18.11.2016, 12:29
(18.11.2016, 10:57)Sophie schrieb: Egal wer hier was zum Thema schreibt - es bleiben die jeweiligen Bauchbefindlichkeiten.
Die einen mit einer tiefen Abneigung gegen das sog. politische Establishment versehen, haben einen neuen Messias, von dem sie hoffen, dass er alles anders machen wird und alles besser. Den zweifelhaften Charakter dieser Person lassen sie mal weit außen vor, weil sie diese ihre Wünsche nicht gefährdet sehen wollen.
Die anderen bewerten vornehmlich diesen sowie den unerträglichen Wahlkampfauftritt von DT, weil sie sich kaum vorstellen können, dass jemand, der sich so gibt, dies nur getan haben könnte, um die notwendigen Stimmen zu ergattern. Weil seine Wankelmütigkeit schon jetzt Legende wird und man eben nicht weiß, was man von ihm überhaupt zu erwarten hat. Wie stabil er ist, wie launisch, wie verletztlich bei persönlichen Kränkungen - mit welchen Folgen.
Man kann hier täglich die Seiten vollschreiben. Resümee ziehen lassen wird sich erst in einigen Jahren . Ähnlich wie beim Brexit. Der Irakkrieg schien zunächst auch erfolgreich. Saddam wurde gemeuchelt, das Land 'befreit'. Wirklich toll toll toll. Daumen hoch, worüber die halbe Welt einst jubelte.
Voll zustimmen kann ich dem letzten Abschnitt. Und ergänzend bemerken, dass es bei Gaddafi genauso war. Und seht euch das Land (das es nicht mehr gibt) jetzt an.
Nein, es ist nicht nur Bauchgefühl und Kritik am oder gar Abneigung gegen das Establishment. Es ist mehr und es ist höchst ärgerlich, jedenfalls für mich.
Wieder mal geben nämlich die Medien nahezu unisono den Takt vor. Wie schon beim Brexit hat man auch nach der Wahl Trumps den unwiderlegbaren Eindruck, dass die Medien persönlich tief gekränkt, ja beleidigt sind, weil sie sich in ihren Einschätzungen so grob getäuscht haben. Daher der tagtägliche Rundumschlag gegen Brexit und Trump.
Ist es wirklich eine ernstzunehmende Frage, ob die Medien da auch wirklich unabhängig ihre Meinung äußern oder ob Sie nicht das machen, was sie auch vorher schon mehrheitlich taten, nämlich sich zum inoffiziellen Sprachrohr des transatlantischen Politik-Establishments von EU bis NATO zu machen?
Wer glaubt eigentlich den Bekenntnissen der verantwortlichen Politikern in der EU noch, dass sie aus den Nackenschlägen der letzten Monate WIRKLICH etwas gelernt haben bzw. lernen wollen?
Wo das doch nach nahezu jeder Wahl beteuert wurde, aber nur eine Woche lang.
Wo doch alle Kritik, alle deutlich wahrnehmbare Unzufriedenheit sofort mit der Populismus-Keule abgetan wird?
Der Populismus von rechts und links ist schuld, dass die Menschen so denken, sagen sie. Und was ist mit dem Populismus der Mitte? Dem der Groko hierzulande?
Guter Populismus gegen bösen Populismus? Oder einfach Populismus gegen Populismus?