11.10.2016, 10:17
(11.10.2016, 09:34)bbuchsky schrieb: Es kann als unmöglich angesehen werden, die "Fluchtursachen" zu beseitigen, es sei denn, wir opfern unseren Reichtum und schalten die Satelliten ab.
Auch wenn im Nahen Osten ein wie auch immer gearteter Frieden zustandekommen sollte, damit wäre nichts erreicht, denn die "Fluchtursache" ist nicht der Konflikt, sondern die Vision eines Auswegs.
Es ist der Weg, der inzwischen begangen wurde, der erfolgreiche Asylantrag, die Existenz eines "Sozialsystems" und asphaltierter Straßen.
Die Ursachen für die Flucht existieren schon ewig, die Wege ebenso.
Die Verbreitung der Informationen über den erfolgreichen Abschluss einer Emmigration ist neu.
Sehr gute Analyse, falsche Konsequenz. Das Sozialsystem und die asphaltierten Straßen müssen im jeweiligen Land geschaffen werden. Es offenbart ein grundsätzliches Problem der Mentalität in den erwähnten Ländern, wenn man erst gar nicht den Versuch unternimmt, Zukunft im eigenen Land zu gestalten, sondern stets nur dem brutalsten Mullah hinterher läuft und bei den ersten halbwegs freien Wahlen ohne Not wieder das religiöse Mittelalter in die Parlamente befördert. Diese Mentalität "flieht" leider mit, was zu den viel diskutierten Verwerfungen in den westlichen Ländern führt. Der gesamte arabische und nordafrikanische Raum müsste zwangsweise säkularisiert werden. Das Beispiel Israel zeigt, wie man aus einem Stück Wüste ein prosperierendes, modernes Land schaffen kann - wenn man dazu gewillt ist und das Prinzip Demokratie verstanden hat.
(11.10.2016, 09:34)bbuchsky schrieb: Solange die afrikanischen "Boat-people" nicht direkt wieder zurück nach Afrika gebracht werden, wird dieser Exodus fortgesetzt werden.
Europa wird für lange Zeit zur Festung ausgebaut werden müssen, und vom "christlichen" Leitbild dürfen wir uns endgültig verabschieden.
Die Kanzlerin übt ja schon, indem sie den afrikanischen Despoten Geld anbietet dafür, ihre überflüssigen jungen Männer von der Reise nach Europa abzuhalten. Solange die Kameras nicht hinsehen, mit allen Mitteln.
Diese Sichtweise der Welt führt zu einem zweiten Kapitel, für dass ich jetzt erstmal Kraft sammeln muss, denn da kommt der böse Europäer ins Spiel, der die Welt nach seinen Vorstellungen geordnet sehen möchte.....
Das wird nicht nett werden......
Wenn es nicht gelingt, den nahen Osten zu säkularisieren, den Islam als politische Kraft zu neutralisieren und in der Folge Stabilität, Industrie und Arbeitsplätze zu schaffen, wird Europa Festung werden müssen, ja. Die Sicht, dass der Westen erhebliche Mitschuld trägt, weil er sich in der Vergangenheit häufig eingemischt hat, teile ich nicht bzw. nur sehr eingeschränkt. Ja, der Westen unterstützte und unterstützt mitunter Diktatoren. Aber was ist denn die Alternative? Nach dem Schah kam Khomenei, nach Gaddafi und Mubarak das Chaos und Fundamentalismus. Syrien ist ein Sonderfall, da führen zwei Großmächte einen Stellvertreterkrieg bei dem Putin m.E. der Anstifter ist. Allerdings: Wären die Großmächte nicht da, würde ein kaum weniger brutaler Krieg zwischen Assad, den "Rebellen" und dem IS toben. Selbst das halbwegs aufgeklärte Tunesien kommt trotz aller Bemühungen nicht richtig in die Puschen und wird innenpolitisch von den religiösen Hardlinern zermürbt. Man kann auch die Kolonialzeit nicht als Entschuldigung für das eigene Unvermögen bis Sankt Nimmerlein missbrauchen.
Martin