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Hohe Mieten: Armutsquote ist in westdeutschen Großstädten am höchsten
#41

(04.03.2017, 19:11)leopold schrieb:  Natürlich gibt es auch Fälle, wie die von Ihnen beschriebenen. Die große Masse sieht anders aus. Die Leute haben Zeit und Geld für jeden Blödsinn, nur nicht für die Erziehung ihrer Kinder. Die Schulen können das dann ausbaden.

Der vermeintliche Elfenbeinturm sind  übrigens die täglichen Erfahrungen in Mittel- und Grundschulen, über die ich sehr viel höre von Lehrern, die dort arbeiten.

Meine Erfahrungen beziehen sich auch auf Schulen, vor allem aber auf Erzählungen und Berichte von Mitarbeitern von Wohlfahrtsverbänden, die in den einschlägigen Bereichen arbeiten (Schuldnerberatung, Tafel, Fairkauf etc.)

Richtig, die Leute haben Geld für jeden Blödsinn. Sie unterliegen - wenn auch auf bescheidene Art - demselben Konsumzwang wie Gutverdienende, die mit überdimensionierten SUV's durch die Städte cruisen und/oder sich groteske Heimkinoanlagen und sauteure Armbanduhren kaufen.
Und jetzt sagen Sie mir bitte, warum sich gerade die weniger gebildeten Armen und Ärmeren in unserer Gesellschaft diesem Konsumzwang entziehen können und auf ihre bescheidenen Statussymbole verzichten sollten, wenn es vielen Angehörigen der gut gebildeten Mittel- und Oberschicht im Traum nicht einfiele, das zu tun.
Sagen Sie jetzt nicht, die Armen müsste doch einsehen, dass sie sich das nicht leisten können. Erstens kann man mit Ratenzahlungen fast alles kaufen und zweitens gilt hier wie dort die alte Regel: Mehr Schein als Sein.
#42

(04.03.2017, 17:25)leopold schrieb:  Die geistige Verarmung hat mit dem Wirtschaftssystem wenig zu tun, sondern es liegt schon auch heute noch in der Verantwortung des Einzelnen, wie er mit seinen geistigen Ressourcen und denen seiner Kinder umgeht. Nicht für alles ist das "System" verantwortlich.

Wie soll denn z.B. eine Mutter mit ihren "geistigen Ressourcen" umgehen, wenn sie von ihrem Mann mit den Kindern sitzen gelassen wird und sich das Prachtstück um den Unterhalt drückt? Ihre völlige Entrückung von der Realität ist kaum noch zu fassen.

Martin
#43

(04.03.2017, 19:35)Martin schrieb:  Wie soll denn z.B. eine Mutter mit ihren "geistigen Ressourcen" umgehen, wenn sie von ihrem Mann mit den Kindern sitzen gelassen wird und sich das Prachtstück um den Unterhalt drückt?

Sie können sich noch viele Einzelschicksale ausdenken. Die Situation in den Schulen erklärt das nicht.
#44

(04.03.2017, 19:32)Serge schrieb:  Richtig, die Leute haben Geld für jeden Blödsinn. Sie unterliegen - wenn auch auf bescheidene Art - demselben Konsumzwang wie Gutverdienende, die mit überdimensionierten SUV's durch die Städte cruisen und/oder sich groteske Heimkinoanlagen und sauteure Armbanduhren kaufen.
Und jetzt sagen Sie mir bitte, warum sich gerade die weniger gebildeten Armen und Ärmeren in unserer Gesellschaft diesem Konsumzwang entziehen können und auf ihre bescheidenen Statussymbole verzichten sollten, wenn es vielen Angehörigen der gut gebildeten Mittel- und Oberschicht im Traum nicht einfiele, das zu tun.
Sagen Sie jetzt nicht, die Armen müsste doch einsehen, dass sie sich das nicht leisten können. Erstens kann man mit Ratenzahlungen fast alles kaufen und zweitens gilt hier wie dort die alte Regel: Mehr Schein als Sein.

Sehen Sie, damit bestätigen Sie ja meine These, dass die Leute für sich selbst verantwortlich sind. Der eine packt's, der andere nicht und leider sind es immer weniger, die ein normales Verhältnis zum Konsum entwickeln. Von den Leuten, die ich kenne, braucht kaum einer Statussymbole, obwohl es sich die meisten leisten könnten. Auffällig werden in der Regel nur die, die sonstige Defizite ausgleichen müssen. Aber wen wollen Sie dafür verantwortlich machen, wenn nicht diese Leute selbst? Da war vor 30 Jahren übrigens auch nicht anders, leider gibt es heute Konsumartikel, mit denen die Leute ihre Kinder reichlich ausstatten und sie damit der Verblödung anheim geben.
Gehen Sie mal mit offenen Augen durch die Stadt: Mütter sitzen mit ihren Kindern am Spielplatz und starren in ihr Handy, Mütter fahren mit ihrem Kind im Bus und starren in ihr Handy. Zu Hause wird es auch nicht anders sein. Wenn die Kinder dann selbst solche Geräte haben, sind alle zufrieden. Kommunikation findet nicht mehr statt.
#45

