn in Zukunft nur noch die Ausschnitte auf YouTube legal einstellen dürfen, ist das Internet eben, wie gesagt, kaputt. 

Was soll das überhaupt? Die haben ihre eigenen Mediatheken. Sollen sie ihren Schmarrn doch dort verbreiten. Dort überlasse ich es gerne vollständig ihnen, wie und in welcher Form sie das tun. Aber sie sollen Plattformen in Ruhe lassen, mit denen sie nicht das Geringste zu tun haben. 

(Ok das war jetzt eine nicht ganz ernst gemeinte rhetorische Frage. Ich weiß es nämlich ganz genau: Weil sie in den Mediatheken nach mehr oder weniger kurzer Zeit mit ganz wenigen Ausnahmen, je nach Inhalt, eine Depublizierungspflicht haben. Da haben sie sich damals völlig grundlos über den Tisch ziehen lassen und jetzt wollen sie selbst nicht genehme Inhalte auf YT depublizieren. Ein unfähiger und gleichzeitig völlig unverschämter Haufen ist das. Dem "Spiegel" verbietet ja auch niemand, sämtliche jemals erschienenen Artikel im Archiv völlig kostenlos im Volltext zu veröffentlichen. Damit hätte ich gedroht an ihrer Stelle, dass ich im Gegenzug dann dafür sorgen würde, dass das der Spiegel-Verlag nicht mehr darf. Aber nicht mal diese offensichtliche Querverbindung haben sie damals gesehen, sondern den Gesetzgeber auf Veranlassung der Privatsender und Verlage einfach machen lassen. Und jetzt wollen Sie YouTube & Co. unter ihre Fuchtel bringen.

Interessant ist übrigens auch, dass am Ende fast jeder Sendung der Öffis eine Aufforderung "Diskutieren Sie mit uns auf Facebook!" kommt. Als ob es auf Facebook keine Ausschnitte von Sendungen gäbe, die ursprünglich aus dem ÖR-Fernsehen stammen und nicht legal dort hochgeladen wurden. FB wird also auch bald solche Filter brauchen und wird trotzdem liebend gerne als Kommunikationsplattform der ÖR-Sender mit dem Publikum benutzt.

Und Geld brauchen die auch kein zusätzliches, weil das ganze Programm aus den Fernsehbeiträgen und den Werbeeinnahmen bereits mehr als ausreichend finanziert wurde. Wenn ich mir alleine ansehe, wie viele verschiedene Programme des BR in meinem DAB+ Radio drin sind - ein Dutzend wäre wohl eher eine zu geringe Schätzung. Das gleiche mit der Programmschwemme v.a. des ZDF in den letzten 15 bis 20 Jahren. Jedes Jahr ein neues Fernsehprogramm für irgendwelche Sparteninteressen. 

Falls das Geld trotzdem knapp sein sollte, würde ich empfehlen, die Zahl der Programme auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren (zwei bis vier bundesweite ÖR-Sender und ein Regionalsender für jedes Bundesland würden gut ausreichen). Das reichte früher auch und muss heute, wegen des zusätzlichen Angebots der Privatsender, umso mehr reichen. Des weiteren gehört auf den Einkauf von horrend teuren Sportrechten verzichtet und die Berichterstattung über diese Dinge, die nur Partikularinteressen einer begrenzten Anzahl von Leuten bedienen, den Privaten bzw. den Pay-TV-Anbietern überlassen. Das hat nämlich rein gar nichts mehr mit "Grundversorgung" zu tun, und nur dazu ist das ÖR-TV laut GG da. Und natürlich die Intendantengehälter auf ein vernünftiges Maß begrenzen. Außerdem könnte man viel mehr selbst produzieren und nicht die Produktion an Gesellschaften wie die Degeto auslagern. ARD und ZDF müssen nämlich keinen Gewinn machen, Degeto aber schon. Wie sollte also durch das Outsourcing der Produktion etwas billiger werden? Es kann nur teurer werden dadurch. Dann muss man auch nicht mit so unsauberen Tricks arbeiten. 

