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Normale Version: Warum Augsburger ihre Mülltonne reparieren müssen
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Martin

(21.10.2017, 20:04)PuK schrieb: [ -> ]Nein, keine mit noch losem Deckel. Das wäre ja totaler Old-Style bzw. finsterstes Mittelalter. Wir haben wenigstens halbwegs in der Gegenwart gelebt, schon damals und auf unserem Briefkasten stand nicht "Familie Feuerstein". Wir hatten also schon so ein verzinktes Dingens mit Klappdeckel. Musste man glaube ich sogar haben. Ein loser Deckel hätte mit dem Müllauto gar nicht funtkioniert. Was wir hatten, war noch vor Kurzem der letzte Schrei bei Mülltonnen. Und dann zogen wir um. Und es war vorher leichter, da würde ich mindestens einen Zwanziger drauf verwetten.

P.S.: Die Posts haben sich jetzt irgendwie überschnitten. Aber ich lasse das einfach so stehen.

Was Du als finsteres Mittelalter bezeichnest, ist bei mir noch lebhafte Erinnerung aus den 1970er und 1980er Jahren. Ab und an ließ ein Tonnenmann einen Deckel beim Leeren fallen, dann waren auch im Friedhof in der Nähe alle wach. 

Übrigens:

Eine 120 Liter Mülltonne aus Kunststoff wiegt 10 Kilo:
https://www.amazon.de/Sulo-1065269-Vario...B000XUN6H6

Eine gleich große aus Blech wiegt 30 Kilo:
https://www.amazon.de/E-K-H-Plauen-GmbH-...B004IT6FL2

Martin

bbuchsky

(21.10.2017, 19:47)Martin schrieb: [ -> ]Ernsthaft? Mit diesen Eisenprügeln waren die Bandscheiben bei den Arbeitern doch spätestens mit 45 am Ende. Auf den Geräuschaspekt wurde bereits eingegangen. Daneben gibt es noch den Hygiene-Aspekt, d. h. die Plastikdinger lassen sich einfacher reinigen. Und wären vermutlich sogar langlebiger, würde man vernünftige Kunststoffe und Stärken verwenden.

Martin

Ernsthaft. Allein der Recyclingeffekt zählt.

Eine neue, wunderbare Bauauflage für MFH, die kellerbasierte Tonnen haben:

Hydraulische Hubvorrichtung im Tonnenschacht!

TÜV-Abnahme alle 5 Jahre, Einführung des Kellerrentners und Hubsachverständigen, zweite Auflage wäre die Tonnenwaschanlage in der Waschküche, noch ein Rentner..........

Umsatz! Meter!! Tonnen!!!!

forest

(21.10.2017, 20:23)Martin schrieb: [ -> ]Eine 120 Liter Mülltonne aus Kunststoff wiegt 10 Kilo:
https://www.amazon.de/Sulo-1065269-Vario...B000XUN6H6

Es gibt da noch Verbesserungsmöglichkeiten, aber bestimmt weiß das der Hersteller längst.
- Der Tonnenhohlraum ist möglichst glatt, auch an seinem Boden, der bisher die Ausnehmungen für die Achse vorsieht. Je weniger Oberfläche, desto entleerungsfreundlicher, sogar wirtschaftlicher herstellbar.
- Das 'Fahrwerk' ist angeschraubt und auswechselbar. Es sind dafür eingespritzte Gewindebuchsen im Tonnenkörper. Nicht aufwendig, für Kunststofffritzen ein Klacks.
- Ein neues Werkzeug für den Innenstempel (Kern), etwa wegen größerer Wandstärke, ist bei den Dimensionen kein Klacks. Da lohnt eine gründlich optimierte Neukonstruktion samt Werkzeugkosten auf Dauer eher.
- Bei unveränderten Werkzeugen gäbe es noch die Möglichkeit, hochwertigeren Kunststoff zu nehmen. Der ist üblicherweise teurer, allerdings stellt er zudem höhere Anforderungen an die Werkzeugstabilität und die Produktionsmaschinen (Temperaturen, Zuhaltekraft).