(04.03.2017, 20:13)leopold schrieb:  Sehen Sie, damit bestätigen Sie ja meine These, dass die Leute für sich selbst verantwortlich sind. Der eine packt's, der andere nicht und leider sind es immer weniger, die ein normales Verhältnis zum Konsum entwickeln. Von den Leuten, die ich kenne, braucht kaum einer Statussymbole, obwohl es sich die meisten leisten könnten. Auffällig werden in der Regel nur die, die sonstige Defizite ausgleichen müssen. Aber wen wollen Sie dafür verantwortlich machen, wenn nicht diese Leute selbst? Da war vor 30 Jahren übrigens auch nicht anders, leider gibt es heute Konsumartikel, mit denen die Leute ihre Kinder reichlich ausstatten und sie damit der Verblödung anheim geben.
Gehen Sie mal mit offenen Augen durch die Stadt: Mütter sitzen mit ihren Kindern am Spielplatz und starren in ihr Handy, Mütter fahren mit ihrem Kind im Bus und starren in ihr Handy. Zu Hause wird es auch nicht anders sein. Wenn die Kinder dann selbst solche Geräte haben, sind alle zufrieden. Kommunikation findet nicht mehr statt.

Sie verlangen, dass Arme dem Konsumzwang eher widerstehen sollten als gutbebildete Gutverdiener? Aus Vernunftsgründen?
Wer ein ziemlich freudloses Leben knapp am Existenzminimum führt, möchte auch etwas haben vom Kuchen, von dem alle anderen essen können.
So einfach ist das.
Der Staat hat in meinen Augen eine Pflicht, sich um diese Menschen zu kümmern. Dass sie in ihren gelernten Jobs keine oder kaum Arbeit mehr finden, dass sie mehrere Jobs nebeneinander ausüben müssen, um über ein bisschen mehr Geld als ein H4-ler zu verfügen, ist nicht zuvorderst ihre Schuld.
#46

(04.03.2017, 20:00)leopold schrieb:  Sie können sich noch viele Einzelschicksale ausdenken. Die Situation in den Schulen erklärt das nicht.

Offenbar war es doch besser, als das Einkommen eines Elternteils für das Leben noch reichte und sich jemand zu Hause um die Kinder kümmerte.

Martin
#47

(04.03.2017, 20:47)Serge schrieb:  Sie verlangen, dass Arme dem Konsumzwang eher widerstehen sollten als gutbebildete Gutverdiener? Aus Vernunftsgründen?
Wer ein ziemlich freudloses Leben knapp am Existenzminimum führt, möchte auch etwas haben vom Kuchen, von dem alle anderen essen können.
So einfach ist das.
Der Staat hat in meinen Augen eine Pflicht, sich um diese Menschen zu kümmern. Dass sie in ihren gelernten Jobs keine oder kaum Arbeit mehr finden, dass sie mehrere Jobs nebeneinander ausüben müssen, um über ein bisschen mehr Geld als ein H4-ler zu verfügen, ist nicht zuvorderst ihre Schuld.

Der Staat kümmert sich, nur nehmen die Leute oft die Hilfe nicht an, weil sie gar nicht einsehen, dass sie Hilfe brauchen. Ich habe gerade nochmal meine Frau gefragt, die als Lehrerin in einer Schule in einem nicht so guten Augsburger Viertel arbeitet. Geld ist in den Familien der Problemschüler selten ein Problem: Das ist ausreichend da für hippe Frisuren, Handys, Fernseher im Kinderzimmer, Computerspiele, Urlaubsreisen, usw.; das Problem sind in der Regel die Eltern selbst, die ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegen, aber oft kein Problembewusstsein entwickeln: Schuld sind immer die anderen, die Schule, der Ehemann, die Ehefrau und was ihnen sonst so einfällt. Die Kinder werden zwar in die Schule gefahren, ob die Hausaufgaben gemacht wurden oder ob der Schulranzen gepackt ist, interessiert die Eltern oft nicht.

Sie glauben doch nicht im Ernst, dass mehr Geld vom Staat die Probleme von Leuten löst, die nicht mit Geld umgehen können, die wie verrückt Dinge im Internet bestellen, die sie sich nicht leisten können und die sie auch gar nicht brauchen.
#48

(04.03.2017, 21:16)leopold schrieb:  Der Staat kümmert sich, nur nehmen die Leute oft die Hilfe nicht an, weil sie gar nicht einsehen, dass sie Hilfe brauchen. Ich habe gerade nochmal meine Frau gefragt, die als Lehrerin in einer Schule in einem nicht so guten Augsburger Viertel arbeitet. Geld ist in den Familien der Problemschüler selten ein Problem: Das ist ausreichend da für hippe Frisuren, Handys, Fernseher im Kinderzimmer, Computerspiele, Urlaubsreisen, usw.; das Problem sind in der Regel die Eltern selbst, die ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegen, aber oft kein Problembewusstsein entwickeln: Schuld sind immer die anderen, die Schule, der Ehemann, die Ehefrau und was ihnen sonst so einfällt. Die Kinder werden zwar in die Schule gefahren, ob die Hausaufgaben gemacht wurden oder ob der Schulranzen gepackt ist, interessiert die Eltern oft nicht.