Und auch die Zeitungen werden sich dadurch nicht am Leben erhalten können. Wenn man nämlich die sinkenden Auflagenzahlen extrapoliert, wird die letzte gedruckte Zeitung in Deutschland ca. im Jahr 2034 erscheinen. Das sind noch 15 Jahre bis dahin. 

https://journalistiklehrbuch.wordpress.c...eszeitung/

Martin

(27.03.2019, 18:50)Klartexter schrieb: [ -> ]
Es dürfte für die Konzerne wie Google auch kein Problem darstellen, eine Software zu entwickeln, deren Algorithmus erkennt, ob es sich bei dem hochzuladenden File gegebenenfalls um eine Urheberrechtsverletzung handeln kann. 

Äh, nein. Dazu müsste Google eine Bibliothek aller geschützten Werke haben um diese zu hashen. Wenn dann jemand den Site-Ratio verändert, kann das schon wieder schiefgehen. Oder künstliche Artefakte einbaut. Oder Anfang/Ende ändert, entfernt, ersetzt. Oder...

Es wird darauf hinauslaufen, dass innerhalb der EU Uploads grundsätzlich unterbunden werden. Der Total-Filter sozusagen. Oder man muss über drei Häkchen bestätigen, dass man die Urheberrechte besitzt und die Plattform von der Haftung entbindet. Ob das gehen wird, weiß ich nicht. Da dürfen sich dann die Juristen austoben.

In einem bin mir ziemlich sicher, dass sich durch diese Maßnahme kein Künstler auch nur über einen Cent Mehreinnahmen freuen darf. 

Martin

PuK

Zitat:Expertin: "Upload-Filter werden das Angebot im Netz reduzieren"

Muss ich als privater Nutzer dann besorgt sein, dass ich meine Urlaubsfotos nicht mehr auf Facebook oder das Video von der Kindergartenfeier auf YouTube hochladen kann?

Steinbrecher: Ja, diese Sorge ist durchaus berechtigt. Das Problem, das dahinter steckt: Plattformen haften in Zukunft für jedes urheberrechtlich geschützte Werk, das hochgeladen wird und für das es keinen Lizenzvertrag gibt. 

(...)

Angenommen, ich betreibe ein Online-Forum für Hunde-Freunde, in dem sich wenige hundert Menschen pro Monat austauschen. Müsste ich dann auch einen solchen Upload-Filter entwickeln?

Steinbrecher: Tatsächlich würde es darauf hinauslaufen, ja. Die Richtlinie sieht zwar Ausnahmen vor. Aber mit einer Plattform, deren Zweck es ist, Fotos auszutauschen und auf der Werbung geschaltet wird – was ja mittlerweile bei den meisten Plattformen der Fall ist - bin ich ganz schnell im Anwendungsbereich der Richtlinie drin.

Quelle: AZ

Du meine Güte, so schlimm ist das? Echt jetzt? Kein schlechter Scherz?

Ja, hätte das doch nur jemand den Abgeordneten der CxU rechtzeitig gesagt und sie vor den unausweichlichen Folgen ihres Handelns gewarnt! Dann hätten sie doch bestimmt mit Sicherheit anders abgestimmt. Clown 

Aber der Klartexter versucht mir hier immer noch fortgesetzt und im Brustton der Überzeugung erklären, dass das Internet jetzt nicht kaputt ist. Lol (Stimmt sogar aus seiner Sicht, aber nur weil dieses Forum keine Werbung beinhaltet. Der Unterschied ist lediglich: Früher hätte er das jederzeit ohne weiteres machen können. In Zukunft kann er das nur noch, wenn er gleichzeitig auch einen Upload-Filter installiert. Für weit mehr als 95 % aller Webseiten mit User-Content trifft das aber nicht zu, weil für sie die Werbung ein wesentlicher Bestandteil der Finanzierung ist, wenn nicht sogar die einzige Geldquelle.)

