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Vorbild Dresdener Installation: Stellten Dschihadisten die Busse auf?
#1

Zitat:Um die Installation "Monument" in Dresden gibt es hitzige Debatten. Neuen Stoff bietet eine Aufnahme der Busse in Aleppo. Sie soll belegen, dass die Barrikade von einer dschihadistischen Organisation errichtet wurde.

Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Stellten-Dsch...95967.html 

Hm. Im März 2015 stellt eine islamistische Terrorgruppe in Aleppo mehrere Busse senkrecht auf und hisst dort ihre Flagge. Nun greift ein syrischstämmiger Künstler diese Idee auf und errichtet das gleiche Monument in Dresden. Will aber von dem Vorbild in Aleppo nichts gewusst haben. Aha...

Martin
#2

Abgesehen davon, es stellt sich ohnehin die Frage, ob ein öffentlicher Platz der richtige Ort für so eine Art von "Kunst" ist.

Klar, es geht in diesem Fall nicht anders, weil man eine riesige Halle bräuchte. Aber ich finde trotzdem, dass für so etwas ein Museum ein geeigneterer Ort ist. Dort sehen sich das Kunstwerk dann Menschen an, die das sehen wollen und sich geistig mit dem Thema und den Hintergründen beschäftigen wollen.

Es wäre mit einer Ausstellung über Stalingrad oder den 1. Weltkrieg das selbe. Wer sich das ansehen will und sich damit beschäftigen, der geht ins Museum und sieht sich das an. Aber viele Menschen wollen auf öffentlichen Plätzen (vielleicht müssen sie da jeden Tag zweimal vorbei) nicht mit dem Thema Krieg konfrontiert werden, und dann noch auf so unübersehbare Weise.

Ich sehe mir ja z.B. durchaus auch manchmal einen Horrorfilm an. Aber eben alleine oder zusammen mit jemandem, der ausdrücklich auch gerade so etwas sehen will. Aber ich käme nicht auf die Idee, Horrorfilme nachts auf Hauswände in der Innenstadt zu projizieren, damit sie jeder Passant sehen muss.

Ich halte dieses "Kunstwerk" ohnehin künstlerisch für nicht wertvoller als das "Schwarze Quadrat". Drei Busse, senkrecht aufgestellt. Weil genau das irgendjemand schon mal irgendwo gemacht hat. So wie es schon immer schwarze Quadrate gab, aber endlich hat mal jemand eines auf eine Leinwand gemalt.

Mehr außer die "künstlerische" Idee "Genau das machen wir jetzt in Dresden!" ist da nicht dahinter. Da ist nicht mehr künstlerischer Anspruch dahinter, als eine Randbegebenheit aus einem Kriegsgebiet 1:1 in Dresden nachzustellen.

Zusammenfassend: Das "Kunstwerk" ist erstens geschmack- und anstandslos und zweitens nicht gut.
#3

Ich glaube die 3 senkrechten Busse sid an anderer Stelle in diesem Forum schon mal angesprochen worden. Macht aber nix.
Meine Ansicht darüber ist, wie so oft, ziemlich knapp zusammenfassbar:
Was hat das mit Kunst zu tun? Ds ist keine Kunst - das ist Provokation. Und die Dresdner machen da auch nocht mit.
#4

(10.02.2017, 10:08)PuK schrieb:  Abgesehen davon, es stellt sich ohnehin die Frage, ob ein öffentlicher Platz der richtige Ort für so eine Art von "Kunst" ist.

Kunst ist Kunst und Politik ist Politik. Grundsätzlich finde ich Kunst an öffentlichen Plätzen ok, letztendlich war auch der Eiffelturm ein öffentliches Kunstwerk, das nach der Weltausstellung wieder entsorgt werden sollte. Es kann also durchaus viel Positives daraus erwachsen. 

Was aber gar nicht geht ist, Siegessymbolik einer Terrororganisation den Leuten als Kunst unterzujubeln. 

Martin
#5

(10.02.2017, 10:21)Martin schrieb:  Kunst ist Kunst und Politik ist Politik. Grundsätzlich finde ich Kunst an öffentlichen Plätzen ok, letztendlich war auch der Eiffelturm ein öffentliches Kunstwerk, das nach der Weltausstellung wieder entsorgt werden sollte. Es kann also durchaus viel Positives daraus erwachsen. 

Was aber gar nicht geht ist, Siegessymbolik einer Terrororganisation den Leuten als Kunst unterzujubeln.

Kunst auf öffentlichen Plätzen ist natürlich ok. Aber nicht jede Art von Kunst.

Der Eiffelturm hat abgesehen von der damals neuartigen Bauart auch einen ästhetischen Wert, der ist einfach schön. Es hat ja auch niemand etwas gegen die drei Prachtbrunnen .

Bei der "Aphrodite"  sah es aber schon ganz anders aus. Die wollte niemand sehen (und sie sieht ja auch aus wie von einem Vierjährigen mit Matsch zusammengebatzelt), und jetzt fristet sie ihr Asyl im Hof der Augsburger Allgemeine.

Es gibt Kunstwerke, die "gehen" im öffentlichen Raum, und welche die nicht gehen. Die Busse gehören zu denen, die nicht gehen.
#6

Na, wunderbar, der versammelte Kunst-Sachverstand tritt an, ordnend einzugreifen.

Hut ab!

Alles außer bronzenen Putten, die auf Sandsteinsockeln stehend in Brunnen seichen, ist fortan nicht mehr vom Begriff "Kunst" gedeckt. Auch gut. 

Ich finde es Klasse, tolle Wurst! Die Ambivalenz zwischen Verkehr und Barrikade, dafür konnte gar kein besserer Ausdruck umd kein besserer Ort gewählt werden!