Sie glauben doch nicht im Ernst, dass mehr Geld vom Staat die Probleme von Leuten löst, die nicht mit Geld umgehen können, die wie verrückt Dinge im Internet bestellen, die sie sich nicht leisten können und die sie auch gar nicht brauchen.

Okay,
Fazit: Es geschieht ihnen also recht. Und die Kinder sollen gucken, dass sie selbst was auf die Reihe bekommen. Oder wie?

Übrigens: Wenn Geld kein Problem ist, dann reden wir von der falschen Zielgruppe.
Ich rede von den Familien oder Alleinerziehenden, die sich an Caritas oder an die Diakonie wenden, wenn die Waschmaschine kaputt ist, weil sie nicht genügend Geld haben, sich eine neue zu kaufen. Dasselbe mit Fernsehgeräten oder Küchenherd.
Die die Stromrechnung nicht bezahlen können. Stromabschaltung. Bei denen hohe Stromrechnungen aufgelaufen sind, weil sie im Winter wegen der maroden Zentralölheizung (man kann sich die Wohnung vorstellen, bezahlbar, aber ...) mit Radiatoren heizen müssen. Die dann Geld von der Caritas oder der Diakonie für ein neues Bett bekommen bei Ikea bekommen, aber kein eigenes Auto haben und den Transport nicht bezahlen könnten, wenn nicht ...
Oder Erstausrüstung für Erstklässler.
Da kommt dann auch die Kartei der Not ins Spiel.
Wenn es die karitativen Einrichtungen nicht gäbe, die die größte Not schnell und meist recht unbürokratisch lindern, hätte der Staat allergrößte Probleme. Dann gäbe es ein echtes Proletariat.
Und dann wundert man sich, wer alles die AfD wählt ...
#49

(04.03.2017, 21:13)Martin schrieb:  Offenbar war es doch besser, als das Einkommen eines Elternteils für das Leben noch reichte und sich jemand zu Hause um die Kinder kümmerte.

Martin

Natürlich ist das die optimale Voraussetzung. Aber: Die meisten Ehepartner arbeiten doch, nicht weil das Geld nicht reicht, sondern weil man sich was leisten will, weil sich beide verwirklichen wollen, unabhängig sein wollen und weil die heutigen 1- oder 2-Kind-Familien kaum lebensausfüllend sind. In der Regel arbeiten auch eher selten beide Ehepartner in Vollzeit.
#50

(04.03.2017, 21:37)leopold schrieb:  Natürlich ist das die optimale Voraussetzung. Aber: Die meisten Ehepartner arbeiten doch, nicht weil das Geld nicht reicht, sondern weil man sich was leisten will, weil sich beide verwirklichen wollen, unabhängig sein wollen und weil die heutigen 1- oder 2-Kind-Familien kaum lebensausfüllend sind. In der Regel arbeiten auch eher selten beide Ehepartner in Vollzeit.

Sie haben wirklich eine sehr sehr eingeschränkte Sicht in dieser Problematik.
Nur in aller Kürze:
Bei den heutigen Mieten und Immobilienpreisen (und das geht ja schon jahrelang so) ist es für schätzungsweise die Hälfte der Familien nicht möglich, die ganzen anfallenden Kosten inklusive des größten Batzens, nämlich den der Miete, mit nur einem Verdiener zu bezahlen. Für viele wird es auch mit einem zweiten Verdiener eng (und jetzt nähern wir uns langsam der Gruppe, von der hier seit einigen Beiträgen die Rede ist), vor allem, wenn man wegen der Kinder eine größere Wohnung braucht.
Andere Gründe wie die von Ihnen genannten werden sicher auch eine Rolle spielen, auch der, dass man sich ja auch noch etwas anderes leisten will als nur eine gerade noch bezahlbare Wohnung.
Ganz zu schweigen von Immobilien, die derzeit die einzig sichere Form der Geldanlage sind. Dort muss man Doppelverdiener sein, wenn man nicht zu den Großverdienern gehört.

Zu Ihrer These, dass "die heutigen 1- oder 2-Kind-Familien kaum lebensausfüllend sind", hätte ich gerne eingehendere Erläuterungen und Begründungen.

PS: Auch Kinder "muss" man sich leisten können. Sie kosten sehr viel, deutlich mehr, als durch Kindergeld und Steuerfreibeträge aufgefangen wird.
Thema geschlossen


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