02.08.2017, 21:10
(02.08.2017, 20:10)leopold schrieb: Erstens ist der von Ihnen kritisierte Straßengrenzwert der EU ein Durchschnittswert und der Arbeitsplatzgrenzwert ein Maximalwert. Vergleichbar wären nur die beiden Maximalwerte und da sieht es dann schon ganz anders aus.
Zweitens ist der Arbeitsplatzgrenzwert vermutlich uralt und wurde lange nicht angepasst - vor dem Hintergrund, dass Stickoxid am Arbeitsplatz normalerweise kein Thema ist: Wieviele Arbeitsplätze kennen Sie, wo Verbrennungsprozesse weit über 1.500 Grad Celsius an der Tagesordnung sind? In der Kita, wie Sie suggerieren, sicher nicht. Der Straßengrenzwert der EU ist dagegen nach Vorbild der WHO erst vor wenigen Jahren eingeführt worden. Die WHO will ihn nach neuen Erkenntnissen zur Gefährdung sogar am liebsten auf 20 Mikrogramm senken.
Drittens ist es eben tatsächlich ein Unterschied, ob ich erwachsene Menschen am Arbeitsplatz schütze oder einen Grenzwert einführe, der auch die Schwächsten der Gesellschaft rund um die Uhr schützen soll.
Viertens: Haben Sie die von den Grünen beauftragte (von mir verlinkte) Untersuchung mitgekriegt, die die Schadstoffbelastung im Innenraum eines Autos, das hinter einem Diesel herfährt, gemessen hat? Hier werden sogar die hohen Arbeitsplatzgrenzwerte teilweise überschritten.
Das alles ging aus dem Artikel der AA klar hervor und Sie spielten vor Martin den Ahnungslosen. Was sollte das?
Zu erstens: Okay.
Zu zweitens: Gab es wissenschaftlich seriöse Untersuchungen, die dazu führten, das die WHO den Grenzwert für Stickoxide auf 40 Mikrogramm festlegte? Die AA schreibt Folgendes dazu:
Zitat:Kritiker sagen, dass die EU den heutigen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernommen hat. Er gehe zurück auf frühere Messungen in mehreren Städten, wie sich die Schadstoffbelastung aus dem Verkehr auf die Gesundheit der Anwohner an den Straßen auswirkt. Ob die Leute aber wirklich durch Stickoxide oder durch andere Stoffe krank wurden, sei gar nicht zu klären – etwa durch Feinstaub oder den Reifenabrieb. Soweit die Kritik....
Wie viel Stickoxid ist wirklich gefährlich? - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/wirt...72066.html
Zu drittens: Erwachsene Menschen leben nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im Straßenverkehr und zu Hause.
Und andererseits: Kein kranker oder altersschwacher Mensch hält sich acht Stunden oder mehr an Kreuzungen, in Tunnels, an vielbefahrenen Durchfahrtsstraßen und Verkehrsknotenpunkten auf. Säuglinge in der Regel auch nicht, wenn sie verantwortungsvolle Eltern haben. Auch wird dort niemand 24 Stunden am Tag die Fenster offen haben, weder im Sommer noch im Winter. Eher mal ab und zu kräfig lüften.
Zu viertens: Wenn die Grünen eine Untersuchung in Auftrag geben, ist klar, was dabei herauskommt. Ebenso, wenn die CDU oder die SPD dies tut. Die Grünen haben sich jedoch in meinen Augen im Laufe von knapp vier Jahrzehnten von einer ernstzunehmenden und wichtigen Partei zu einer opportunistischen, unglaubwürdigen und überflüssigen Partei entwickelt, ideal verkörpert durch Özi und KGE.
So gesehen bin ich bei Untersuchungen, die von den Grünen in Auftrag gegeben wurden, doppelt skeptisch. Ihr Vorliebe für ungebremste Panikmache ist bekannt.
Danke, das war's.