Josef

In einer Gesellschaft, in der jeder das Recht und das Eigentum des anderen achtet, ist es nicht notwendig, sein Haus oder sein Auto abzuschließen. Jeder kann davon ausgehen, dass jeder Mitmensch nur diejenigen Häuser und Autos nutzt, die ihm selbst gehören oder die man ihm erlaubt hat zu nutzen. Und dafür eine faire Entlohnung zahlt, damit er sie auch weiter nutzen kann.

Sobald aber die ersten anfangen, einfach auch alle anderen Häuser und Autos als ihr Eigentum zu betrachten und sie unerlaubt zu nutzen - mit oder sogar ohne Bezahlung - werden mehr und mehr Menschen dazu übergehen, ihr Haus und ihr Auto abzuschließen, um das zu verhindern.

Wer zerstört nun die freie Gesellschaft? Der mit dem Schlüssel oder der, der unberechtigt - mit oder sogar ohne Bezahlung - anderer Leute Auto und Haus nutzt? Und ist es wirklich fair zu sagen "Ihr macht meine Freiheit und die Freie Welt kaputt, weil Ihr jetzt Eure Autos und Häuser abschließt"?

Eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Schlüsseln und deren korrekte Funktionsweise oder eine Verpflichtung oder Freiwilligkeit, sie zu benutzen, ist an dieser Stelle genau so sinnlos und am Problem vorbei... wie eine Diskussion über Sinn, Unsinn, Funktionsweise und Verpflichtung von Upload-Filtern...

Martin

(28.03.2019, 00:17)Josef schrieb: [ -> ]In einer Gesellschaft, in der jeder das Recht und das Eigentum des anderen achtet, ist es nicht notwendig, sein Haus oder sein Auto abzuschließen. Jeder kann davon ausgehen, dass jeder Mitmensch nur diejenigen Häuser und Autos nutzt, die ihm selbst gehören oder die man ihm erlaubt hat zu nutzen. Und dafür eine faire Entlohnung zahlt, damit er sie auch weiter nutzen kann.

Sobald aber die ersten anfangen, einfach auch alle anderen Häuser und Autos als ihr Eigentum zu betrachten und sie unerlaubt zu nutzen - mit oder sogar ohne Bezahlung - werden mehr und mehr Menschen dazu übergehen, ihr Haus und ihr Auto abzuschließen, um das zu verhindern.

Wer zerstört nun die freie Gesellschaft? Der mit dem Schlüssel oder der, der unberechtigt - mit oder sogar ohne Bezahlung - anderer Leute Auto und Haus nutzt? Und ist es wirklich fair zu sagen "Ihr macht meine Freiheit und die Freie Welt kaputt, weil Ihr jetzt Eure Autos und Häuser abschließt"?

Eine Diskussion über Sinn und Unsinn von Schlüsseln und deren korrekte Funktionsweise oder eine Verpflichtung oder Freiwilligkeit, sie zu benutzen, ist an dieser Stelle genau so sinnlos und am Problem vorbei... wie eine Diskussion über Sinn, Unsinn, Funktionsweise und Verpflichtung von Upload-Filtern...

Quark wird durch Treten nicht besser, nur breiter. Wenn eine körperliche Sache entwendet wird, fehlt sie dem Besitzer real. Wenn jemand bei Youtube irgend ein Liedchen hört, das er ohnehin nicht kaufen würde, verliert niemand etwas. Wenn Youtube als Rechteverwerter auftritt, dann muss ein geigneter Modus Operandi gefunden werden. Uploadfilter mit EU-hörigen Klatschäffchen im Schlepptau sind keine Lösung. Ein sinnvoller Ansatz wäre, eine Art Flatrate für Medieninhalte einzuführen, die dann jeder abzuführen hätte und die üblichen Verdächtigen (GEZ, Gema etc.) ablöst. Auch das Abmahn-Unwesen wäre damit beendet.