Der zweite, kritische Aspekt, der in seiner Ausdruckskraft hier sämtliche Aufnahmebereitschaft überfordert, liegt in der ironischen Verwüstung unserer Innenstädte durch derlei Kunst-Werk, schließlich beruht ein großer Teil der Verwüstungen "da unten" auf Handlungen und Beschlüssen unserer Regierungen. Unsere "gemäßigten Rebellen" sind für jeden Zivilisten dort einfach nur Mörder.

Das Häßliche findet zurück zu seinem Ursprung, was läge da näher als Dresden? Die Hochburg der Herstellung blödsinniger Sachzusammenhänge erlebt ein Echo. Was solls?
#7

Ich glaube, der Künstler will einen Vergleich herstellen zwischen Assads Fassbomben und Bomber Harris' Brandbomben? Der Termin um den Jahrestag der schrecklichen Luftangriffe auf Dresden und der Ort an der Frauenkirche wird ja wohl kein Zufall sein, oder? [Bild: http://fs5.directupload.net/images/161203/dnewluyd.gif ]

Trotzdem finde ich es gar nicht gut, weil dadurch die Andacht vieler Trauernder gestört wird, die vielleicht nur für ihre Großeltern eine Kerze in der Frauenkirche anzünden wollen und mit syrischen Terroristen gar nichts am Hut haben.

Ich glaube auch nicht, dass die Dresdener das Schrott-"Kunstwerk" wirklich gewollt haben.
#8

(10.02.2017, 11:55)bbuchsky schrieb:  Alles außer bronzenen Putten, die auf Sandsteinsockeln stehend in Brunnen seichen, ist fortan nicht mehr vom Begriff "Kunst" gedeckt. Auch gut. 

Etwas kurz gegriffen, ungläubiger Seemann. Die Putten sind Sinnbild und antiker Ursprung des Fliegervolkes der Berge, um diese zu überwinden (Messerschmitt, Dornier, Airbus). Bei den Fischköppen ist das weniger ausgeprägt, aber verständlich, die sind eher für Pötte zuständig, wo man nebenbei nen Fisch fangen kann.

Die 3 Busse stehen (sic!) aufrecht für die heilige Dreifaltigkeit, deswegen neben der Kirche. Dem Kunstkenner ist der Begriff der Triade geläufiger; das schmeckt wohl auch dem Herrn der Meere besser.

A propos besser: Die Triade wird noch besser. Beim nächsten Schritt kommt Tuch drüber, nicht das berühmte blaue augsburger (Gunther von Hagens, Gribl, Körperwelten), sondern wahrscheinlich ein silbernes, dann ist es ein Christo, und schließlich - um die Triade in doppeltem Sinne zu vervollkommnen - wird sie mit Lehm beworfen.

Erraten! Eine Ode an Lüpertz himself, Freund bbuchskys!
#9

(10.02.2017, 10:46)PuK schrieb:  ....

Bei der "Aphrodite"  sah es aber schon ganz anders aus. Die wollte niemand sehen (und sie sieht ja auch aus wie von einem Vierjährigen mit Matsch zusammengebatzelt), und jetzt fristet sie ihr Asyl im Hof der Augsburger Allgemeine.

Es gibt Kunstwerke, die "gehen" im öffentlichen Raum, und welche die nicht gehen. Die Busse gehören zu denen, die nicht gehen.

My Augsburg, respektive ein Großteil der Ureinwohner, ist nicht reif für ist Lüpertz'sche Kunst. Hier wird wohl nur gegenständliche Kunst als Kunst akzeptiert.
#10

(10.02.2017, 18:35)_solon_ schrieb:  My Augsburg, respektive ein Großteil der Ureinwohner, ist nicht reif für ist Lüpertz'sche Kunst. Hier wird wohl nur gegenständliche Kunst als Kunst akzeptiert.

Ich habe nie behauptet, dass die Aphrodite überhaupt nichts mit Kunst zu tun hätte. Aber sind ist potthässlich, und das findet ein Großteil der Leute. Der weit überwiegende Großteil, sogar. Daher die Proteste damals. (Und von Lüpertz habe ich persönlich noch nichts gesehen, was ich für Kunst halte. Sieht alles aus wie das, was Kinder im Sandkasten aus Matsch formten, nur eben aus Bronze, nicht aus Matsch. Vielleicht hat er ja irgendwann mal was Gutes gemacht, aber es ist nicht im Internet zu finden. Könnte ja zumindest sein. In dubio pro reo, ich kenne sein Gesamtwerk nicht.)

Ich komme da öfter vorbei, wo sie eigentlich stehen sollte. Gezwungenermaßen, ich muss da vorbei. Und ich bin sehr froh, dass ich mir dabei nicht jedes Mal diese Statue von der künstlerischen Qualität eines Schneemanns ansehen muss. Aber die Redakteure der AZ müssen das, jedes Mal, wenn sie aus dem Fenster gucken. Vielleicht hat die Zeitung deshalb so nachgelassen, wer weiß.

Mir geht es darum, das Kunst im öffentlichen Raum einigermaßen konsensfähig sein sollte. Provozieren kann man als Künstler, wenn man eine Ausstellung macht, und da gehen dann auch nur die Leute hin, die sich gerne provozieren lassen wollen.

Jimi Hendrix hat sich ja auch nicht auf die Straße gestellt und dort seine Gitarre verbrannt. Weil die Passanten das nicht verstanden hätten, nicht hören und sehen hätten wollen, und die Polizei geholt hätten. Also hat er es auf dem Monterey-Festival gemacht. Da waren genau die Leute im Publikum, die so etwas sehen wollen.
[Video: https://youtu.be/_-7toYWFEyk ]
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