Sophie

Die Bewohner des LANDKREISES müssen ihre Tonnen reparieren -

die Bewohn der STADT ihren Gartenabfall in die Wertstoffhöfe fahren oder eine weitere oder größere braune Tonne bestellen, wenn die Kapazität der normalen im Herbst nicht ausreicht, das Laub zu beseitigen.

Dazugestellte Plastiksäcke mit Laub werden nicht mehr akzeptiert, weil sie das kostbare Kompostiergut zu stark in Mitleidenschaft ziehen. Tatsächlich schmeißen die die Plastiksäcke mit dem Laub in den Sammelwagen. Das hätte ich nicht gedacht. Ich hätte angenommen, den reißt man auf und schüttelt das Laub in den Müllwagen.

Im Stadtrat diskutierte man kontrovers. Es gab vernünftige Stimmen, die meinten, eigene Fahrten zum Wertstoffhof wären schlecht für die Umweltbilanz, man lade dem Bürger immer mehr öffentliche Aufgaben auf und mit dieser Regelung gelange nur noch mehr Biomüll in die Restmülltonne. Der Umweltreferent blieb allerdings unbeeindruckt. So wird's gemacht - zack Satzungsänderung.

Die Tonnen kosten zwar keine Müllgebühren extra - auch nicht das Bestellen einer größeren - es ist aber immer eine Frage des Platzes. Und wenn man nur einmal im Jahr für drei bis vier Wochen einen größeren Anfall an Biomüll hat, ist es reichlich überflüssig, sich die übrigen 11 Monate so ein Monster vor die Tür zu stellen oder ein zweites braunes Tönnchen.

Ich würde ja das Laub nehmen und es auf die nächstgelegene städtische Grünanlage kippen oder auf den Gehweg dann können die Mitarbeiter des Stadtreinigungsamtes es dort selbst aufsammeln. So was nennt sich selbsttätige Hilfe. 


http://www.augsburger-allgemeine.de/augs...45541.html

http://www.augsburger-allgemeine.de/augs...12831.html

PuK

(22.10.2017, 15:16)Sophie schrieb: [ -> ]Die Bewohner des LANDKREISES müssen ihre Tonnen reparieren -

die Bewohn der STADT ihren Gartenabfall in die Wertstoffhöfe fahren oder eine weitere oder größere braune Tonne bestellen, wenn die Kapazität der normalen im Herbst nicht ausreicht, das Laub zu beseitigen.

Ich dachte, der Unterschied zwischen Land und Stadt wäre inzwischen ausreichend herausgearbeitet worden. Aber gut...

Das Problem ist ein ganz anderes.

Wir trennen alle säuberlich unseren Müll und wir spülen sogar die leeren Joghurtbecher nochmal, bevor wir sie in die gelbe Tonne werfen. Und dann ist der ganze Müll so gut sortiert, dass so gut wie nichts Brennbares mehr im Restmüll in der grauen Tonne drin ist. Das ganze Papier und das Plastik wurden ja vorher aussortiert. Was soll die Müllverbrennungsanlage denn dann verbrennen, wenn so gut wie nichts mehr drin ist, was brennt?

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Man kann Gas oder Erdöl zuheizen. Oder man schmeißt den Plastikmüll aus der gelben Tonne wieder mit dem Restmüll aus der grauen Tonne zusammen, dann brennt der Ofen auch.

Das ist kein zynischer Witz übrigens, sondern mein voller Ernst. Das läuft jeden Tag so in deutschen Müllverbrennungsanlagen ab. Sowohl das mit dem Gas und dem Öl als auch das mit der rückgängig gemachten Müllsortierung.

Wir lügen uns da mit großem Aufwand selber was vor.

Und der größte Witz ist, dass die Müllverbrennungsanlagen bei uns völlig überdimensioniert sind. Die Bedarfsberechnungen dafür stammen zum größten Teil noch aus der Zeit, als jede gelesene Zeitung in der Mülltonne landete. Nicht in der grünen, sondern in der grauen. Grüne Tonnen gab es nämlich noch gar nicht, als die Müllverbrennungsanlagen geplant wurden. Und jetzt wird der Müll aus der grauen Tonne immer weniger, und die Anlagen haben immer noch den gleichen Hunger. Die brauchen Futter. Deshalb importiert man jetzt im großen Stil Müll aus dem Ausland, aus England zum Beispiel. Nur, damit bei uns die Müllverbrennungsanlagen am Laufen bleiben. Denn die müssen sich ja amortisieren, und dazu müssen sie 50 Jahre oder so ununterbrochen laufen.

