05.05.2017, 23:41
(05.05.2017, 23:05)Der Seher schrieb: Sie werden doch diese Minderheit nicht ernst nehmen....
Ich finde es schlimm genug, dass diese Partei in den jüngsten Umfragen wieder über die 5-%-Hürde kommt.
Denn wirklich profitieren würden von einer FDP-Politik vielleicht 3 % der Bevölkerung, wenn's hoch kommt. Der Rest der Wäher ist verirrt und verrät seine eingen Interessen mit der Wahlentscheidung.
Aber ich kannte mal jemanden, der zu 100 % von Sozialleistungen lebte. Einschließlich derer für das hyperaktive, uneheliche Kind. (So Dinge wie Ganztagsbetreuung in der Kinderpsychiatrie. Sauteuer fürs System und bestimmt eines der Dinge, das die FDP als erstes abschaffen würde, ließe man sie regieren.)
Und mich dann davon überzeugen wollte, dass die FDP den Bogen raus habe. Und die Absicht bekundet hat, bei der Bundestagswahl, die gerade anstand, die FDP zu wählen. Der Vater sei nämlich Restaurantbesitzer, der wisse, wie das politisch läuft, und dass man die FDP wählen müsse, damit alles gut wird. Punkt.
Ich weiß, das ist völlig unlogisch, da fasst man sich an den Kopf. Man kann es kaum glauben, aber es gibt diese Leute. Die sägen sich den Ast ab, auf dem sie sitzen. Und sie merken es nicht mal, selbst wenn man ihnen genau darlegt, wieso und wie sie es tun.
Genau so ist das mit den Trump-Wählern. Natürlich wählten die ganzen kleinen Leute auf dem Land, die ihn wählten, gegen ihre ureigensten Interessen. Aber man sollte sich aus der vermeintlich ganz anderen und überlegenen europäischen Perspektive nicht irgendwie da drüber stellen. Denn diese Leute gibt es auch bei uns. Und man kann und sollte versuchen, sie auf den Denkfehler hinzuweisen, den sie begehen. Der Zusammenhang ist ja ganz einfach: Wähle ich als Sozialleistungsempfänger solche Leute, bricht mir das "Einkommen" weg, weil deren vordringlichstes Ziel die Abschaffung von Sozialleistungen ist.
Und das ist überraschend schwierig bis aussichtslos. Ich hätte wirklich gedacht, es wäre ziemlich einfach, wenn man nur mal ein paar Fakten erläutert. Nö. Ist es nicht. Politisch ist man konservativ bis reaktionär, persönlich lebt man vom Staat. Und dieser fundamentale Widerspruch geht im Gehirn von diesen Leuten ganz wunderbar zusammen.