31.07.2017, 16:07
Die Fahrer von Dieselfahrzeugen begehen im Grunde Körperverletzung, wie eine von den Grünen beauftragte Untersuchung ergeben hat, die die Stickoxidbelastung einmal unter einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet:
In der Abgaswolke des Vordermanns
Zitat:Der Grenzwert für Stickstoffdioxid liegt bei einem Jahresmittel von 40 Mikrogramm, er wird in München an einem Viertel aller Hauptstraßen überschritten. Vergangene Woche haben Pöhler und Brenner vom Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg nun auch die Werte im Innenraum von Autos gemessen.
Ihr Resultat: Die Insassen eines normalen Wagens sind den giftigen Abgasen beinahe so konzentriert ausgesetzt, als würden sie sich direkt hinter ein Auto mit laufendem Motor stellen.
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Während der Fahrt durch München erfasst ein Gerät die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid im Freien wie im Wageninneren. Im Schnitt messen die Heidelberger Wissenschaftler über drei Tage rund 89 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft; nimmt man nur die Stoßzeiten, kommt man auf 122 Mikrogramm. Der Durchschnittswert für die Innenstadt liegt im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr bei 91 Mikrogramm, der für den Mittleren Ring bei 123, für die Autobahnen bei 78 und in den Münchner Tunnels bei 198. Mehrmals am Tag sind die beiden Forscher eine Strecke von 44 Kilometern abgefahren. Auf der Route standen Münchner Nebenstraßen und Hauptverkehrsachsen, der Mittlere Ring sowie die Autobahnen A 8 und A 995.
Im Heckenstallertunnel zum Beispiel liegt der Stickstoffdioxid-Wert außerhalb des Fahrzeugs bei 300 Mikrogramm, im Inneren sind es noch 250 - am frühen Nachmittag, bei relativ wenig Verkehr . Morgens sind die Werte mindestens doppelt so hoch, wie die Testfahrten ergeben haben. Das gilt auch im Altstadtringtunnel, wo die Kurve auf 150 für den Innenraum steigt, auf 300 für draußen. Ein generelles Ergebnis: In Tunnels und an Kreuzungen ist die Belastung verhältnismäßig hoch.
In der Abgaswolke des Vordermanns