Martin

leopold

(28.03.2019, 01:05)Martin schrieb: [ -> ]Quark wird durch Treten nicht besser, nur breiter. Wenn eine körperliche Sache entwendet wird, fehlt sie dem Besitzer real. Wenn jemand bei Youtube irgend ein Liedchen hört, das er ohnehin nicht kaufen würde, verliert niemand etwas. Wenn Youtube als Rechteverwerter auftritt, dann muss ein geigneter Modus Operandi gefunden werden. Uploadfilter mit EU-hörigen Klatschäffchen im Schlepptau sind keine Lösung. Ein sinnvoller Ansatz wäre, eine Art Flatrate für Medieninhalte einzuführen, die dann jeder abzuführen hätte und die üblichen Verdächtigen (GEZ, Gema etc.) ablöst. Auch das Abmahn-Unwesen wäre damit beendet.

Martin

Wenn es keine Liedchen "for free" mehr gibt, wird der ein oder andere sehr wohl wieder dafür bezahlen. Ich weiß zudem gar nicht, was Sie wollen: Sie machen seit der Entscheidung ständig Vorschläge, wie das Problem nun gelöst werden könnte. Und Sie sind sicher nicht der Einzige, d. h. die Reform der EU wirkt bereits, obwohl sie noch gar nicht in Kraft getreten ist.

Martin

(28.03.2019, 08:40)leopold schrieb: [ -> ]Wenn es keine Liedchen "for free" mehr gibt, wird der ein oder andere sehr wohl wieder dafür bezahlen. Ich weiß zudem gar nicht, was Sie wollen: Sie machen seit der Entscheidung ständig Vorschläge, wie das Problem nun gelöst werden könnte. Und Sie sind sicher nicht der Einzige, d. h. die Reform der EU wirkt bereits, obwohl sie noch gar nicht in Kraft getreten ist.

Kaum einer wird bezahlen, weil sich die Masse dann eben aus dem Nicht-EU Ausland bedienen wird. Ich mache keine Vorschläge sondern zeige Alternativen und Problemstellungen auf, weil ich mich mit der Thematik auskenne. Ein Zustand, der Ihnen verständlicherweise komplett fremd sein dürfte.

Martin

Bogdan

Was ist Geistiges Eigentum?

und es ist gemäß EU-Grundrechtecharta Artikel 17 und EMRK und GG Artikel 14 geschützt.
(28.03.2019, 01:05)Martin schrieb: [ -> ]Quark wird durch Treten nicht besser, nur breiter. Wenn eine körperliche Sache entwendet wird, fehlt sie dem Besitzer real. Wenn jemand bei Youtube irgend ein Liedchen hört, das er ohnehin nicht kaufen würde, verliert niemand etwas. Wenn Youtube als Rechteverwerter auftritt, dann muss ein geigneter Modus Operandi gefunden werden. Uploadfilter mit EU-hörigen Klatschäffchen im Schlepptau sind keine Lösung. Ein sinnvoller Ansatz wäre, eine Art Flatrate für Medieninhalte einzuführen, die dann jeder abzuführen hätte und die üblichen Verdächtigen (GEZ, Gema etc.) ablöst. Auch das Abmahn-Unwesen wäre damit beendet.

Martin

Sie arbeiten doch im IT-Bereich, Martin. Nehmen wir mal an, Sie entwickeln eine bestimmte Software, welche Ihnen bei der Entwicklung auch Kosten verursacht. Nun kaufe ich diese Software, und weil ich von ihr begeistert bin, will ich sie auch anderen Usern zur Verfügung stellen und lade sie auf ein entsprechendes Portal hoch. Nichts anderes passiert bei YouTube, die verdienen dann zwar nichts an Ihrer Software, dafür aber an den Werbungseinnahmen, die nicht zuletzt dank Ihrer Software fließen. Ich glaube kaum, dass Sie da begeistert wären oder das Ganze als Werbung für Ihre Software ansehen würden.

Zudem glaube ich auch kaum, dass Sie mit einem Anteil an irgendeiner Flatrate einverstanden wären, denn das wären Centbeträge, wohingegen Ihnen die Software beim Verkauf ungleich mehr Euros bringen würde.
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