10.02.2017, 22:30
Es gab übrigens mal diesen Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Ich weiß nicht, ob es das noch gibt, aber vor 25 Jahren oder mehr wurde darüber regelmäßig im Fernsehen berichtet, vornehmlich im BR, soweit ich mich erinnern kann. Das war eben ein bayerischer Wettbewerb, kein bundesweiter.
Und natürlich gewann jedes Jahr das "schönste" Dorf Bayerns.
Und was genau an diesem Dorf jetzt schöner war als an anderen Dörfern, wurde durch eine Jury entschieden. Die "Schönheit" des Dorfes musste also innerhalb dieser Jury konsensfähig sein. Wenn die Jury aus 12 Leuten besteht, dann genügt es nicht, wenn zwei davon das Dorf für wunderschön, politisch voll in Ordnung und künstlerisch wertvoll halten und die anderen zehn für einfach nur für hässlich. So wird man nicht das schönste Dorf, in dem sich niemand darüber ärgert, wie es im Ort aussieht.
Das meinte ich oben mit "konsensfähiger Kunst". Die sollten möglichst alle schön finden oder sich wenigstens nicht davon abgestoßen fühlen. Denn diese Art von Kunst, die möglicherweise abstoßend ist, gehört nicht auf öffentliche Plätze, sondern in Museen, Ausstellungen und Konzertsäle oder auf Festivalgelände. Damit sie dort dann die richtigen Adressaten erreicht und nicht die Leute stresst, die gezwungen sind, sich das anzusehen oder anzuhören.
Das ist mit Literatur ja genauso. Man "vergisst" nicht Charles Bukowskis "Fuck Machine" oder Henry Millers "Opus Pistorum" in der Straßenbahn, damit es irgendjemand findet, kurz reinliest und dann rot vor Scham oder auch Zorn wird. Tut man nicht. Man provoziert nicht zufällige Passanten oder Fahrgäste. Auch wenn die Bücher eigentlich ziemlich gut sind.
Und natürlich gewann jedes Jahr das "schönste" Dorf Bayerns.
Und was genau an diesem Dorf jetzt schöner war als an anderen Dörfern, wurde durch eine Jury entschieden. Die "Schönheit" des Dorfes musste also innerhalb dieser Jury konsensfähig sein. Wenn die Jury aus 12 Leuten besteht, dann genügt es nicht, wenn zwei davon das Dorf für wunderschön, politisch voll in Ordnung und künstlerisch wertvoll halten und die anderen zehn für einfach nur für hässlich. So wird man nicht das schönste Dorf, in dem sich niemand darüber ärgert, wie es im Ort aussieht.
Das meinte ich oben mit "konsensfähiger Kunst". Die sollten möglichst alle schön finden oder sich wenigstens nicht davon abgestoßen fühlen. Denn diese Art von Kunst, die möglicherweise abstoßend ist, gehört nicht auf öffentliche Plätze, sondern in Museen, Ausstellungen und Konzertsäle oder auf Festivalgelände. Damit sie dort dann die richtigen Adressaten erreicht und nicht die Leute stresst, die gezwungen sind, sich das anzusehen oder anzuhören.
Das ist mit Literatur ja genauso. Man "vergisst" nicht Charles Bukowskis "Fuck Machine" oder Henry Millers "Opus Pistorum" in der Straßenbahn, damit es irgendjemand findet, kurz reinliest und dann rot vor Scham oder auch Zorn wird. Tut man nicht. Man provoziert nicht zufällige Passanten oder Fahrgäste. Auch wenn die Bücher eigentlich ziemlich gut sind.