Pervers ist das alles.

Sophie

(22.10.2017, 15:37)PuK schrieb: [ -> ]Das Problem ist ein ganz anderes.

Das ist auch ein Problem, ja. Hast Du gut dargestellt, war mir aber bekannt. Das mit dem Laub ist neu. Laubfrisch sozusagen.

forest

(22.10.2017, 15:37)PuK schrieb: [ -> ]Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Man kann Gas oder Erdöl zuheizen.

Man könnte auch 27.000 Kaffeebecher täglich zuheizen.

Zitat:Jeden Tag landen allein in Augsburg schätzungsweise rund 27000 Einweg-Kaffeebecher im Müll. 

http://www.augsburger-allgemeine.de/augs...28271.html

Lueginsland

(22.10.2017, 15:51)Sophie schrieb: [ -> ]..../...      Laubfrisch sozusagen.

Wer isch des?
Ich kenn`nur den     [Bild: 150119-nabu-laubfrosch-frank-derer6.jpeg]

Sophie

(22.10.2017, 18:05)Lueginsland schrieb: [ -> ]Wer isch des?
Ich kenn`nur den     [Bild: 150119-nabu-laubfrosch-frank-derer6.jpeg]

Oh, der ist für die Biotonne aber zu schade. Quak.

PuK

(22.10.2017, 18:29)Sophie schrieb: [ -> ]Oh, der ist für die Biotonne aber zu schade. Quak.

Wir hatten mal einen Gartenteich. Ich hätte die Quaks liebend gerne in der Biotonne entsorgt. Tot oder lebendig, wäre mir egal gewesen. Du konntest nachts eigentlich nicht bei offenem Fenster schlafen vor Lärm. Ein geschlossenes Fenster war im Sommer aber auch keine Option, sonst hätten da drin 30° geherrscht. Das Zimmer war unterm Dach.

Das ist laut, wenn die Viecher quaken. Und sie quaken nicht tagsüber. Die quaken hauptsächlich nachts. Und im Sommer, wenn man gerne das Fenster auf hätte. Im Winter verhalten sie sich ruhig, wenn das Fenster zu ist, diese gehässigen Mistviecher.

Ich hätte sie in schlaflosen Nächten, die ich ihretwegen verbracht habe, liebend gerne erlegt, aber nachts konnte man sie nicht sehen, weil es zu dunkel war. Und wenn man ihnen dennoch am Teich nachspürte, verhielten sie sich plötzlich still. Dann konnte man sie auch nicht hören. Aber wenn man wieder weg war, fingen sie zuverlässig nach 30 Sekunden wieder an zu quaken. Wo sie sich am Tag versteckt haben, weiß ich bis heute nicht.

Ich hatte schon meinen Vater gefragt, ob wir den Teich nicht lieber vielleicht zuschütten. Aber dem war das egal. Der hat nicht mehr so gut gehört.

Zitat:Ich weiß nicht, was du hast. Ich hab nichts gehört heute Nacht.

Dass ich die halbe Nacht wach war wegen den verdammten Fröschen, war dem vollkommen egal. Eltern können so grausam sein!

Meine Mutter hat sich rausgehalten. Und ich musste mit dem Quak leben.

Ich mag seit damals keine Frösche mehr und bin heilfroh, dass es hier keine gibt. Manchmal kommen hier Enten vorbei und laufen unten im Garten rum. Die machen auch Geräusche, aber nur am Tag und viel angenehmere, und vor allem viel leiser. Und die gehen dann auch wieder weg. Denen werfe ich gerne ein bisschen Brot runter, wenn ich sie sehe. Aber Frösche werden sesshaft, und sie sind im Sommer nachts laut. Deshalb sind das Problemfrösche.
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